Review: Meet Bill (Film)

Ihr wisst, ich bemühe mich mittlerweile nach Kräften um Ausgewogenheit, und so kommt es, dass ich heute nach dem düster-dystopischen Repo Men einer Komödie den Vorzug gegeben habe. Was es mit dieser auf sich hat und ob es sich für euch lohnen könnte, ist wie immer der nachfolgenden Rezension zu entnehmen.

Doch kurz noch ein Wort in eigener Sache: Das Medienjournal muss urlaubsbedingt erneut für einige wenige Tage pausieren und meldet sich dann Montagabend in alter Frische zurück. Doch keine Sorge, ich lasse euch nicht die ganze Zeit auf dem Trockenen sitzen und habe da schon einmal etwas vorbereitet. Ab Samstagmorgen, 9:00 Uhr könnt ihr hier also eine weitere, nagelneue Rezension bestaunen. Es wird sich hierbei um ein Buch handeln, was vor wenigen Jahren höchst erfolgreich verfilmt worden ist. Die Filmkritik wird es dementsprechend in Bälde ebenfalls hier zu bestaunen geben, doch mehr möchte ich natürlich an dieser Stelle noch nicht verraten.

Meet Bill

Bill, USA 2007, 93 Min.

Meet Bill
Quelle: IMPawards.com

Regisseure:
Bernie Goldmann
Melisa Wallack
Autorin:
Melisa Wallack

Main-Cast:
Aaron Eckhart (Bill)
Jessica Alba (Lucy)
Elizabeth Banks (Jess)

Genre:
Komödie | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Bill ist ein durch und durch durchschnittlicher Mann mittleren Alters, der zu dick und zu träge und aufgrund seines mangelnden Durchsetzungsvermögens zu jedermanns Fußabtreter geworden ist. Er arbeitet als Manager in der Bank des Vaters seiner Frau und wird auch hier von allen eher geduldet denn geschätzt. Bill hat längst resigniert und sich mit seinem Platz am Ende der Nahrungskette abgefunden, doch als er herausfindet, dass seine Frau Jess ihn mit einem schmierigen Lokalreporter betrügt, platzt dem duckmäuserischen Bill der Kragen.

Mit der Hilfe eines vorlauten Jungen, der ihm im Rahmen eines Mentoren-Programms zugewiesen wird und der attraktiven Dessous-Verkäuferin Lucy beginnt Bill sich neu zu erfinden und startet seine individuelle Emanzipation.

Rezension:

Meet Bill ist eine Indie-Komödie mit recht namhaften Cast, der sich wohl aufgrund des guten Drehbuchs zur Mitarbeit verpflichtet fühlte. Der Film, oder besser die Geschichte des Films hat vage Anleihen an American Beauty – womit auch offiziell für ihn geworben worden ist – wobei er selbstreden zu keinem Zeitpunkt dessen Format und Klasse erreicht, wenn es um die tragikomische Geschichte eines aufbegehrenden, frustrierten Mannes mittleren Alters geht. Doch Meet Bill geht auch in eine völlig andere Richtung und ich kann mir kaum vorstellen, dass die Macher des Films ihr Werk mit diesem Oscar-Film verglichen wissen wollen.

Denn hier wird eindeutig mehr die komische denn die tragische Seite bedient, was dem Film aber dermaßen gut zu Gesicht steht, dass es einfach Spaß macht, Bill auf seinem Selbstfindungstrip zu begleiten. Durch geschickt eingestreute kleine Sequenzen und Veränderungen vollzieht sich hier schleichend über die gesamte Länge des Films eine Hundertachtziggraddrehung für Bill. Mitunter hat man zwar leider im Schneideraum nicht darauf geachtet, dass Bill einen konstanten Bauchumfang hat, so dass das Volumen desselbigen zuweilen schwankt, doch trübt das den Gesamteindruck nur unmerklich. Störender erweist sich hier, dass viele Szenen teils äußerst kurz abgehandelt werden und manchen Entwicklungen und Geschehnissen nicht der nötige Platz eingeräumt wird, so dass die Geschichte in Teilen ein wenig zerpflückt wirkt.

Ein paar Minuten mehr hätten ihm also durchaus nicht schlecht zu Gesicht gestanden, aber eine Länge von über neunzig Minuten für einen Film, der sich in weiten Teilen als pure Komödie präsentiert scheinen einfach unpopulär zu sein. Des Weiteren geraten auch Tragik und Dramatik ins Hintertreffen zugunsten der Feel-Good-Atmosphäre, so dass man den Regisseuren hier vorwerfen könnte das Potential der Geschichte nicht zu nutzen. Doch mitnichten, konzentrieren sie sich schlicht auf den Humor als Kernaspekt ihrer Geschichte und sind damit auch reichlich gut bedient. Meet Bill ist zwar auch nicht unbedingt der Film, der schallendes Gelächter zu erzeugen imstande ist, unterhält dafür aber ohne Längen und Durchhänger über die gesamte Laufzeit.

Die schauspielerischen Leistungen sind solide und den Anforderungen einer Komödie angemessen, Bills Veränderungen und damit Maskenbildner und Make-Up müssen besonders gelobt werden. Zwei Wehmutstropfen gibt es aber trotzdem: Denn erstens bleibt die Rolle Jessica Albas auffallend blass und hat kaum merkliche Relevanz, zweitens führt die erwähnte Feel-Good-Atmosphäre dazu, dass Dinge wie Drogenkonsum mit einem Minderjährigen gezeigt, jedoch ohne Konsequenzen bleiben und so fast wie Verherrlichung wirken, weil alles einfach Spaß zu sein scheint.

Fazit & Wertung:

Meet Bill ist ein in vollem Umfang unterhaltsamer, leichtfüßiger Film, dem sicherlich etwas mehr Tiefgang nicht geschadet hätte, der aber auch so durch die guten Schauspieler und ein durchdachtes Skript mit witzigen Ideen zu überzeugen weiß.

7,5 von 10 Trainingsrunden im Schwimmbad

Meet Bill

  • Trainingsrunden im Schwimmbad - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Meet Bill ist ein in vollem Umfang unterhaltsamer, leichtfüßiger Film, dem sicherlich etwas mehr Tiefgang nicht geschadet hätte, der aber auch so durch die guten Schauspieler und ein durchdachtes Skript mit witzigen Ideen zu überzeugen weiß.

7.5/10
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