Review: Underworld: Awakening (Film)

Ja, auch heute beglücke ich euch wieder mit einer neuen Rezension und ursprünglich wollte ich mich mit den Zeilen verabschieden, dass ich – während der nächste Media Monday schon in der Schublade lauert und seiner Veröffentlichung harrt – nun so gut wie auf dem Weg ins Kino bin um mir auch endlich The Dark Knight Rises anzusehen, doch mittlerweile ist schon wieder unklar, ob wir es heute schaffen, respektive in Angriff nehmen werden, da fremdverschuldete Terminschwierigkeiten dem im Wege stehen könnten. Warten wir es ab.

Nun aber erst einmal zu dem heutigen Film, der mir übrigens gesponsert worden ist vom Philipp, dem Betreiber von Wie ist der Film?, da ich bei seinem Underworld: Awakening-Gewinnspiel die Blu-ray ergattern konnte. An dieser Stelle geht also noch mal mein Dank an ihn für einen schönen Filmeabend, auch wenn der vorliegende Teil nicht annähernd mit den Vorgängern mithalten kann, aber das kann man ja weder dem Philipp ankreiden, noch gehört dies in die Einleitung, also lege ich jetzt einfach mal los!

Underworld: Awakening

Underworld: Awakening, USA 2012, 88 Min.

Underworld: Awakening | © Sony Pictures Home Entertainment
© Sony Pictures Home Entertainment

Regisseure:
Måns Mårlind
Björn Stein
Autoren:
Len Wiseman
John Hlavin
J. Michael Straczynski
Allison Burnett

Main-Cast:
Kate Beckinsale (Selene)
in weiteren Rollen:
Stephen Rea (Dr. Jacob Lane)
Michael Ealy (Detective Sebastian)
Theo James (David)
India Eisley (Eve)
Charles Dance (Thomas)

Genre:
Action | Fantasy | Horror | Science-Fiction

Trailer:

 

Inhalt:

Das Undenkbare ist geschehen und die Menschheit hat die Existenz der in ihrer Mitte lebenden Vampire und Werwölfe entdeckt. In ihrer Furch vor dem Unbekannten starten sie eine großangelegte und gnadenlose Säuberungsaktion in deren Folge ein Großteil der Vampir-Clans und Werwolf-Rudel ausgelöscht wird. Selene wird gefangengenommen und in Kryostase versetzt, aus der sie erst zwölf Jahre später in dem Konzern-Labor Antigen erwacht und flieht, nur um bald zu erfahren, dass ihr geliebter Michael tot sein soll. Stattdessen trifft sie auf ihre Tochter, die während ihres Tiefschlafs geboren wurde und mit der sie ein telepathisches Band eint.

Doch mehrere Parteien sind ihrer Tochter auf den Fersen, handelt es sich bei ihr schließlich um einen Hybrid aus Vampir und Werwolf. Selene setzt alles daran, ihre Tochter zu beschützen und erhält unerwartete Hilfe von dem jungen Vampir David und später seitens Detective Sebastian, der eine Regierungsverschwörung vermutet…

Rezension:

Underworld: Awakening ist leider ein Negativbeispiel dafür geworden, was ein höheres Budget und das Streben nach 3D einer Film-Reihe antun können, denn während der erste Teil noch eine gehörige Portion Charme besaß und – aufgrund des geringen Budgets – viel Wert auf Atmosphäre, Story und handgemachte Action gelegt wurde, brennen die Regisseure Måns Mårlind und Björn Stein zwar ein wahres Effektgewitter runter und bemühen ein ums andere Mal die dritte Dimension, wenn Selene irgendwelche Sachen in Richtung Kamera schmeißt, aber dafür geht diesem Teil der Reihe – abgesehen von der bläulichen Farbgebung und dem generell düsteren Look die Sympathie der Vorgänger vollends flöten.

Szenenbild aus Underworld: Awakening | © Sony Pictures Home Entertainment
© Sony Pictures Home Entertainment

