Review: Im Zeichen des Adlers: Die Rom-Serie 1 | Simon Scarrow (Buch)

Heute gibt es standesgemäß wieder eine Buch-Kritik von meiner Seite zu verzeichnen, die einmal mehr auch prompt den Beginn einer neuen Reihe markiert, die zu verfolgen ich mir für die Zukunft vorgenommen habe. Wollen wir hoffen, dass sich mir nicht noch mehr lohnenswerte Buch-Reihen erschließen, schließlich komme ich ja so schon kaum hinterher. Aber ich weiß – und ihr braucht es mir deshalb nicht gesondert sagen – das ist Jammern auf (extrem) hohem Niveau. Von daher lassen wir es dabei bewenden und ich wünsche euch viel Spaß mit:

Im Zeichen des Adlers
Die Rom-Serie 1

Under the Eagle, UK 2000, 413 Seiten

Im Zeichen des Adlers von Simon Scarrow | © Blanvalet
© Blanvalet

Autor:
Simon Scarrow

Verlag (D):
Blanvalet
ISBN:
978-3-442-38054-1

Genre:
Historie | Action | Abenteuer

 

Inhalt:

Rom, Anno Domini 42 : Um die Verdienste seines Vaters zu würdigen, wird dem siebzehnjährigen Cato vom Kaiser Claudius die Freiheit geschenkt, allerdings nur unter der Bedingung, dass dieser sich für zwanzig lange Jahre in den Dienst der römischen Armee stellt und sich als Legionär verpflichtet. So gelangt Quintus Licinus Cato nach Germanien und stößt dort zu der Zweiten Legion. Hier trifft er auf Lucius Cornelius Macro, Befehlshaber der sechsten Zenturie, dem er unterstellt wird. Ein Empfehlungsschreiben des Kaisers soll Cato ad hoc selbst zum Zenturio befördern, doch stellt sich der Legat der Zweiten, Vespasian, diesem Ansinnen entgegen, erhebt Cato allerdings immerhin in den Rang des Optio, eines Stellvertreters der Zenturionen.

Die bevorzugte Behandlung erweckt ohne Frage die Missgunst der Legionäre und Cato wird sich erst noch vor ihnen beweisen müssen, um ihren Respekt zu erlangen. Da kommt es ihm, den an das Großstadtleben und den Luxus gewöhnten Ex-Sklaven gerade recht, dass er Macro unterstellt ist und dieser sich eines Vaters gleich für die Belange des jungen Optio einzusetzen beginnt und diese Fürsorge bald schon auf Gegenseitigkeit beruhen wird, als Cato gewahr wird, dass Macro ein Geheimnis hütet, dass ihn seinen Posten als Zenturio kosten könne. Das allerdings wird bald in den Hintergrund treten, als der Kaiser Claudius zur Eroberung Britanniens ruft und unter anderem auch die Zweite Legion an die Küste treibt, um in das geheimnisumwitterte Land aufzubrechen.

Rezension:

Simon Scarrows Rom-Serie um die ungleichen Freunde Cato und Macro ist nicht zu Unrecht eine der langlebigsten und bekanntesten Roman-Reihen im historischen Rom und Im Zeichen des Adlers markiert den gleichsam überzeugenden Einstieg in die Reihe. Die Faszination der römischen Antike wurde ja schon des Öfteren in Film und Fernsehen unter Beweis gestellt und als ich von der Veröffentlichung dieses Buches las, war für mich klar, das es zu meinem Pflichtprogramm gehören würde. Ich wurde nicht enttäuscht, nicht zuletzt deshalb, weil Cato und Macro ein wahnsinnig überzeugendes Duo abgeben, dass glaubhaft immer wieder die Rollen von Mentor und Schüler umkehrt und sie in ein wechselseitiges Spannungsverhältnis setzt, dass sicherlich nicht so schnell langweilig werden dürfte.

