Review: Boardwalk Empire | Staffel 2 (Serie)

Es ist mal wieder etwas später geworden als geplant, aber dafür freue ich mich umso mehr, es noch geschafft zu haben, die nun vorliegende Kritik zu schreiben und online zu stellen. Viel Spaß wünscht wie immer euer ergebener Schreiberling, der Wulf.

Boardwalk Empire
Staffel 2

Boardwalk Empire, USA 2010- , ca. 55 Min. je Folge

Boardwalk Empire / 2. Staffel
Quelle: IMPawards.com

Serienschöpfer:
Terence Winter
Showrunner:
Terence Winter

Main-Cast:
Steve Buscemi (Enoch ‘Nucky’ Thompson)
Michael Pitt (James ‘Jimmy’ Darmody)
Kelly Macdonald (Margaret Schroeder)
Michael Shannon (Agent Nelson Van Alden)
Shea Whigham (Elias ‘Eli’ Thompson)
Aleksa Palladino (Angela Darmody)
Michael Stuhlbarg (Arnold Rothstein)
Stephen Graham (Al Capone)
Vincent Piazza (Lucky Luciano)
in weiteren Rollen:
Paz de la Huerta (Lucy Danziger)
Michael Kenneth Williams (Chalky White)
Anthony Laciura (Eddie Kessler)
Paul Sparks (Mickey Doyle)
Dabney Coleman (Commodore Louis Kaestner)
Gretchen Mol (Gillian Darmody)
Jack Huston (Richard Harrow)
Charlie Cox (Owen Slater)

Genre:
Krimi | Drama | Historie

Trailer: (in englisch)

 

Inhalt:

Während Nucky darum bemüht ist, seine Position als Stadtkämmerer zu sichern, bekommt sein Geschäftspartner Chalky White Probleme mit dem Ku-Klux-Klan. Der Commodore macht derweil Front gegen den in Ungnade gefallenen Nucky und bedient sich dabei nicht nur seines Sohnes Jimmy sondern gar Nuckys Bruder Eli. Dann wird Nucky verhaftet und Margaret gerät mehr und mehr in einen moralischen Konflikt, weiß sie schließlich um dessen dunkle Seiten und traut seinen Unschuldsbeteuerungen nicht recht über den Weg.

Natürlich wird Nucky gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt und kurz darauf erleidet der Commodore einen Schlaganfall, der ihn halbseitig lähmt. Plötzlich sieht sich Jimmy in der Rolle des Anführers und muss darum kämpfen, nicht dem Einfluss seiner Mutter zu erliegen. Eli überwindet sich, sich mit Nucky auszusöhnen, doch ihr Gespräch artet aus und während die eine wie die andere Partei immer stärkere Geschütze auffährt und um die Gunst Außenstehender buhlt, kehrt auch die Staatsanwältin in Atlantic City ein und beginnt gegen Nucky Thompson zu ermitteln.

Rezension:

Zugegebenermaßen hat es ein bis zwei Folgen gedauert, bis ich wieder gänzlich in die Welt von Atlantic City zur Zeit der Prohibition abzutauchen imstande war, doch ob das der langen Zeit zwischen der Sichtung der ersten Staffel oder tatsächlich der Qualität der Auftaktepisoden geschuldet ist, vermag ich nun nicht mehr zu bestimmen. Dann allerdings schwingt sich Boardwalk Empire zu neuen Höhen auf und wusste mich gar mehr zu begeistern als noch die erste Staffel. Das liegt natürlich zuvorderst daran, dass die Spielfiguren gesetzt sind und nun wahrhaftig bereit, ihre teils weitreichenden Ränke zu schmieden, ebenso wie die ganz persönlichen Dramen der Figuren hier deutlich mehr Beachtung finden.

