Auch die Serien-Sparte ist in letzter Zeit ja bekanntermaßen ein wenig kurz gekommen, weshalb ich mich umso mehr freue, nun endlich auch ein paar Worte zu dieser Produktion verlieren zu können, wenngleich die Fernsehausstrahlung insbesondere dieser Folgen ja nun schon einige Zeit zurückliegt und es sonst nicht meine Art ist, halbe Staffeln zu rezensieren. Aber in dem Fall muss ich mich nun einmal der Veröffentlichungspolitik beugen und freue mich dafür umso mehr, dass alsbald auch schon die Veröffentlichung der zweiten Staffelhälfte ins Haus steht.
New Girl
Staffel 1.1
New Girl, USA 2011- , ca. 22 Min. je Folge
© Twentieth Century Fox
Elizabeth Meriwether
Elizabeth Meriwether
Zooey Deschanel (Jess)
Max Greenfield (Schmidt)
Jake Johnson (Nick Miller)
Lamorne Morris (Winston Bishop)
Hannah Simone (Cece)
Komödie
Trailer
Inhalt:
© Twentieth Century Fox
Die leicht verrückte Grundschullehrerin Jessica Day hat sich jüngst von ihrem Freund getrennt und ist aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen, da sie ihn in einer höchst peinlichen Situation in flagranti mit einer Anderen erwischt hat. Nachdem sie kurzzeitig bei ihrer Freundin Cece untergekommen ist, begibt sie sich auf Wohnungssuche und landet in einer Männer-WG. Bewohnt wird diese von dem vermeintlichen Yuppie und Softie Schmidt, dem erfolglosen wie gleichsam durchgeknallten Nick – der wie Jess seiner letzten Beziehung nachtrauert – und Coach, einem cholerischen Fitness-Trainer, der die WG allerdings alsbald verlässt, um Winston Platz zu machen, der jüngst aus dem Ausland heimgekehrt ist.
Anfänglich tun die Jungs sich schwer mit der quirligen jungen Frau, die sich insbesondere zu Beginn in Selbstmitleid suhlt und ein ums andere Mal Dirty Dancing schaut, doch bald schon bemühen sie sich, ihr unter die Arme zu greifen und die ungleichen Mitbewohner wachsen mehr und mehr zu einer Art Ersatzfamilie zusammen, die gemeinsam durch Dick und Dünn geht und der keine Verrücktheit zu peinlich ist.
Rezension:
New Girl hat durchaus seine Qualitäten, bezieht seine Faszination aber natürlich zuvorderst aus der wie immer zauberhaften Zooey Deschanel, die hier den Ingebriff des FemNerds verkörpert, auch wenn ich sonst kein Freund dieser Wortschöpfungen bin. Mit der Sympathie für sie, respektive ihre Figur, steht und fällt natürlich die ganze Serie, weil sie ganz klar das Geschehen dominiert. Nichtsdestotrotz bekommen auch ihre WG-Bewohner ein anständiges Profil und durchaus genügend Screentime spendiert. Wirklich schade in dem Zusammenhang ist der Weggang von Damon Wayans Jr. nach nur einer Folge, denn sein „Ersatz“ kann ihm nicht annähernd das Wasser reichen und besticht als einzige der Figuren nicht durch einen interessanten Background.
© Twentieth Century Fox
Dennoch kann New Girl gehörig Sympathiepunkte für sich verbuchen und behandelt die von Sitcoms gewohnten üblichen Themen in einer teils herzerfrischenden Art und Weise. Die Qualität der Folgen schwankt allerdings zuweilen erheblich und mancher Plot weiß eben nicht so zu überzeugen, während andere Folgen wiederum über jeden Zweifel erhaben sind. Alles in allem begeistert dennoch die durchweg positive Grundstimmung und Tendenz der Serie, die zwar beileibe nicht realistisch oder dramatisch ist, dafür aber gänzlich dem entspricht, was man sich gemeinhin von einer Comedy-Serie erwartet: locker-leichte und glücklich machende Unterhaltung.
