Review: Spartacus: Blood and Sand | Staffel 1 (Serie)

Und da wären wir wieder mal mit einer neuen Serie im Gepäck. Ebenfalls nicht unbedingt neu, aber auch nicht so alt wie manch anderes Kleinod, was ich euch an dieser Stelle schon präsentiert habe. Im Übrigen bin ich ganz besonders stolz, diese Blu-ray mein Eigen nennen zu können, denn um sich diese anzueignen bedarf es einiger Umwege, da eine deutsche Veröffentlichung immer noch aus-, respektive in den Sternen steht.

Spartacus: Blood and Sand
Staffel 1

Spartacus: Blood and Sand, USA 2010- , ca. 55 Min. je Folge

Spartacus
Quelle: IMPawards.com

Serienschöpfer:
Steven S. DeKnight
Showrunner:
Steven S. DeKnight

Main-Cast:
Andy Whitfield (Spartacus)
Lucy Lawless (Lucretia)
John Hannah (Batiatus)
Manu Bennett (Crixus)
Peter Mensah (Oenomaus)
Viva Bianca (Ilithyia)
Nick E. Tarabay (Ashur)
Lesley-Ann Brandt (Naevia)
Jai Courtney (Varro)
in weiteren Rollen:
Erin Cummings (Sura)
Craig Parker (Glaber)
Antonio Te Maioha (Berca)

Genre:
Action | Historie | Drama

 

Trailer: (in englisch)

Inhalt:

Der namenlose Held der Geschichte ist ein tapferer und mutiger thrakischer Krieger, der sich mit Freuden der römischen Sache verschreibt, um so die Bedrohung seiner Heimat durch die brandschatzenden Daker abzuwenden. Doch als er gewahr wird, dass die Römer ihn und seine Eidesgenossen verraten und gänzlich andere Pläne für die Krieger haben, verweigert er sich, zettelt einen Aufstand an und flieht. Doch dem römischen Befehlshaber Gaius Claudius Glaber gelingt es, den Thraker und dessen Frau Sura aufzuspüren und nimmt sie gefangen.

Während Sura an einen syrischen Sklavenhändler weiterveräußert wird, findet sich ihr Mann in der Arena wieder, wo er durch vier Gladiatoren den Tod finden soll. Doch er behauptet sich und Quintus Lentulus Batiatus, Leiter des Ludus von Capua, einer früher vielgerühmten Gladiatorenschule, erklärt sich bereit, Glaber den Thraker abzukaufen und dessen Willen zu brechen. Seit seinem Sieg in der Arena ist der Thraker in der Bevölkerung fortan nur noch als Spartacus bekannt und während Batiatus seine ganz eigenen Pläne hat, um mit Spartacus‘ Hilfe sein Ludus zurück zu altem Glanz zu führen, strebt dieser nur nach Rache und Wiedervereinigung mit seiner geliebten Frau.

Rezension:

Spartacus: Blood and Sand ist die erste, vom vergleichsweise jungen und unbekannten amerikanischen Pay-TV-Sender Starz produzierte Serie, die sich auch gleich vollmundig als eine Verquickung von 300 und Gladiator ankündigt, wobei sich mir natürlich auch noch Vergleiche aufdrängen zu HBOs Rom, denn schließlich spielen beide Serien annähernd in derselben Epoche. So ganz einstellen will sich aber keiner der Vergleiche, wobei der mit 300 noch naheliegend scheint. Doch hier verbirgt sich auch gleich eine Falle, denn der Vergleich drängt sich letztlich nur aufgrund der ähnlichen Optik und der stilisierten und expliziten Gewaltdarstellungen auf und könnte zu dem Trugschluss führen, bei Spartacus gelte style over substance.

Das dem nicht so ist, erschließt sich dem geneigten Zuschauer allerdings auch erst ab der zweiten oder dritten Folge, denn vorher ergehen sich die Macher tatsächlich darin, möglichst heftige, bluttriefende und der Form noch selten gesehene Gewalt zu zelebrieren, während derer sich zuweilen schon einmal der Bildschirm gänzlich rot zu färben droht. Auch mit nackten Tatsachen beider Geschlechter wird nicht gegeizt, denn schließlich ist man ja im Privatfernsehen und anscheinend kann man das nicht nur machen, sondern muss. Dass Spartacus: Blood and Sand deutlich mehr zu bieten hat, als Blut und Sand – äh, Sex – wird im weiteren Verlauf aber schnell deutlich, denn Starz hat hier nicht grundlos einige extrem glaubwürdige, wenn auch abgesehen von John Hannah und Lucy Lawless in unseren Breitengraden relativ unbekannte Schauspieler verpflichtet. Diese transportieren nämlich eine mitreißende und an die Nieren gehende Geschichte, bei der auch schon unverhofft der eine oder andere liebgewonnene Charakter unerwartet ins Gras beißt. Was den Fatalismus der damaligen Zeit angeht wie auch das schwere Los, als Leibeigener leben zu müssen, ist Spartacus auch deutlich konsequenter als das im Vergleich beinahe gelackt wirkende Rom.

