Review: Lockout (Film)

Als hätte ich mit meinen wirklich endlos scheinenden Interessen und demnach ebenso zahllosen Filmen, Serien, Büchern und Graphic Novels nicht schon genug an der Backe, um dieses Blog über Jahre hinweg mit Leben zu füllen (und das ist natürlich erklärtes Ziel!) habe ich mir übrigens mal wieder eine weitere Aktion angelacht, denn deals.com hat anlässlich des nahenden Winters einige wenige mutige Blogger aufgerufen, sich einmal im Online-Portal von videoload.de umzutun, das dortige Filmangebot wie auch den Service etc. pp. auf Herz und Nieren zu prüfen und – natürlich – ein paar Filmempfehlungen auszusprechen. Weitere Details lassen sich in dem Artikel Kalte Tage gemütlich verbringen: Mit den deals.com Film-Tipps nachlesen.

Im Zuge dessen habe ich mir zunächst einmal den aktuellen Film mit Guy Pearce angetan, da man mir dreisterweise (Obacht, Achtung, das ist Ironie!) ein Rezensionsexemplar verweigert hat. Gut für mich also in dem Zusammenhang, dass man (erfolgreich) versucht hat, mich für diese Aktion zu werben und gut für euch, weil ihr euch bis zum Ende der Aktion auf noch einige weitere Film-Tipps meinerseits freuen dürft, die heute mit Lockout ihren Anfang nehmen.

Lockout

Lockout, FR 2012, 95 Min.

Lockout | © Universum Film
© Universum Film

Regisseure:
James Mather
Stephen St. Leger
Autoren:
Stephen St. Leger
James Mather
Luc Besson

Main-Cast:
Guy Pearce (Snow)
Maggie Grace (Emilie Warnock)
in weiteren Rollen:
Vincent Regan (Alex)
Joseph Gilgun (Hydell)
Lennie James (Harry Shaw)
Peter Stormare (Scott Langral)

Genre:
Action | Science-Fiction | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Es ist das Jahr 2079 und als hätte man nicht schon früher darauf kommen können, ist den USA endlich eingefallen, wie sie die überfüllten Gefängnisse der Vereinigten Staaten leeren können, denn Schwerverbrecher werden in der neuen Welt nun für die Dauer ihrer Haft in Kryostase versetzt und auf die Raumstation MS One verfrachtet, wo sie ihre Haftzeit verbringen werden. Allerdings steckt das Projekt noch in den Kinderschuhen und niemand geringeres als Emilie Warnock, die Tochter des Präsidenten begibt sich ins Weltall, um der Station einen Besuch abzustatten und einen der Gefangenen zu befragen, da massive Zweifel an der Humanität der Maßnahmen bestehen, zumal man immer wieder munkelt, dass der Kälteschlaf zu unerwarteten und irreparablen Folgeschäden führen würde.

Szenenbild aus Lockout | © Universum Film
© Universum Film

Auch Snow sieht sich einer 30 Jahre währenden Haftstrafe ausgesetzt, denn angeblich hat er einen alten Freund von der CIA auf dem Gewissen, wenngleich er sich vehement dieser Vorwürfe erwehrt. Auf der MS One kommt es nun allerdings zum Fiasko, als sich der Gefangene Hydell befreien kann und prompt sämtliche Insassen der Station aus dem Tiefschlaf erweckt. Zum Glück der CIA und des amerikanischen Präsidenten ahnen die mittlerweile zu Geiselnehmern mutierten Insassen noch nichts von ihrer prekären Fracht in Form der Präsidententochter und so schlägt man Snow einen Deal vor, der nun Emilie in einer Ein-Mann-Rettungsaktion aus den Fängen der psychopathischen Mörder und Vergewaltiger retten soll. Nicht ohne persönliche Motivation begibt sich Snow in den Orbit, um dem Präsidenten seine Tochter zurückzuholen.

Rezension:

Schon nach wenigen Minuten wird klar, dass Lockout hauptsächlich durch seinen Hauptprotagonisten wird überleben können. Guy Pearce, der mir zwar auch noch nach Jahren eindrücklich aus Memento in Erinnerung geblieben ist, ansonsten aber kaum nennenswerte oder denkwürdige Rollen übernehmen durfte wirkt in diesem Film wie verwandelt, was nicht zuletzt an der ungewohnten Synchronstimme liegen dürfte, zuvorderst aber an seinen auf beachtlichen Umfang angewachsenen Oberarmen. Plötzlich gibt der vormals oft so schmächtige Darsteller hier den harten Hund und dominiert beinahe spielend die gesamte Chose. Da hilft es auch nicht, dass man Maggie Grace deutlich mehr Screentime zugestanden hat als in anderen Filmen und sie erfreulicherweise deutlich erwachsener und gereifter wirkt als in 96 Hours und dessen Nachfolger.

