Review: Mad Men | Staffel 3 (Serie)

Da ich seit gestern gesundheitlich mal wieder arg angeschlagen bin, vermutlich durch den Wetterumschwung bedingt, bin ich natürlich umso glücklicher, dass gestern ja eigentlich eine andere Review hätte erscheinen sollen und somit quasi fertig in der Schublade lag. Ich habe sie noch eben ausgehfein gemacht und hier ist sie:

Mad Men
Staffel 3

Mad Men, USA 2007- , ca. 45 Min. je Folge

Mad Men / 3. Staffel
Quelle: IMPawards.com

Serienschöpfer:
Matthew Weiner
Showrunner:
Matthew Weiner

Main-Cast:
Jon Hamm (Don Draper)
Vincent Kartheiser (Pete Campbell)
Elisabeth Moss (Peggy Olson)
January Jones (Betty Draper)
Christina Hendricks (Joan Harris)
in weiteren Rollen:
Bryan Batt (Salvatore Romano)
Michael Gladis (Paul Kinsey)
Aaron Staton (Ken Cosgrove)
Rich Sommer (Harry Crane)
Robert Morse (Bertram Cooper)
John Slattery (Roger Sterling)
Jared Harris (Lane Pryce)
Alison Brie (Trudy Campbell)
Christopher Stanley (Henry Francis)

Genre:
Drama

Trailer:

 

Inhalt:

März 1963: Sterling Cooper ist tatsächlich verkauft worden und befindet sich nun unter britischer Schirmherrschaft, die zahlreiche Veränderungen mit sich bringt. Unter anderem wird sowohl Pete als auch Ken die gleiche Stelle angeboten, um auszuloten, welcher der beiden sich wird behaupten können. Doch auch ansonsten stehen Umwälzungen ins Haus, gilt es schließlich, zahlreiche neue Werbeetats zu betreuen und dabei der veränderten Situation in der Agentur Herr zu werden. Peggy versucht sich am Marihuana-Konsum, Sal muss sich der Avancen eines hochrangigen Lucky-Strike-Mitarbeiters erwehren und Pryce soll in eine indische Agenturtochter versetzt werden, während Don sich nach Kräften bemüht, den Werbeetat der Hilton-Hotels einzuheimsen.

Doch auch privat befinden sich die Mitarbeiter von ehemals Sterling Cooper im Umschwung, denn Peggy begibt sich auf die Suche nach einer neuen Mitbewohnerin, Joans Abschied in der Agentur steht kurz bevor, Pete beginnt im weiteren Verlauf, seine Zeit als Strohwitwer in vollen Zügen zu genießen und Dons und Bettys problembeladene Ehe zieht weitere Affären und Geheimnisse nach sich, während Bettys Vater Gene ins Haus der Drapers einzieht. Und dass im November 1963 John F. Kennedy ermordet werden wird, soll beileibe nicht das einschneidendste Ereignis bei den Drapers in diesem Jahr sein.

Rezension:

Auch in der mittlerweile dritten Jahresstaffel bleibt Mad Men gleichsam spannend und legt sogar noch einen Zahn zu. Da verwundert es kaum, dass die Serie auch für diese Staffel sowohl den Golden Globe als auch den Emmy für die Beste Dramaserie erneut einheimsen konnte. Die bereits etablierten Figuren gewinnen weiterhin deutlich an Tiefe und Charakterprofil, ihre Marotten und Eigenschaften finden Berücksichtigung in den Geschehnissen und die Chemie zwischen den Figuren nimmt ebenfalls merklich zu. Endlich wird Sals Homosexualität über bloße Behauptungen hinaus geschichtlich relevant und thematisiert, endlich emanzipiert sich Peggy weiter von ihrem anfänglich so scheuen und zurückhaltenden Frauenklischee und endlich kommt Betty langsam aber sicher dahinter, dass ihr Mann nicht der ist, für den er sich ausgibt.

Geschichtliche Ereignisse werden wie gewohnt in die Geschichten eingeflochten, ohne diese jemals zu dominieren oder in den Hintergrund treten zu lassen. Auch stilistisch gibt sich Mad Men keine Blöße und skizziert weiterhin ein faszinierendes Bild der 1960er, etabliert weitere Handlungsorte und somit auch ein Mehr an beeindruckenden Kulissen nebst weiterhin überzeugender Mode und noch zahlreicher werdenden kulturellen Anspielungen. Logischerweise verliert also auch die verrauchte und Whiskeygetränkte Atmosphäre nichts von ihrem Charme und Reiz, sondern untermauert die Geschehnisse vortrefflich, so dass nichts die Illusion zu verstören vermag, man befände sich mehrere Jahrzehnte in der Vergangenheit.

Während Matthew Weiners Mad Men sich anfänglich beinahe behäbig, zumindest ruhig und unaufgeregt präsentierte, nahm die Serie bereits in ihrem zweiten Jahr an Fahrt zu und verfolgt diesen Weg auch weiterhin. Das soll nicht heißen, dass die Serie plötzlich zu einer temporeichen, hektischen Inszenierung gefunden hätte, sondern dass vieles, was sich über lange Zeit in den Figuren still angestaut hat nun in emotionalen Schüben und Ausbrüchen Entladung findet, während zumindest die Ereignisse in der vom Umbruch erfassten Werbeagentur deutlich schneller vonstattengehen.

Ansonsten sind die Mad Men genauso umtriebig, selbstverliebt, hinterhältig und treulos wie eh und je und kämpfen um jeden Etat, jede Ehrung und jeden Erfolg, insbesondere nun, da es sich gegenüber einer neuen Führungsetage zu behaupten gilt. Es ist also weiterhin unstrittig, dass die 60er nie spannender, verruchter, dekadenter und unterhaltsamer waren als in dieser Ausnahmeserie von amc, die sich mehr und mehr Gunst bei mir erspielt, weil sie bis dato einem klaren und ungebrochenen Aufwärtstrend folgt.

Fazit & Wertung:

Mad Men bleibt sich auch in der dritten Staffel treu und hat meine Erwartungen mehr als erfüllt, was durchdachte, clevere und packende Serienunterhaltung angeht. Eine tadellose Inszenierung und berührende Geschichten tun ihr Übriges, so dass Matthew Weiners Serie sich in neuer Bestform präsentiert.

9 von 10 Etats namhafter Unternehmen

Mad Men | Staffel 3

  • Etats namhafter Unternehmen - 9/10
    9/10

Fazit & Wertung:

Mad Men bleibt sich auch in der dritten Staffel treu und hat meine Erwartungen mehr als erfüllt, was durchdachte, clevere und packende Serienunterhaltung angeht. Eine tadellose Inszenierung und berührende Geschichten tun ihr Übriges, so dass Matthew Weiners Serie sich in neuer Bestform präsentiert.

9.0/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 10/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 3

01. Nichts wie raus hier
02. Liebe und andere Baustellen
03. Im Rausch
04. Mein Wille geschehe
05. Der Nebel
06. Hereinspaziert
07. Trojaner
08. Damals in Rom
09. Abdrift
10. Die Farbe Blau
11. Von Zigeunern und Landstreichern
12. Trauerspiel
13. Tür zu, setzen!

 

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Kommentare (2)

  1. bullion 12. Oktober 2012
    • Wulf | Medienjournal 14. Oktober 2012

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