Review: Brothers (Film)

Wie versprochen folgt hier also meine neueste Rezension. Da es schon spät ist, möchte ich mich gar nicht mit langen Reden aufhalten, nur eine Anmerkung sei gestattet: Wer ob des Trailers oder der Inhaltsbeschreibung Ähnlichkeiten zu Pearl Harbor vermutet ist vollends schief gewickelt.

Brothers

Brothers, USA 2009, 105 Min.

Brothers
Quelle: IMPawards.com

Regisseur:
Jim Sheridan
Autor:
David Benioff

Main-Cast:
Tobey Maguire (Capt. Sam Cahill)
Jake Gyllenhaal (Tommy Cahill)
Natalie Portman (Grace Cahill)

Genre:
Drama | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Sam Cahill ist in allen Belangen ein Musterknabe. Er bewohnt zusammen mit seiner bildschönen Frau Grace und seinen beiden Töchtern ein bescheidenes Häuschen und eifert beruflich seinem Vater nach, der sich im Militär verdient gemacht hat und dementsprechend stolz auf seinen Spross ist. Tommy hingegen ist das schwarze Schaf der Familie und wird nach einer mehrjährigen Haftstrafe aus dem Knast entlassen, just bevor sich Sam auf seinen vierten Afghanistan-Einsatz begibt. Dort allerdings wird der Helikopter von Sams Einheit abgeschossen und die Insassen für tot erklärt. Als Grace die Nachricht vom Tod ihres Mannes erreicht bricht für sie eine Welt zusammen.

Der vormals so unzuverlässige Tommy tut von da an sein Bestes, der Familie das Leben zu erleichtern und Grace unter die Arme zu greifen wo er nur kann. Was beide nicht ahnen ist, dass Sam überlebt hat und von den Taliban gefangen genommen worden ist. Was er in deren Obhut erlebt, traumatisiert ihn nachhaltig und nach seiner Befreiung und Rückkehr ist nichts mehr so, wie es einmal war.

Rezension:

Bei Brothers handelt es sich um das Remake des hierzulande gleichnamigen dänischen Films von 2004. Warum hier nach so kurzer Zeit eine Neuverfilmung nötig schien wird wohl ein Geheimnis bleiben, jedoch ist ja hinreichend bekannt, dass die Amis – bevor sie etwas synchronisieren müssten – einen Film lieber neu drehen. In dem Fall ein Glück, da ich von Brothers bis dato überhaupt nicht wusste und mir so eine ergreifende Geschichte entgangen wäre. Was natürlich mit als erstes auffällt bei der amerikanischen Fassung – und mich nicht zuletzt zum Kauf der BluRay verleitet hat – ist, dass hier was die Schauspieler angeht wahrlich schwere Geschütze aufgefahren werden und sich die Creme de la Creme von Hollywoods Jungschauspielern in Brothers tummelt. Wie nicht anders zu erwarten, haben mich deren Engagement und Glaubwürdigkeit samt und sonders zu begeistern vermocht, sicherlich auch aufgrund der hervorragenden Regiearbeit von Jim Sheridan.

Insbesondere Tobey Maguire sticht noch zusätzlich aus der Masse und liefert hier die vielleicht eindrücklichste Vorstellung seiner Karriere ab. Ansonsten ist Brothers größtenteils ein Film der leisen Töne, spart sich jeglichen Pathos und erhobene Zeigefinger, so dass das ungeschönte Bild des Krieges, die hoffnungslose und gewalttätige Szenerie noch kontrastreicher ausfällt. Es handelt sich zwar um ein waschechtes Drama, jedoch ist dies nie gänzlich hoffnungslos und dafür voll menschlicher Wärme. Die ist es auch, die den Zuschauer über die gesamte Länge bei der Stange hält und ihn bereitwillig das gezeigte Leid ertragen lässt.

Neben den Hauptdarstellern sowie Sam Shepard als Vater der Brüder Sam und Tommy sind die heimlichen Stars von Brothers aber Taylor Geare und Bailee Madison, die Kinder, die Sams Töchter verkörpern und nuancenreich die Entfremdung von ihrem Vater zu spielen imstande sind und dabei stets authentisch. Man kann also sagen, dass Sheridan hier ein durch und durch überzeugendes Werk abgeliefert hat, dass aufgrund der Inszenierung, der Dramaturgie und ganz besonders mit seinen Darstellern vollends zu überzeugen weiß.

Einziger Wehrmutstropfen ist in diesem Zusammenhang lediglich und leider die unverhoffte Auflösung, die zwar versöhnlich und poetisch, jedoch auch recht abrupt und überstürzt daherkommt und den Zuschauer etwas ratlos zurücklässt. Nichtsdestotrotz beleuchtet Brothers eine bisher kaum beachtete Gruppe von Kriegsopfern, nicht die Toten, sondern die Zurückgekehrten. Welchen Schrecken sich dabei sowohl die Betroffenen als auch ihre Familien zu stellen haben, ist hier mehr als eindrucksvoll in Szene gesetzt worden.

Fazit & Wertung:

Brothers ist ein inszenatorisches Glanzstück und begeistert mit durchweg extrem fähigen Schauspielern.

9 von 10 verwischten Fronten

Brothers

  • Verwischte Fronten - 9/10
    9/10

Fazit & Wertung:

Brothers ist ein inszenatorisches Glanzstück und begeistert mit durchweg extrem fähigen Schauspielern.

9.0/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Cellurizon: 4,5/10 Punkte
Filmkurzkritik: 7/10 Punkte

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