Review: Darkness Rebirth 1 (Graphic Novel)

Es wird wieder Zeit, euch einen neuen Artikel zu offerieren, bevor ich mich schnurstracks in einen geruhsamen Feierabend verabschiede. Hier ist sie und ich wünsche euch wie gewohnt viel Spaß!

Darkness Rebirth 1
Der Riss im Dasein

Darkness Rebirth Vol. 1, USA 2011, 116 Seiten

Darkness Rebirth 1 | © Panini
© Panini

Autoren:
David Hine
Ron Marz
Zeichner:
Jeremy Haun
John Tyler Christopher

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
keine ISBN

Genre:
Mystery | Horror | Krimi | Drama | Thriller

 

Inhalt:

Jackie Estacado, der Träger der Finsternis, eines uralten und äußerst mächtigen Artefaktes, könnte sich glücklicher kaum schätzen, denn um die Welt zu retten, musste er sie zunächst zerstören und formte sie nach seinen Wünschen neu, so dass seine geliebte Jenny niemals gestorben ist und Hope, die Tochter, die er einst mit der Trägerin der Witchblade zeugte, nun das gemeinsame Kind von ihm und Jenny ist. Zusammen leben sie ein Leben voller Wohlstand und Glück, während Jackie gleichwohl das Oberhaupt eines mächtigen Mafia-Clans in New York ist. Doch als Jackie attackiert wird und sich gezwungen sieht, die Macht der Finsternis zu entfesseln, bricht er damit auch das Versprechen, das er Jenny gegeben hatte.

Fest entschlossen, mit der Finsternis ein für alle Mal zu brechen sucht Estacado den einzigen Mann auf, der es je geschafft hat, dem Einfluss der Finsternis zu entsagen. Nach tagelangem Siechtum gelingt es Jackie das parasitäre Artefakt aus seinem Körper zu vertreiben, doch statt zu verschwinden, bildet die Finsternis eine eigene Entität, wenngleich immer noch an Esacado gebunden. Dennoch verfügt die Finsternis über keine Normen, Werte oder Skrupel und verfolgt ganz eigene Pläne zum vermeintlichen Wohl ihres Trägers, während unterdessen mit Balakov ein gefährlicher Mafiosi auf den Plan tritt, der es auf Estacado abgesehen hat und zudem selbst über übernatürliche Kräfte zu verfügen scheint. Jackie ist gezwungen, an mehreren Fronten den Kampf aufzunehmen, während sein Familienidyll immer größere und schwärzere Risse bekommt.

Rezension:

Ähnlich wie bei dem kürzlich vorgestellten ersten Sammelband von Witchblade Rebirth 1 war mir auch die Darkness im Vorfeld bekannt und ich freute mich gleichsam auf ein Wiedersehen in Darkness Rebirth, wenngleich meine Faszination für die Serie nie so groß war wie für Witchblade, was aber mitunter auch an Michael Turners Zeichenkünsten gelegen haben mag. Darum soll es nun aber nicht gehen, sondern um den zweiten Reboot, diesmal um Jackie Estacado, der sich bei der Zerstörung und Neuerschaffung des Universums die Freiheit genommen hat, einige kleine Änderungen vorzunehmen. So beginnt die Geschichte mit einem vermeintlichen Idyll und Jackie könnte es besser kaum haben, doch ziehen natürlich prompt Wolken am Horizont auf und die Geschichte wird mit jedem Kapitel merklich düsterer.

Analog dazu steigt auch der Gewaltgrad merklich an und so ist Darkness Rebirth sicherlich nichts für jüngere Leser, vor allem aber schwelgt Autor David Hine mehr und mehr im Horror-Genre und zeichnet ein bedrückendes und bedrohliches Bild von Jackies langsam auseinanderfallender Familie, während auch die Bedrohung von außen immer präsenter wird. Die Bilder, der sich der Zeichner Jeremy Haun dabei bedient sind gleichsam erschreckend und in meinen Augen deutlich schockierender als die reinen Gewalttaten der Finsternis. Der Clou indes, die Finsternis nun als beinahe eigenständiges Wesen zu etablieren, das nur in indirekt in Verbindung zu ihrem eigentlichen Träger Jackie Estacado steht schafft ebenso merklich neue Impulse, so dass der Neuanfang mehr als nur gelungen daherkommt, da er sich einerseits nicht der Vorgeschichte verweigert und Jackies kriminelle Machenschaften durchaus thematisiert, ihn dabei aber auch als fürsorglichen Vater und Ehemann zeigt, der sich nichts sehnlicher wünscht als Normalität.

Diese Ambivalenz der Figur habe ich aus der Vergangenheit in der Form nicht in Erinnerung und so erscheint Jackie deutlich vielschichtiger und gleichzeitig auch weniger übermächtig, was sicherlich noch interessante Entwicklungen nach sich ziehen wird. Einzig der große Antagonist Balakov war mir noch ein wenig zu blass und hätte mehr Präsenz haben können, in Anbetracht dessen, dass es sich aber erst um den Auftakt der Reihe handelt und hier nun einmal zunächst Jackies familiäre Probleme im Vordergrund stehen, ist dies aber durchaus zu verschmerzen, vor allem da diese so mitreißend und voller Grauen geschildert werden.

Mehr noch als Witchblade Rebirth ist Darkness Rebirth daher ein mehr als gelungener Neustart für die Reihe geworden und wartet mit einem Füllhorn neuer Ideen auf, die allesamt spannend und konsequent in das bereits bestehende Setting eingepflegt worden sind. Wem also der Sinn steht nach einer Geschichte voller Horror, Gewalt und Grauen, durchsetzt mit einer Prise Mystery und Erotik, dem kann ich David Hines Interpretation der Darkness nur wärmstens ans Herz legen, denn alte wie neue Leser der Reihe dürften hieran Gefallen finden. Auch dramaturgisch präsentiert sich die Geschichte auf höchstem Niveau und punktet dadurch mit echten Page-Turner-Qualitäten.

Fazit & Wertung:

Darkness Rebirth ist ein mehr als gelungener Neuanfang. David Hines Pläne für die „neue“ Finsternis wussten mich gar noch mehr zu überzeugen und mitzureißen als die „alten“ Geschichten es konnten. Eine klare Empfehlung!

9 von 10 albtraumhaften Erscheinungsformen der Finsternis

Darkness Rebirth 1

  • Alptraumhafte Erscheinungsformen der Finsternis - 9/10
    9/10

Fazit & Wertung:

Darkness Rebirth ist ein mehr als gelungener Neuanfang. David Hines Pläne für die „neue“ Finsternis wussten mich gar noch mehr zu überzeugen und mitzureißen als die „alten“ Geschichten es konnten. Eine klare Empfehlung!

9.0/10
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Darkness Rebirth 1 ist am 14.05.13 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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