Review: Ball der Vampire | Charlaine Harris (Buch)

So, nachdem ich gestern neben der Kinovorschau nach langer Zeit mal wieder ein wenig exzessiver am Blog-Design rumgeschraubt habe (jetzt aber mit einem Theme-Wechsel liebäugele), gibt es heute erst einmal wieder eine neue Rezension von mir und einmal mehr geht es um Vampire, Werwölfe und all das Kroppzeug, was da sonst noch des nachts kreucht und fleucht.

Ball der Vampire

Definitely Dead, USA 2006, 381 Seiten

Ball der Vampire von Charlaine Harris | © dtv
© dtv

Autorin:
Charlaine Harris

Verlag (D):
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN:
978-3-423-20987-8

Genre:
Drama | Horror | Fantasy

 

Inhalt:

Man könnte fast behaupten, dass es nach all den Abenteuern beinahe ruhig geworden wäre bei Sookie, doch durch den Tod ihrer Cousine Hadley steht für sie schon die nächste Reise an, da sie von ihr als Erbin benannt worden ist. Die Reise nach New Orleans wird aber freilich auch wieder einige Überraschungen bereithalten, denn nicht genug damit, dass Sookie der Königin von Louisiana ihre Aufwartung machen soll, da Hadley ihre Gefährtin war, versucht auch noch jemand, die Hintergründe von Hadleys Tod zu vertuschen. Zu allem Überfluss bittet Bill Sookie, sie begleiten zu dürfen und Eric wiederum fordert sie auf, am Ball der Vampire teilzunehmen, dem wohl aufwendigsten und weithin bekanntesten Fest der Supras.

Aber die Telepathin ist auch vor der Abreise nicht untätig und bändelt mit dem Wertiger Quinn an, doch schon bei ihrem ersten Date werden die Beiden von zwei wildgewordenen jungen Werwölfen angegriffen, woraufhin Quinn dem Werwolfsrudel von Shreveport seine Aufwartung machen will. Als wäre dies nicht genug, hat auch die Familie Pelt noch nicht von Sookie gelassen und bittet sie weiterhin inständig um Informationen, den Tod ihrer Tochter betreffend – für den Sookie verantwortlich ist.

Rezension:

Bei Ball der Vampire handelt es sich um den nunmehr sechsten Teil der Sookie-Stackhouse-Reihe und nicht damit genug, dass Charlaine Harris das Niveau der Reihe hält, macht dieser Band sogar wieder ein wenig Boden gut, während der direkte Vorgänger Vampire bevorzugt zuweilen ein wenig unstet und richtungslos gewirkt hat. Nichtsdestotrotz verläuft auch hier die Geschichte wieder in ungeahnten Bahnen und schlägt manche Kapriole, aber diesmal fügt sich alles etwas besser zu einem stimmigen Ganzen, auch wenn es sich im Grunde um zwei Geschichten handelt, die nacheinander abgehandelt werden und nur marginal miteinander zu tun haben.

Der namensgebende Ball der Vampire findet daher auch erst zum Ende des Buches statt und man kann sich als Leser das eine oder andere Mal fragen, ob man tatsächlich das richtige Buch erwischt hat. Unterstützt wird dieser Eindruck durch den Umstand, dass Hadleys Tod und ihre Verbindung zur Vampirgemeinde von New Orleans ganz so erörtert werden, als handele es sich um Geschehnisse aus einem der vorangegangenen Teile, obwohl dem gerade nicht der Fall ist, da die Geschehnisse in einer eigenständigen Kurzgeschichte geschildert werden. Dennoch verzettelt sich die Geschichte kaum und kommt deutlich stringenter daher als noch der Vorgänger, so dass der Lesegenuss trotz womöglich fehlender Kenntnisse nicht getrübt wird.

Ansonsten bleibt sich Charlaine Harris ihrem Stil treu und schafft ein weiteres Kapitel mit einer gehörigen Portion Spannung, Blut, Gewalt und Sexappeal. Insbesondere Sookies Sicht der Dinge erweist sich einmal mehr als Glücksfall, da einem die Figur doch mittlerweile arg ans Herz gewachsen ist und mit jeder Äußerung an Glaubwürdigkeit gewinnt, zumal sie ihre anfängliche Naivität längst abgelegt hat, ohne indes nun abgeklärt zu wirken. Auch das sich zaghaft anbahnende Verhältnis zu Quinn wird einfühlsam geschildert und steht in starkem Kontrast zu der offensiven Sexualität der Blutsauger. Weiterhin ist Quinn ein durchaus interessanter Charakter, von dem man hoffentlich noch mehr wird lesen können, auch wenn er – wie alle männlichen Vertreter in Sookies Umfeld – schon sehr klischeehaft dem Idealtypus Mann entspricht, was Bauchmuskeln und Körperkraft anbelangt, doch daran hat man sich als Leser der Reihe ja längst gewöhnt.

Was mir zudem sehr gut gefallen hat, ist der erneute Rückgriff auf frühere Ereignisse im Rahmen der Reihe, so dass Sookie hier noch Offenbarungen zuteilwerden, die im Grunde alles Vorangegangene infrage stellen und bei ihr zu nachvollziehbarer Bestürzung führen. Wie eingangs erwähnt klingt auch der Mord an Debbie Pelt noch sichtbar nach, was deutlich realistischer wirkt, als die Handhabe in vergleichbaren Werken, wo derlei Geschehnisse meist recht schnell ad acta gelegt werden. Trotz der vielen Baustellen bleibt sich der Ball der Vampire also treu und fügt sich zu einem stimmigen und überzeugenden Ganzen. Wer bis dato die Reihe verfolgt hat, wird auch nicht daran zweifeln müssen, dass auch dieser Teil für den versierten Sookie-Fan beste Unterhaltung bereithält.

Fazit & Wertung:

Ball der Vampire verquickt gekonnt die Qualitäten der Reihe und überzeugt einmal mehr auf ganzer Linie, wenngleich auch hier die einzelnen Handlungsstränge und ihre Zusammenhänge zuweilen arg konstruiert wirken.

8 von 10 Werwolfs-Angriffen

Ball der Vampire

  • Werwolfs-Angriffe - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Ball der Vampire verquickt gekonnt die Qualitäten der Reihe und überzeugt einmal mehr auf ganzer Linie, wenngleich auch hier die einzelnen Handlungsstränge und ihre Zusammenhänge zuweilen arg konstruiert wirken.

8.0/10
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Weitere Details zur Autorin und dem Buch findet ihr auf der Seite des Deutschen Taschenbuch Verlages. Dort gibt es übrigens auch ein groß angelegtes Special zur Sookie-Stackhouse-Reihe.

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Die Sookie-Stackhouse-Reihe:

01. Vorübergehend tot
02. Untot in Dallas
03. Club Dead
04. Der Vampir, der mich liebte
05. Vampire bevorzugt
06. Ball der Vampire
07. Vampire schlafen fest
08. Ein Vampir für alle Fälle
09. Vampirgeflüster
10. Vor Vampiren wird gewarnt
11. Vampir mit Vergangenheit
12. Cocktail für einen Vampir
13. Vampirmelodie

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