Review: #9 (Film)

Lange ist es schon wieder her, dass ich an dieser Stelle ein Lebenszeichen von mir gegeben habe, aber passend zur Fernsehausstrahlung von Wall-E präsentiere ich euch heute einen Animationsfilm, der beileibe nicht so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat wie dieser Disney-Film, dem sie aber beileibe vergönnt gewesen wäre. Warum, das dürft ihr gerne hier nachlesen.

#9

9, USA 2009, 79 Min.

#9
Quelle: IMPawards.com

Regisseur:
Shane Acker
Autoren:
Pamela Pettler
Shane Acker

Main-Cast:

Elijah Wood (9 [Stimme])
John C. Reilly (5 [Stimme])
Jennifer Connelly (3 [Stimme])
Christopher Plummer (1 [Stimme])
Crispin Glover (6 [Stimme])
Martin Landau (2 [Stimme])
Fred Tatasciore (8 [Stimme])

Genre:
Animation | Endzeit | Abenteuer

Trailer:

 

Inhalt:

Stoffpuppe #9 erwacht und erblickt das Licht der Welt. Eine zerstörte Welt, von dessen Antlitz die Menschheit unlängst getilgt worden ist, denn sie haben den Kampf gegen die hochintelligente „Maschine“ verloren. Ein Wissenschaftler jedoch hat die Essenz des Lebens und Seins in neun kleine Stoffpüppchen transferiert und #9 ist logischerweise eine davon. Völlig verschüchtert irrt er durch die zerstörte Welt, bis er alsbald Bekanntschaft mit weiteren Vertretern seiner Art macht – aber auch mit den Handlangern der „Maschine“ – und langsam aber sicher dahinter kommt, wer und zu welchem Zweck sie alle erschaffen hat.

Rezension:

Shane Ackers Animationsfilm #9 beruht auf dessen gleichnamigem, elfminütigen Kurzfilm, der seinerseits für den Oscar nominiert worden ist und den er hier nun zu seinem Langfilmdebüt hat auswalzen dürfen. Dass Tim Burton dahingehend als Förderer und Produzent tätig geworden ist, merkt man dem Werk zwar zeitweise an, grundsätzlich blieb es aber tatsächlich Regisseur Acker vorbehalten, seine persönliche Endzeitvision nach seinen Vorstellungen umzusetzen.

#9 – das merkt man schnell – punktet nicht unbedingt mit dramaturgischer Innovationskraft und die Geschichte kommt doch sehr stringent und vorhersehbar daher. Das Schöne ist, dass er gar keine derart ausgefeilte Geschichte benötigt, um nachhaltig begeistern zu können. Denn der Film besticht vor allem und zuvorderst durch mehrere kreative Faktoren: Da wäre das zugrundeliegende Setting an sich, die Endzeitthematik und die Idee der Stoffpuppen, dazu kommen Mimik und Gestik besagter Stoffpuppen, die es tatsächlich schaffen, Mitgefühl und artverwandte Emotionen beim Zuschauer zu wecken, obwohl ihnen nicht unbedingt viele physiognomische Merkmale zur Vermittlung ihrer Gemütszustände zur Verfügung stehen. Dahingehend übertreffen sie – gerade in Bezug auf die spartanische Gesichtsausstattung so manche Pixar-Figur.

Generell hebt sich #9 wohltuend von den familientauglichen, auf Niedlichkeit getrimmten Massenproduktionen ab und geht sichtbar eigene Wege. Die düstere Endzeitstimmung und die zuweilen gruseligen Maschinen-Kreaturen wollen so gar nicht zu einem klassischen Kinderfilm passen und Acker erzählt hier auch vielmehr ein Märchen für Erwachsene, das eben nicht durch seine wendungsreiche Geschichte punktet, sondern durch zahlreiche wohldurchdacht animierte Schauplätze, eine stringente Geschichte, jedoch versehen mit Rückblenden und Anleihen an eine fiktive, jedoch gar nicht einmal so unwahrscheinliche Vergangenheit und natürlich und allem zuvor mit den wunderbaren, unbedarften Stoffpüppchen, die auf der Suche nach ihrem Daseinszweck durch die verheerte Öde irren und dabei menschlichen Pendants in nichts nachstehen müssen.

Schon an mehreren Stellen habe ich lesen könne, dass #9 für Kinder zu gruselig, für Erwachsene hingegen zu vorhersehbar sei, aber dass bei Animationsfilmen ihrem Naturell nach das Hauptaugenmerk nicht bei möglichst vertrackten und wendungsreichen Geschichten liegt, scheinen diese Rezensenten nicht berücksichtigt zu haben, denn mich mit meinen 26 Jahren – wie auch meine Freundin mit ihren 23 Jahren – hat der Film mit seinen opulenten Bildern, seiner Magie und seinem Einfallsreichtum, seinen liebenswerten Figuren und der detailverliebten Ausstattung voll und ganz in seinen Bann ziehen können, wenngleich ich einzuräumen bereit bin, dass ich mir ein wenig mehr Hintergrundinfos zum Ende der Menschheit und der konkreten Bewandtnis der neun Stoffpuppen gewünscht hätte.

Fazit & Wertung:

#9 ist ein extrem einfallsreiches, außergewöhnliches Märchen, dem man deutlich anmerkt, dass es ein Herzensprojekt des Regisseurs Shane Acker wie auch seines Unterstützers Tim Burton war.

8 von 10 Vermächtnissen des Wissenschaftlers

#9

  • Vermächtnisse des Wissenschaftlers - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

#9 ist ein extrem einfallsreiches, außergewöhnliches Märchen, dem man deutlich anmerkt, dass es ein Herzensprojekt des Regisseurs Shane Acker wie auch seines Unterstützers Tim Burton war.

8.0/10
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