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist natürlich der namensgebende Spartacus, der von Andy Whitfield wirklich grandios verkörpert wird, weil er genau den Willen und die Stärke ausstrahlt, die diese Figur benötigt um glaubhaft zu sein – und das, ohne seine mitfühlende Seite und den tief empfundenen Gerechtigkeitssinn zu vernachlässigen. Umso trauriger, dass Whitfield noch vor Produktionsbeginn der zweiten Staffel seinem Krebsleiden erlag und mit nur 39 Jahren das Zeitliche segnete. Große Fußstapfen, in die Whitfields Nachfolger Liam McIntyre wird treten müssen. Doch zum Thema zurück. Ein Großteil der Geschichte spielt sich also aus Spartacus’ Blickwinkel und in dessen Beisein ab, ohne dass DeKnight den Fehler beginge, sich nur auf diese Figur zu fokussieren. Denn insbesondere die Intrigen und geheimen Bündnisse sowie Betrug und Verrat sind es, die nicht nur Spartacus’ Umfeld lebendig werden lassen, sondern auch das politische Geflecht der damaligen Zeit greifbar machen und jeden Akteur mit mehr oder minder nachvollziehbaren Licht- und Schattenseiten ausstattet.

Auch wenn Spartacus: Blood and Sand anfänglich einen spröden, teils trashigen Charme versprüht, steckt definitiv mehr dahinter und ist sicherlich einen Blick wert, vorausgesetzt natürlich wieder einmal – und hier ganz besonders, dass man kein Problem hat mit expliziter, überzogener Gewalt als auch offensiver Nacktheit. Lässt man sich davon nicht stören oder freut sich gar auf eine in jeder Hinsicht freizügige, nichts verhüllende, nichts beschönigende Serie, die die Welt der Gladiatoren genauso roh und unbarmherzig zeigt, wie sie gewesen sein muss, dann ist Spartacus freilich eine der Empfehlungen schlechthin!

Fazit & Wertung:

Spartacus: Blood and Sand suhlt sich natürlich geradezu in dem Ruf, die härteste und expliziteste Fernsehserie aller Zeiten zu sein, verliert dabei aber nicht aus den Augen, dass eine Geschichte erzählt werden möge. Und die hat es in sich, auch wenn sie erst langsam in Fahrt kommt.

9 von 10 zerstückelten Gladiatoren

Spartacus: Blood and Sand | Staffel 1

  • Zerstückelte Gladiatoren - 9/10
    9/10

Fazit & Wertung:

Spartacus: Blood and Sand suhlt sich natürlich geradezu in dem Ruf, die härteste und expliziteste Fernsehserie aller Zeiten zu sein, verliert dabei aber nicht aus den Augen, dass eine Geschichte erzählt werden möge. Und die hat es in sich, auch wenn sie erst langsam in Fahrt kommt.

9.0/10
Leser-Wertung 9.67/10 (3 Stimmen)
Sende

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Die rote Schlange
02. Sacramentum Gladiatorum
03. Legenden
04. Die Höhle
05. Schattenspiele
06. Stunde des Ruhms und der Trauer
07. Das Pendel des Schicksals
08. Im Zeichen der Bruderschaft
09. Die Huren Roms
10. Mörderisches Opfer
11. Alte Wunden
12. Enthüllungen
13. Tötet sie alle

 

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Leider kann ich euch diesmal keinen Link zum Artikel anbieten, denn Spartacus: Blood and Sand ist bisher in Deutschland nicht erschienen. Wer aber über ein Amazon-Konto verfügt, eine Kreditkarte besitzt und einen BluRay-Player sein Eigen nennt und gerne die deutsche Fassung genießen möchte, der wird bei amazon.it fündig werden!

Nachtrag: Mittlerweile ist Spartacus: Blood and Sand auch für den deutschen Markt angekündigt und kann bestellt werden:

DVD:

Blu-ray:

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Kommentare (2)

  1. bullion 1. März 2012
  2. Medienjournal 3. März 2012

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