Szenenbild aus Lockout | © Universum Film
© Universum Film

Schlagfertig wird ihre Figur sowohl in metaphorischer als auch wortwörtlicher Hinsicht erst zum Ende von Lockout und so liegt es an Pearce, den Film zu tragen und dies gelingt ihm allein dadurch, dass selbst die abgegriffensten One-Liner aus seinem Mund noch cool wirken und er in wirklich jedweder Situation nicht um einen dummen Spruch verlegen ist. Das – so muss man zugeben – macht neben all der Oberflächlichkeit nämlich ganz schlicht und ergreifend eine Menge Spaß! Während also die Geschichte mehr als diffus und egal wirkt und selbst das Science-Fiction-Setting kaum mehr ist als bloße Fassade macht Guy Pearce‘ Figur einfach nur eine Menge Spaß und zieht einen förmlich in den Film hinein.

Das tröstet aber eben auch nicht über die offensichtliche Oberflächlichkeit hinweg und gerade vor dem Hintergrund, hier einen Science-Fiction-Film präsentiert zu bekommen wirken die Effekte doch recht überholt und unglaubwürdig, so dass man sich – zumal die tatsächlichen Einblicke in die zukünftige Welt sehr sehr spärlich bleiben – fragen muss, warum man hier nicht schlicht und einfach auf ein simpleres Gegenwarts-Setting zurückgegriffen hat, wenn es doch augenscheinlich am Budget gefehlt hat, das zukünftige Amerika adäquat abzubilden. Was bleibt sind also einige durchaus interessante Einfälle, wenngleich insbesondere diese Einschübe oftmals jeglicher inhärenten Logik trotzen und ein Ende mit einem erklärenden Twist und Abschlussworten, die ganz in der Tradition der vormals propagierten dummen Sprüche stehen und den Zuschauer mit einem Lächeln entlassen.

Szenenbild aus Lockout | © Universum Film
© Universum Film

Summa summarum ist Lockout also ein recht seichter Film mit einer nur rudimentär vorhandenen Handlung, der aber – sofern man bereit ist das Gehirn auch einfach mal für neunzig Minuten auszuschalten – immerhin wunderbar unterhält, auch wenn es ihm nicht gelingt, denkwürdige Szenen zu etablieren, sondern vielmehr davon lebt, dass man sich an den wirklich zahllosen Sprüchen von Snow aka Pearce ergötzt. Nichtsdestotrotz ein Film, den ich nicht beraut habe und der mir sogar hinsichtlich seiner großartigen Hauptfigur so gut gefallen hat, dass mich während des Films die Idee beschlich, man könnte um die Figur des Snow eine nur lose zusammenhängende Reihe sinnfreier Action-Streifen stricken, die nach und nach die durchaus spannend eingeführte und später dann schmählich vernachlässigte Welt der Zukunft weiter beleuchten – und das soll schon was heißen.

Fazit & Wertung:

Lockout ist weder innovativ, noch optisch bahnbrechend, noch charakterlich tiefgründig, aber er macht einfach eine Menge Spaß, weil ein glänzend aufgelegter Guy Pearce uns einen misanthropischen Protagonisten präsentiert, an dem zumindest ich persönlich – trotz mancher Schwäche – meine helle Freude hatte.

6,5 von 10 Schusswechseln an Bord der MS One

Lockout

  • Schusswechsel an Bord der MS One - 6.5/10
    6.5/10

Fazit & Wertung:

Lockout ist weder innovativ, noch optisch bahnbrechend, noch charakterlich tiefgründig, aber er macht einfach eine Menge Spaß, weil ein glänzend aufgelegter Guy Pearce uns einen misanthropischen Protagonisten präsentiert, an dem zumindest ich persönlich – trotz mancher Schwäche – meine helle Freude hatte.

6.5/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
CineKie: 6/10 Punkte
Tonight is gonna be a large one.: 6/10 Punkte

Lockout ist am 05.10.12 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Universum Film erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

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Kommentare (2)

  1. burnedeyez 24. November 2012
    • Wulf | Medienjournal 25. November 2012

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