Review: It’s Kind of a Funny Story (Film)

Still, heimlich und leise ist es schon wieder Mittwoch geworden und wir bewegen uns in großen Schritten auf das Wochenende zu. Sollte das Wetter dann ein wenig trübe sein, kommt hier mein heutiger Filmtipp, der unter Garantie für gute Laune sorgt, weil es ein wirklich schöner Film ist.

It’s Kind of a Funny Story

It’s Kind of a Funny Story, USA 2010, 101 Min.

It's Kind of a Funny Story | © Universal Pictures
© Universal Pictures

Regisseure:
Anna Boden
Ryan Fleck
Autoren:
Anna Boden
Ryan Fleck

Main-Cast:
Keir Gilchrist (Craig)
Emma Roberts (Noelle)
Zach Galifianakis (Bobby)
in weiteren Rollen:
Lauren Graham (Lynn)

Genre:
Komödie | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Craig ist sechszehn Jahre alt, hat nur wenige Freunde, ist heimlich bis unglücklich verliebt, fühlt sich von den Eltern unter Druck gesetzt und ist generell unzufrieden. Eigentlich ein typischer Teenager, dem es auch nicht wirklich schlecht gehen mag, der aber trotzdem immer wieder mit Selbstmord liebäugelt und sich ob seiner akuten Gefährdung selbst einweisen lässt. Da ahnt er noch nicht, dass man ihn nicht – wie er sich das erhofft hatte – mit Medikamenten beruhigt und nach einem Tag entlässt, sondern er zuerst einmal für mindestens fünf Tage unter Beobachtung gestellt wird und noch dazu in der Erwachsenenabteilung, weil der Trakt der Jugendlichen gerade in Renovierung begriffen ist.

Hier lernt Craig Bobby kennen, einen seiner Mitpatienten, der ihn auch prompt unter seine Obhut stellt, und Noelle, auf die Craig schnell ein Auge geworfen hat.

Rezension:

Einmal mehr hält mit It’s Kind of a funny Story eine Buch-Adaption im Medienjournal Einzug, denn wie ihr ja alle wisst hat es mir diese spezielle Sparte, insbesondere aufgrund des Themenspektrums in meinem Blog ganz besonders angetan. Und gleich vorweg, dies ist einer jener Filme, zu denen ich sicherlich auch irgendwann einmal das Buch lesen und rezensieren werde. Der Film selbst präsentiert sich erst einmal als die typische Indie-Produktion und macht damit bei mir direkt Boden gut, denn die Geschichte ist wirklich liebevoll erzählt, glänzt mit hochkarätigen Schauspielern und punktet mit witzig-skurrilen Einfällen – aber eins nach dem anderen.

Was dem passionierten Filmeschauer mit als erstes auffallen sollte, ist die Beteiligung Zach Galifianakis‘, der sich hier erstmals an einer ernsteren Rolle versucht und wirklich ohne Abstriche zu überzeugen weiß. Dass sein Charakter zwar in der Psychiatrie sein Unwesen treibt schlägt natürlich die Bresche zu seinen früheren Rollen, doch er ist auch ein wenig labil, manchmal ernsthaft, manchmal herzensgut und transportiert glaubhaft das gesamte Spektrum seiner Figur in It’s Kind of a funny Story und versteht er es wirklich, ihr Tiefe und Tragik zu verleihen und sie nie ins Lächerliche zu ziehen, auch wenn die Versuchung in so mancher Szene sicher groß gewesen sein mag. Er macht damit auch zuvorderst ein Großteil des Charmes der Produktion aus, denn die eigentliche Hauptfigur Craig, gespielt von Keir Gilchrist bleibt im direkten Vergleich oftmals blass und zaghaft, auch wenn sich das im Laufe der Handlung natürlich ändern wird. Auch Emma Roberts spielt überzeugend, hätte aber gerne ein paar Szenen mehr haben können, um nicht nur als Object-of-Interest für unseren Helden herzuhalten.

Wie der Titel schon preisgibt, kommt It’s Kind of a funny Story trotz des eigentlich eher schwierigen Themas extrem leichtfüßig daher und manchmal auch zu gewollt witzig wirkend, so dass einem die anderen Patienten mit ihren überwiegend gewollt witzigen Macken ein wenig stereotyp und unglaubwürdig vorkommen. Auch die Selbstmordgedanken Craigs werden zwar anfangs thematisiert, doch fallen diese schnell unter den Tisch und werden nicht in letzter Konsequenz zu Ende gedacht. Dadurch wird aus dem Film der Regisseure Anna Boden und Ryan Fleck zwar ein über weite Strecken lupenreines Feel-Good-Movie, dem aber hin und wieder ein wenig mehr Tiefgang oder sogar Tragik nicht geschadet hätte.

Grundsätzlich überzeugt aber die dargebotene Mischung und Craigs Geschichte ist wirklich herzerwärmend und emotional. Hinzu kommen extrem einfallsreiche Traumsequenzen, die im Gegensatz zum Krankenhausalltag auch gern überdreht-witzig wirken dürfen und die in einer großartigen Queen-Hommage gipfeln, welche zudem noch die Beziehung der Patienten untereinander schön einfängt. Nur – und das mit einer großen Träne im Auge – mangelt es manchmal am Gespür für das richtige Timing, was mancher Situation das Überraschungsmoment raubt. Obwohl die Suizidthematik hier mehr angerissen als wirklich ausdiskutiert wird, kann It’s Kind of a funny Story überzeugen und glänzt insbesondere mit einem großartig aufgelegten Zach Galifianakis, auch wenn der Film mit ein wenig mehr Tiefe wahrlich hätte über sich hinauswachsen können.

Fazit & Wertung:

Trotz kleinerer Abstriche präsentiert sich It’s Kind of a funny Story als solides Independent-Comedy-Drama und Coming-of-Age Geschichte der etwas anderen Art.

7,5 von 10 geträumten Selbstmorden

It’s Kind of a funny Story

  • Geträumte Selbstmorde - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Trotz kleinerer Abstriche präsentiert sich It’s Kind of a funny Story als solides Independent-Comedy-Drama und Coming-of-Age Geschichte der etwas anderen Art.

7.5/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Cellurizon: 8/10 Punkte

Als besonderer Service hier noch der Link zur DVD/Blu-ray von It’s Kind of a Funny Story bei Amazon:

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Kommentare (2)

  1. christiansfoyer 26. Oktober 2011
    • Medienjournal 27. Oktober 2011

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