Hilfreich ist indes auch, dass Scarrow auf die eine wie die andere Art sein Handwerk versteht und es nicht nur schafft, den historischen Stoff glaubhaft aufzuarbeiten und mit Fakten anzureichern, ohne dabei indes in trockenes Geschichtsbuch-Kauderwelsch zu verfallen, sondern auch, die Geschichte um den jüngst freigekommenen Sklaven mit viel Tempo und Action anzureichern, ohne dass diese der Geschichte abträglich würde. Vor allem verzichtet er darauf, seinen historischen Roman in ein historisches Gewand zu kleiden, indem seine Protagonisten hochgestochen und verklausuliert daherreden, sondern bedient sich stattdessen einer griffigen Sprache, die nichtsdestotrotz den Kontext nicht vernachlässigt.

Anfänglich konzentriert sich die Geschichte von Im Zeichen des Adlers ganz auf den Mikrokosmos der römischen Legionen und lässt in dem empfindlichen Spannungsgeflecht zwischen einfachen Soldaten und deren Vorgesetzten tief blicken, insbesondere als Cato in die für ihn ungewohnte Szenerie gestoßen wird und sich prompt die ersten Feinde macht, während er in dem Zenturio Macro so etwas wie einen Verbündeten findet, den es aber gleichsam erst einmal von den eigenen Qualitäten zu überzeugen gilt. Dies gelingt Cato in einem mitreißenden und spannungsgeladenen Gefacht der Legionäre mit den Germanen. Doch gerade als Cato sich langsam aber sicher als Optio zu etablieren weiß, nimmt die Geschichte erst richtig an Fahrt auf und offenbart weitere Hinter- und Abgründe und plötzlich sehen sich Cato und Macro in einem undurchsichtigen Geflecht aus Intrigen und Verschwörung gefangen, während mehr oder minder hochgestellte Akteure ihre ganz eigenen Pläne schmieden.

Die Zweite Legion wird dadurch alsbald Spielball der Mächte und als zum Angriff auf Britannien geblasen wird, trägt Im Zeichen des Adlers erneut der exponierten Stellung der beiden Freunde Rechnung und involviert sie in einen prekären Auftrag, dessen Ursprünge gut ein Jahrhundert zuvor zu suchen sind, als Gaius Julius Caesar schweren Herzens die Eroberung Britanniens als gescheitert erklären musste. Allen Widrigkeiten zum Trotz stehen Cato und Macro ihren Mann und füreinander ein, wachsen an ihren Aufgaben und sind nicht gewillt, sich dem Willen des wankelmütigen Adels zu beugen. Ein Duo, das mich mehr kaum hätte überzeugen können und die von Scarrow ersonnene Geschichte spielend trägt, während ich mich schon auf den letzten Seiten des Romans auf ein Wiedersehen mit den beiden zu freuen begonnen habe.

Fazit & Wertung:

Im Zeichen des Adlers ist ein mitreißender Page-Turner um die Geschicke zweier ungleicher Freunde innerhalb der antiken römischen Armee unter Kaiser Claudius. Ein historisches Epos, das mit diesem Band zu meiner großen Freude erst seinen Anfang gefunden hat.

9 von 10 Lektionen für den jungen Optio

Im Zeichen des Adlers: Die Rom-Serie 1

  • Lektionen für den jungen Optio - 9/10
    9/10

Fazit & Wertung:

Im Zeichen des Adlers ist ein mitreißender Page-Turner um die Geschicke zweier ungleicher Freunde innerhalb der antiken römischen Armee unter Kaiser Claudius. Ein historisches Epos, das mit diesem Band zu meiner großen Freude erst seinen Anfang gefunden hat.

9.0/10
Leser-Wertung 8.43/10 (7 Stimmen)
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Weitere Details zum Buch und dem Autor findet ihr auf der Seite von Blanvalet. Dort findet sich übrigens auch eine Leseprobe.

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Im Zeichen des Adlers ist am 16.10.12 bei Blanvalet erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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Kommentare (2)

  1. Pierre 23. Juni 2013

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