Review: Unknown Identity (Film)

Was habe ich mich auf diesen Film vor Kinostart gefreut und was hat sich meine Freude noch gesteigert nach dem überschwänglichen Lob in der Cinema und wie schmerzlich musste ich dann erfahren, dass ich wohl wirklich einfach nicht zum Kinogänger geboren bin, denn ein ums andere Mal wurde der Kinobesuch verschoben und irgendwann, tja, da war es zu spät. Aber jetzt, hier, hat es auch dieser Film in meine Sammlung geschafft und ich konnte lang versäumtes nachholen.

Unknown Identity

Unknown, UK/DE/FR/CA/JP/USA 2011, 113 Min.

Unknown Identity
Quelle: IMPawards.com

Regisseur:
Jaume Collet-Serra
Autoren:
Oliver Butcher
Stephen Cornwell

Main-Cast:
Liam Neeson (Dr. Martin Harris)
in weiteren Rollen:
Diane Kruger (Gina)
January Jones (Elizabeth Harris)
Aidan Quinn (Martin B)
Bruno Ganz (Ernst Jürgen)

Genre:
Thriller | Mystery | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Martin Harris, angesehener Wissenschaftler aus den Staaten, kommt mit seiner Frau Elizabeth nach Berlin, um dort an einer Biotechnologiekonferenz teilzunehmen. Fatalerweise vergisst er seinen Aktenkoffer am Flughafen und muss, nachdem das Taxi ihn und seine Frau bereits am Hotel Adlon abgesetzt hat, noch einmal zurück, doch sein Taxi wird in einen Unfall verwickelt und stürzt in die Spree. Nach Tagen erwacht Martin Harris aus dem Koma und fragt nach seiner Frau, doch niemand hat sich im Krankenhaus nach ihm erkundigt. Harris klagt über Gedächtnislücken und kann sich mit Glück daran erinnern, in welchem Hotel seine Frau und er abgestiegen sind und kehrt dorthin zurück.

Dort angekommen macht er eine schreckliche Entdeckung, denn seine eigene Frau erkennt ihn nicht und jemand anders gibt sich als Martin Harris aus. Ohne Papiere oder jemanden, der seine Identität bezeugen könnte, glaubt Harris bald, dass er wahnsinnig wird. Doch etwas hält ihn davon ab sich dieser Ohnmacht zu ergeben und er begibt sich auf die Suche nach Anhaltspunkten, wer Nutzen davon haben könnte seine Identität zu übernehmen und zu welchem Zweck. Bis ihn ganz am Ende eine schreckliche Wahrheit offenbar wird.

Rezension:

Wenn man sich Unknown Identity so ansieht, drängen sich sowohl Vergleiche zur Bourne-Trilogie als auch zu 96 Hours auf, doch Regisseur Jaume Collet-Serra schlägt gänzlich andere Wege ein. Wer hier also entweder einen brutalen Rachethriller oder ein bombastisches Action-Feuerwerk erwartet ist an der falschen Adresse, denn es ist vielmehr ein fast klassisch anmutender, düsterer Verschwörungs-Thriller mit extrem edler Optik.

Dem zugute kommt natürlich der vielfach angepriesene heimliche „Hauptdarsteller“ Berlin, denn die Stadt bietet ein wirklich perfektes Setting für diese Art von Geschichte, wenn man auch einräumen muss, dass die Wahl deutscher Namen extrem klischeelastig ausfällt, wobei das sicher sowieso nur „uns Deutschen“ auffällt, denn Amerikaner heißen bei uns ja schließlich auch allzu oft Smith und Jones. Aber zurück zur Hauptstadt: Unknown Identity beweist eindrucksvoll, dass Hollywood-Optik auch mühelos in heimischen Gefilden möglich ist und dazu sogar noch ein Stück weit interessanter, einerseits aufgrund der geographischen Nähe, andererseits weil man sich nicht gescheut hat, auch den Dreck und Unrat mit auf Zelluloid zu bannen.

Liam Neeson als mutiger, martialischer Wissenschaftler Harris ist natürlich einmal mehr eine Idealbesetzung, scheint er doch mittlerweile und mit Hinblick auf den bald erscheinenden The Grey auf derlei Rollen abonniert zu sein. Die deutsche Schauspielerin Diane Kruger, die hier herrlich selbstironisch als zugewanderte Bosnierin besetzt worden ist, überzeugt, kann aber nicht ganz mit Neesons Klasse mithalten, ebenso wenig wie January Jones als Harris‘ Ehefrau Elizabeth. Ist man von ihr aus Mad Men gänzlich anderes gewohnt, besteht ihre Hauptaufgabe in Unknown Identity leider darin, hübsch und verwirrt auszuschauen.

Zum Glück fällt dies nicht eklatant störend ins Gewicht, da sich der Film konsequent an Harris‘ Sinn- und Wahrheitssuche orientiert und somit der Fokus ganz klar auf seiner Figur liegt. Sicher sind manche Wendungen nicht so überraschend wie erwartet und kleinere Logiklücken trüben die inszenatorische Perfektion, aber das ignorierend besticht Unknown Identity mit glänzender Unterhaltung auf solider Basis, zwar weniger actionorientiert als andere Vertreter des Genres, dafür herrlich düster und gewollt geheimnisvoll, so dass es von der ersten Minute an eine Freude ist, Neesons Streifzug zu verfolgen und mit ihm gemeinsam ein ums andere Puzzlestück zusammenzusetzen, bis es letztendlich doch noch zu einem furiosen und bombastischen Showdown kommt.

Fazit & Wertung:

Unknown Identity ist hervorragend inszeniert und fotografiert, bietet eine gelungene Mischung aus Verschwörungstheorien und Actioneinlagen und punktet nicht zuletzt mit einem extrem charismatischen Hauptdarsteller und einer Hauptstadt, die verdächtig nach amerikanischem Hochglanz ausgesehen hat, ohne ihre eigene Identität aufgeben zu müssen.

8,5 von 10 gefälschten Papieren

Unknown Identity

  • Gefälschte Papiere - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Unknown Identity ist hervorragend inszeniert und fotografiert, bietet eine gelungene Mischung aus Verschwörungstheorien und Actioneinlagen und punktet nicht zuletzt mit einem extrem charismatischen Hauptdarsteller und einer Hauptstadt, die verdächtig nach amerikanischem Hochglanz ausgesehen hat, ohne ihre eigene Identität aufgeben zu müssen.

8.5/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 8/10 Punkte

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