Review: Moon (Film)

Bei Moon handelt es sich mal wieder um einen dieser Filme, die gefühlt viel zu lange auf meiner „Will haben“-Liste standen. Erst bullions Review auf moviescape gab dann letztlich den Anstoß, dass ich ihn mir endlich zugelegt habe. Von da an sollte es noch einmal Wochen bis zur Sichtung und – schlussendlich – der Rezension dauern, aber hier ist sie nun.

Moon

Moon, UK 2009, 97 Min.

Moon | © Koch Media
© Koch Media

Regisseur:
Duncan Jones
Autoren:
Duncan Jones
Nathan Parker

Main-Cast:
Sam Rockwell (Sam Bell)
Kevin Spacey (GERTY [Stimme])

Genre:
Science-Fiction | Mystery | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Die Zukunft: Energie ist nicht länger ein knappes Gut, denn die Firma Lunar hat einen Weg gefunden, das zur Kernfusion benötigte Helium-3 zu besorgen. Dieses wird auf der Schattenseite des Mondes von riesigen Harvestern abgebaut und von der dortigen Besatzung mittels Raumkapsel zur Erde geschickt. Besatzung der Mondstation: 1

Diese Person ist Sam Bell, der einen Dreijahresvertrag mit Lunar geschlossen hat und dessen einzige Gesellschaft der sprechende Roboter GERTY ist, der ihn be- und unterstützen sowie bewachen soll. Kontakt zur Erde hält er nur über Videobotschaften, denn der sogenannte Livestream ist seit einem Sonnensturm defekt. Zwei Wochen stehen Sam bell noch bevor, doch als er die Station verlässt um einmal mehr das gesammelte Helium-3 von einem der Harvester zu sammeln verunglückt er und erwacht auf der Krankenstation. Doch etwas ist anders und Sam wird klar, dass man ihn möglicherweise in mehr als nur einer Hinsicht belogen zu haben scheint.

Rezension:

Moon war mir schon länger ein Begriff, aber mehr wegen Sam Rockwell als etwas anderem. Als der Name des Regisseurs, Duncan Jones, für mich durch sein zweites Werk Source Code (den ich immer noch nicht gesehen habe) an Profil gewann, war mein Interesse geweckt. Zwar versandete der Film an den Kinokassen, doch fast alle Rezensenten waren voll des Lobes zu diesem Werk. Ehrensache also, dass im Medienjournal nun ein weiteres meinungsbildendes Fragment erscheint.

Moon ist ein ausnehmend ruhiger Film, der sich voll und ganz auf seinen Hauptprotagonisten einschießt und dabei jedwede sonstigen Ereignisse, beispielsweise auf der Erde, größtenteils bewusst außen vor lässt. Man braucht hier also weder Aliens, noch Weltraumschlachten, noch futuristischen High-Tech-Firlefanz im weiteren Sinne erwarten, wird dafür aber mit einem eigenwilligen, philosophischen, intimen und nachdenklich stimmenden Drama belohnt.

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist hierbei Sam Bell, gespielt von Sam Rockwell, der hier wirklich zu Höchstleistungen getrieben wurde, auf ganzer Linie überzeugt und Applaus verdient. Letztlich gibt es nur ihn und den im Original von Kevin Spacey gesprochenen Roboter GERTY, so dass man Moon getrost als One-Man-Show bezeichnen kann. Der Twist des Film kommt hier erstaunlich früh und deshalb spoilere ich ihn, obwohl dies meinen Prinzipien widerstrebt: Nach nicht einmal einer halben Stunde kommt es zu einem tiefgreifenden Paradigmenwechsel, als Sam Bell gewahr wird, dass er geklont wurde oder möglicherweise selbst ein Klon ist. Hier offenbart sich dann auch die Stärke Rockwells, der im Spiel mit sich selbst einfach überragende Arbeit leistet. Im Nachgang zu dieser Enthüllung beschäftigt sich der Film gezielt und konsequent mit dem Warum? und Wieso?, steht damit also ganz klar in der Tradition der Bücher von zum Beispiel Stanislav Lem, der sein futuristisches Setting auch mehr nutzte, um essentielle Fragen aufzuwerfen und zum Nachdenken anzuregen.

Ansonsten macht Moon freilich mehrere Anleihen und referenziert auch, mal mehr und mal weniger deutlich, die großen Vorbilder, doch obwohl Jones‘ Werk die Geschichte nicht neu erfindet und sich auch sicher nicht zu einem gefeierten Klassiker a la Blade Runner entwickeln wird, braucht er sich trotzdem nicht im Schatten seiner großen Brüder zu verstecken. Von den Darstellern, über das Setting, bis hin zum wunderbaren Score ist Moon durchweg überzeugend und atmosphärisch dicht, so dass ich mich wirklich freue, nun auch zum erlauchten Kreis der Geheimtipp-Kenner zu gehören.

Fazit & Wertung:

Moon ist ein Paradebeispiel für intelligente Science-Fiction ohne Krawall und Radau und gerade deshalb so überzeugend. Sam Rockwell in seiner Mehrfach-Rolle ist zudem eine schauspielerische Offenbarung!

8,5 von 10 Sam Bell-Klonen

Moon

  • Sam Bell-Klone - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Moon ist ein Paradebeispiel für intelligente Science-Fiction ohne Krawall und Radau und gerade deshalb so überzeugend. Sam Rockwell in seiner Mehrfach-Rolle ist zudem eine schauspielerische Offenbarung!

8.5/10
Leser-Wertung 8/10 (2 Stimmen)
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Kommentare (2)

  1. bullion 17. Oktober 2011
  2. Regisseur 21. Februar 2012

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