Schon Underworld: Evolution konnte Teil 1 nicht das Wasser reichen und Der Aufstand der Lykaner war nett, aber mehr auch nicht, doch Awakening geht im Grunde wirklich am Thema vorbei, denn der ganze Mythos hält nur noch als Alibi her für ziemlich uninspiriert aneinandergereihte Action-Sequenzen, die vor allem mit möglichst viel Blut beeindrucken wollen und einem hie und da aus dem Fleisch ragenden Knochen, doch dass frühere Underworld-Teile das in einer derartig überzogenen Form nicht nötig hatten spricht eigentlich schon Bände. Freilich ist es schön, Kate Beckinsale als Selene zurückbegrüßen zu dürfen und man kann sich den Film gut ansehen, schimmert nämlich immer mal wieder so etwas wie ein Funke früheren Glanzes durch, aber mit der Idee, die Geschichte in die wenn auch nahe Zukunft zu verlagern und Vampire wie Werwölfe für beinahe ausgerottet zu erklären, haben sich die Macher meiner Meinung nach keinen Gefallen getan, denn abgesehen von Selene musste man sich natürlich auch sämtlicher Charaktere von früher entledigen, wenngleich die meisten sowieso schon tot waren ist dies ein weiterer Verlust für die Reihe, denn insbesondere Bill Nighy fehlt – und sei es nur in Rückblenden wie in Evolution.

Szenenbild aus Underworld: Awakening | © Sony Pictures Home Entertainment
© Sony Pictures Home Entertainment

Aber abgesehen von dem wirklich stimmigen Intro, wo man noch das Beste hofft und erwartet gibt man sich auch nicht mit großartigen Rückblenden, Erklärungen oder Dialogen ab, was auch die knackige Laufzeit von gerade einmal 88 Minuten erklärt, von denen man gerne noch gute zehn Minuten für Abspann abziehen darf. Rubbeldiekatz ist der Film also auch rum, ohne dass wirklich groß etwas passiert wäre, wenngleich die Action wirklich gut ist und zuweilen recht einfallsreich, so ist man als Underworld-Fan der ersten Stunde doch ein wenig mehr gewöhnt, was Dramaturgie angeht, zumal man als Zuschauer getrost sagen kann, dass das viele Geld für den Film sicherlich zu großen Teilen für 3D und sonstige Sperenzchen draufgegangen ist, denn mit dem Konzern-Gebäude Antigen und einem Vampir-Unterschlupf unter Tage langt es in Underworld: Awakening für gerade einmal zwei Handlungsplätze, so dass es – ohne spoilern zu wollen – von a nach b und dann zurück nach a geht um dann in den letzten Minuten prompt den mittlerweile fünften Teil anzuteasen und die Chose für beendet zu erklären.

Underworld: Awakening wirkt ein wenig wie ein überlanger Trailer, quasi ein Vorgeschmack auf einen noch zu produzierenden Film, denn grundsätzlich könnte man aus dem Setting durchaus was machen, auch wenn ich mir eine “klassischere” Fortführung gewünscht hätte, doch nach dem Film sind die eingeführten Figuren so blass wie zuvor und lediglich Stephen Rea konnte einige wenige Akzente setzen, wohingegen der sonst wunderbare Charles Dance wie ein Abziehbild von Bill Nighy wirken muss, welches nicht ansatzweise an Substanz gewinnt. Als hirnloser Actioner geht der Film also durchaus in Ordnung und bietet nicht nur aufgrund der geringen Laufzeit ausreichend Kurzweil, aber für den nächsten Teil wünsche ich mir, dass die Autoren sich auf den Mythos rückbesinnen und diesen nicht nur in Form von einigen launigen One-Linern in den Plot miteinfließen lassen, denn Lust auf einen fünften Teil bekomme ich schon, trotz all der Abstriche.

Fazit & Wertung:

Man darf sich von Underworld: Awakening auf gar keinen Fall zu der Annahme verleiten lassen, dass er auch nur annähernd den Anspruch des ersten Teils hat, dafür wird hier rundheraus und mit viel Freude die Hütte abgefackelt – nicht mehr und nicht weniger. Das macht Spaß, ist aber in Anbetracht der verschenkten Möglichkeiten auch traurig. Immerhin ist Kate zurück – und das versöhnt mich schon beinahe wieder.

6 von 10 angriffslustigen Werwölfen

Underworld: Awakening

  • Angriffslustige Werwölfe - 6/10
    6/10

Fazit & Wertung:

Man darf sich von Underworld: Awakening auf gar keinen Fall zu der Annahme verleiten lassen, dass er auch nur annähernd den Anspruch des ersten Teils hat, dafür wird hier rundheraus und mit viel Freude die Hütte abgefackelt – nicht mehr und nicht weniger. Das macht Spaß, ist aber in Anbetracht der verschenkten Möglichkeiten auch traurig. Immerhin ist Kate zurück – und das versöhnt mich schon beinahe wieder.

6.0/10
Leser-Wertung 7/10 (1 Stimmen)
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DVD:

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Kommentare (3)

  1. bullion 29. Juli 2012
  2. Dominik Höcht 29. Juli 2012

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