Zudem wird dem sozialen Gefüge innerhalb der Stadt und in Korrelation mit den umliegenden Ortschaften deutlich mehr Bedeutung beigemessen, ebenso wie hier mit dem Auftauchen des Ku-Klux-Klans, ebenso wie anderen artverwandten Szenen der damals hochaktuellen Rassenfrage Rechnung getragen. Neben Nucky, Jimmy und Margaret gewinnen hier aber auch andere Figuren, allen voran der von Michael Shannon verkörperte Agent Nelson Van Alden deutlich an Kontur, wenngleich insbesondere dieser sich teils merkwürdig außerhalb der Geschehnisse präsentiert und im Grunde völlig autark agieren muss. Doch auch Nebenfiguren wie Angela Darmody oder Richard Harrow bekommen hier endlich einmal die Leinwandzeit zugestanden, die ihnen gebührt, ohne dass der Plot um Nucky und Konsorten darunter leiden müsste. Einzig Al Capone und Lucky Luciano blieben für mein Befinden merklich auf der Strecke, wenn man berücksichtigt, dass sie als durchaus gewichtige Figuren eingeführt worden sind.

Auffällig ist natürlich wieder das einmalige Flair der Serie und es ist erfreulich, dass auch der namensgebende Boardwalk ein ums andere Mal in seiner ganzen Pracht bestaunt werden kann, wo er doch nicht nur das Herzstück des damaligen Atlantic City, sondern auch der Serie bildet. In punkto Ausstattung und Kulissen legt man freilich noch einen Zahn zu, ebenso wenn es um freizügige Szenen, aber auch vergleichsweise brutale Schlägereien und Schießereien geht und so wundert es kaum, dass Boardwalk Empire nunmehr in der zweiten Staffel gar ab 18 Jahren freigegeben ist. Das rührt wiederum allerdings von einigen wenigen Gewaltspitzen her, die es in der Ausführlichkeit zwar nicht gebraucht hätte, die aber auch nicht dem reinen Selbstzweck dienen. Letztlich bleibt es also dem eigenen Geschmack überlassen, ob man die Gewaltdarstellung in der Serie für überzogen hält oder nicht, doch das Zielpublikum sollte sich wohl ob der Thematik kaum über manch blutiges Intermezzo beschweren dürfen.

Wie bereits gesagt, legt Boardwalk Empire aber ganz klar den Fokus auf die spannenden, überraschenden, dramatischen und vergleichsweise klischeefreien Geschichten in und um Atlantic City und das nostalgische Flair und der Hintergrund der Prohibition und der damaligen Politik dient nur als Motor für unsagbar spannende Geschichten in einer zwielichtigen Welt. Höhepunkt in dieser Staffel war für mich daher auch ein Blick in Jimmys Vergangenheit am College, noch bevor er in den Krieg gezogen ist, dicht gefolgt von einer finalen Folge, die überzeugender nicht hätte sein können und an Wucht kaum zu überbieten ist, wenngleich ihr auch schob dramatische und endgültige Geschehnisse vorausgehen, so dass ich mehr als gespannt bin, wie sich das Machtgefüge innerhalb der Stadt nun entwickeln wird, da die letzten Geschehnisse ein merkliches Vakuum hinterlassen dürften.

Fazit & Wertung:

Boardwalk Empire überzeugt auch in der zweiten Staffel ohne Kompromisse und legt, was Dramaturgie und Härte angeht, noch einen merklichen Zahn zu und liefert ungebrochen spannende Unterhaltung. Emotional, ergreifend, erdrückend, eine der besten Serien derzeit am Markt – und derer gibt es ja weiß Gott einige.

9,5 von 10 Flaschen gepanschter Schnaps

Boardwalk Empire | Staffel 2

  • Flaschen gepanschter Schnaps - 9.5/10
    9.5/10

Fazit & Wertung:

Boardwalk Empire überzeugt auch in der zweiten Staffel ohne Kompromisse und legt, was Dramaturgie und Härte angeht, noch einen merklichen Zahn zu und liefert ungebrochen spannende Unterhaltung. Emotional, ergreifend, erdrückend, eine der besten Serien derzeit am Markt – und derer gibt es ja weiß Gott einige.

9.5/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 10/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 2

01. 21
02. Nur wir allein
03. Ein gefährliches Mädchen
04. Was die Biene tut
05. Wie man in den Wald hineinruft
06. Unrein
07. Zwischen Fremden
08. Malum in se
09. Der Kampf des Jahrhunderts
10. Ehrlicher Lohn für ehrliche Arbeit
11. Der einsamste Mensch auf Erden
12. Auf die Verlorenen

 

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Kommentare (2)

  1. bullion 13. März 2013

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