Bei durchwachsener Originalität blieb somit zumindest bei mir die Sympathie für die zugegebenermaßen teils unreifen, teils naiven, aber immer liebenswerten Figuren ungebrochen und jeder neuerliche Ausflug in diese durchgeknallte WG hat mir Freude bereitet, wenn auch mit unterschiedlich ausgeprägtem Unterhaltungswert. Aber natürlich kann man nach diesen wenigen Folgen noch nicht allzu viel über die grundsätzliche Qualität der Serie sagen und die Figuren sowie das Setting sind noch dabei, sich zu etablieren und zu entwickeln, doch gewisse Qualitäten sind durchaus zu erkennen, wenngleich der Start durchaus mitreißender hätte gestaltet werden können.
© Twentieth Century Fox
Es bleibt abzuwarten, ob New Girl sich über einen längeren Zeitraum wird durchsetzen können. Der Einstieg macht Lust auf mehr, reißt einen aber auch nicht unbedingt vom Stuhl, was manchmal auch daran liegt, dass der Fokus doch sehr stark auf der WG liegt und die vier Hauptfiguren zuweilen ein wenig von ihrer Umwelt isoliert erscheinen. Das sollte sich natürlich mit dem vermehrten Aufkommen wiederkehrender Nebenfiguren etwas geben, bisher ist mir die Figurenkonstellation alleine nebst der jeweiligen Spleens einfach noch ein bisschen zu wenig, um der Serie bedingungslose Treue zu schwören und das trotz Zooey Deschanel!
New Girl | Staffel 1.1
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Peinliche Tanzeinlagen - 7/10
7/10
Fazit & Wertung:
New Girl ist nette Unterhaltung für zwischendurch, lässt allerdings bisher noch ein wenig Extravaganz und Originalität vermissen, die der Serie es ermöglichen würde, in den Olymp der über Jahre erfolgreichen Sitcoms emporzusteigen. Von einer Serie mit Zooey Deschanel hätte ich mir tatsächlich etwas mehr erwartet.
Episodenübersicht: Staffel 1.1
02. Kryptonit
03. Hochzeitsgäste
04. Nackt
05. Eine Nacht mit Cece
06. Truthahn mit Paul
08. Schlecht im Bett
09. Party im Bus
10. Es werde Licht
11. Jess und Julia
12. Der Vermieter
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New Girl | Staffel 1.1 ist am 23.11.12 auf DVD im Vertrieb von Twentieth Century Fox erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den Link und unterstützt damit das Medienjournal!
Halbstaffeln und das bei Comedys? Grausam, dass es sowas heute noch gibt. Dann lieber gleich in UK bestellen. Zur Serie sei gesagt, dass ich sie wirklich sehr gerne sehe. Macht Spaß, die Figuren sind nett und der Humor größtenteils gelungen. Nicht der Überflieger, aber mir doch sehr sympathisch.
Ja, leider ist das wohl immer noch Usus. In dem Fall konnte ich glücklicherweise auf ein Pressemuster zurückgreifen, da nimmt man dann auch Halbstaffeln in Kauf ;-)
Ich hoffe ja, dass die Serie noch einen gehörigen zahn zulegt und doch noch zum Überflieger wird, denn wie oben geschrieben, von Zooey hätte ich mir mehr erwartet.
Oh ich liebe diese Serie und Zooey! Allerdings spielt sie immer Rollen in denen sie mit Männern nie klar kommt oder? ( Per Anhalter durch die Galaxis, 500 days of summer)
Stimmt, ihre Rollen in “Weeds” und “Winter Passing” bestätigen diesen Eindruck .Als Gegenbeispiel fällt mir spontan nur “Der Ja-Sager” ein.
Da ich zugegebenermaßen nicht der größte Fan von Zooey bin, habe ich bisher auch nur eine Folge von “New Girl” gesehen. Da wurde ich zwar ganz gut unterhalten, aber es hat mich auch nicht dazu veranlasst die Serie weiter zu verfolgen. Aber interessant zu lesen, dass die einzelnen Folgen offenbar ziemlich unterschiedlich ausfallen. Dann sollte ich natürlich nicht nach nur einer Episode urteilen.