Review: Tödliche Versprechen – Eastern Promises (Film)

Nachdem ich mir gestern einen abgebrochen habe, sowohl den Movie Monday nachzureichen, als auch sämtliche vier für mich relevanten Filmstarts der Woche, kehren wir heute in ruhigere Fahrwasser zurück und ich beglücke euch mit einer weiteren Filmrezension, um hier langsam aber sicher auch mal wieder auf Stand zu kommen, denn filmtechnisch hinke ich im Moment sicher gute drei Wochen hinterher, wenn nicht gar mehr.

Viel Spaß nichtsdestotrotz und einen angenehmen Abend allerseits.

Tödliche Versprechen

Eastern Promises, UK/CA/USA 2007, 110 Min.

Tödliche Versprechen - Eastern Promises
Quelle: IMPawards.com

Regisseur:
David Cronenberg
Autor:
Steven Knight

Main-Cast:
Viggo Mortensen (Nikolai)
Naomi Watts (Anna)
Vincent Cassel (Kirill)
in weiteren Rollen:
Armin Mueller-Stahl (Semyon)

Genre:
Krimi | Drama | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Als die vierzehnjährige schwangere Prostituierte schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wird, schaffen die Ärzte es nicht mehr, ihr Leben zu retten, jedoch ihr Kind kann noch dem sterbenden Leib entrissen werden. Die Krankenschwester Anna Khitrova nimmt das Tagebuch des Mädchens an sich in der Hoffnung, dort etwas über ihre Verwandten zu erfahren, um das Baby in deren Obhut übergeben zu können. Das Tagebuch allerdings ist in russischer Sprache verfasst und trotz ihrer russischen Abstammung kann Anna die Einträge nicht entziffern.

Zumindest die Adresse eines Restaurants kann sie in dem Buch ausmachen und sucht dieses auf, nichtsahnend, dass es sich bei dem Besitzer Semyon um den Patriarchen der Londoner Vory V Zakone, der Russenmafia, handelt. So geraten Anna und ihre Familie schnell ins Visier von Semyons Sohn Kirill und dessen persönlichem Chauffeur und Bodyguard, dem undurchsichtigen und verschlossenen Nikolai.

Rezension:

Tödliche Versprechen markiert die zweite Zusammenarbeit von Schauspieler Viggo Mortensen und Regisseur David Cronenberg. War bereits das erste Zusammentreffen in A History of Violence extrem überzeugend, steht dieser Film ihm in nichts nach. Cronenbergs Werke und sein Stil haben sich zwar über die Jahre entwickelt, aber dennoch trägt auch dieses hier ganz unverkennbar seine Handschrift. Das äußert sich in extrem blutigen Gewaltszenen, denen jeder Realismus fremd zu sein scheint, aber vor allem in einer wirklich düsteren Optik nebst bedrückender Atmosphäre. Auch die oft eingestreuten russischen Worte, Sätze und Gespräche fallen trotz Untertitel nie negativ auf, sondern verstärken noch die Intimität des Blicks, den der Regisseur Cronenberg dem Zuschauer zu vermitteln sucht, wenn man gemeinsam mit Anna hinter die Fassade blickt.

Anna, die von Naomi Watts verkörperte Krankenschwester, symbolisiert hier so etwas wie die Lichtgestalt inmitten der zwielichtigen Gestalten, doch auch die Mitglieder der Mafia werden differenziert dargestellt und verkommen nicht zu Stereotypen, während sich sukzessive die Fremdwahrnehmung der Figuren zu wandeln scheint. Sehr schön wird hier die normale Welt gegenüber der der Russen-Mafia abgegrenzt und Annas Berührungspunkte mit dieser fremden Realität sind so behutsam inszeniert, dass der Kontrast noch stärker zutage tritt.

Undurchsichtigste Gestalt in Tödliche Versprechen ist aber sicherlich der wortkarge und in sich gekehrte Nikolai, großartig verkörpert von Viggo Mortensen, der sich, wenn überhaupt, mal zu einem schelmischen Halblächeln hinreißen lässt. Neben Watts und Mortensen überzeugen aber auch Vincent Cassel und Armin Mueller-Stahl in ihren Rollen, was auch vonnöten ist, da der Plot mitunter recht bieder daherkommt und streckenweise arg vorhersehbar ist. Aber auch Cronenberg möchte ich attestieren, dass es ihm gar nicht zuvorderst um die Geschichte geht, sondern vielmehr um den Subtext bei weitreichenderen Fragen nach Glaube und Ehrlichkeit, Vertrauen und Familienbande.

Unter diesen Aspekten nämlich ist ihm ein kleines Meisterwerk gelungen, das, wenn schon nicht immer dramaturgisch, so doch durchweg inszenatorisch zu überzeugen weiß. Hierzu trägt sicher die mittlerweile legendäre Kampfszene im Badehaus bei, die Männer wie Frauen gleichermaßen zu begeistern wusste. Letztlich kreiert Cronenberg ein stilsicheres und optisch innovatives Mafia-Epos, dass sein bestehendes Portfolio gekonnt erweitert und im Übrigen jetzt schon Lust macht auf Mortensens und Cronenbergs drittes Zusammentreffen in Eine dunkle Begierde.

Fazit & Wertung:

Tödliche Versprechen ist eine durch und durch packend und dicht inszenierte Mafia-Geschichte mit einzigartig eingefangener Atmosphäre und starken Darstellern, der es aber manchmal aber zum Verhängnis wird, dass der Regisseur so fernab der klassischen Dramaturgie agiert.

8,5 von 10 russischen Flüchen und Verwünschungen

Tödliche Versprechen - Eastern Promises

  • Russische Flüche und Verwünschungen - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Tödliche Versprechen ist eine durch und durch packend und dicht inszenierte Mafia-Geschichte mit einzigartig eingefangener Atmosphäre und starken Darstellern, der es aber manchmal aber zum Verhängnis wird, dass der Regisseur so fernab der klassischen Dramaturgie agiert.

8.5/10
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