Review: Grimm Fairy Tales: Oz 1 (Graphic Novel)

Ja doch, ging jetzt schneller als erwartet. Gut, der Artikel war ja auch beinahe fertig, dennoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass es mir so leicht von der Hand gehen würde. Immerhin und umso besser, ich freue mich, ich hoffe ihr euch auch! Jetzt aber: Schönen Abend noch!

Grimm Fairy Tales
Oz 1

Grimm Fairy Tales presents Oz Volume 1, USA 2014, 194 Seiten

Grimm Fairy Tales: Oz | © Panini
© Panini

Autor:
Joe Brusha
Zeichner:
Rolando di Sessa
Miguel Mendonca (#4)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01976-2

Genre:
Fantasy | Horror | Drama

 

Inhalt:

Dorothy ist ein junges Mädchen, das ein einfaches und unscheinbares Leben auf einer Farm in Kansas führt. Seit Jahren sehnt sie sich nach Abenteuern und danach, die große weite Welt zu erkunden, doch ihr Wunsch scheint nur ein Traum zu bleiben und so zieht jeder Tag genauso ins Land, wie es der vorige tat. Zumindest bis zu dem Tag, an dem ein aus Oz entsandter Wolf Dorothy in die Arme läuft, den sie prompt bei sich aufnimmt und fortan Toto nennt. Doch dem Wolf dicht auf den Fersen ist die böse Hexe des Ostens, die sich natürlich in der Welt der Menschen nicht als solche zu erkennen gibt. Doch Dorothy weigert sich, ihren Toto herzugeben und die Hexe beschwört einen Sturm herauf, der das gesamte Haus der Familie Gale in die Lüfte erhebt und im Auge des Sturms auf direktem Wege nach Oz schickt.

Dort angekommen kann Dorothy kaum glauben, was mit ihr passiert ist, zumal sie prompt von einigen Winzlingen attackiert zu werden droht, bevor erneut die böse Hexe des Ostens mitsamt ihrer Schergen ihre Aufwartung macht. Doch dann geschieht das Unglaubliche und Dorothy gelingt es, die Hexe zu töten und die währenddessen hinzugeeilte Frau gibt sich als Glinda, die gute Hexe des Nordens zu erkennen und eröffnet Dorothy, dass sie sich soeben zur meistgejagten Person in Oz gemacht hat durch ihren Mord an der Hexe des Ostens. Doch es gibt Hoffnung, denn es scheint, dass Dorothy die Auserwählte sein könnte, diejenige, die Oz vom schädlichen Würgegriff der bösen Hexen zu befreien imstande ist. Eine abenteuerliche Reise quer durch die Länder von Oz nimmt ihren Anfang…

Rezension:

Nun sind die Grimm Fairy Tales also in und bei Oz angekommen, was man ja spätestens seit der Traumfresser-Saga erwarten durfte und ebenfalls wie zu erwarten bläst das neue Setting gehörig frischen Wind in die Reihe und man begnügt sich zunächst damit, die klassische Geschichte von Dorothy und ihrem Abenteuer in Oz zu erzählen, nicht ohne es natürlich gehörig abzuwandeln und auf Action und Sexyness zu trimmen. Wie schon in den Bänden zuvor funktioniert für mich speziell zweiteres nicht wirklich, denn nur knappe Klamotten machen noch lange keine Erotik und derart kantig und uninspiriert, wie die Frauenwelt hier einmal mehr dargestellt wird, kommt der vermutlich erwünschte Effekt mitnichten zum Tragen.

Die Geschichte selbst ist dafür eigentlich ganz ordentlich konzipiert und macht durchaus eine Menge Spaß, weil es eben ein ganz neuer, unverbrauchter und ungewohnter Ansatz ist und ich ja nicht grundsätzlich das Konzept der Grimm Fairy Tales verdamme, wie die zahlreichen bereits vorhandenen Rezensionen untermauern dürften. Wer also mal wieder Lust auf einen fulminant inszenierten, action- und temporeich dargebrachten und vor allem in sich abgeschlossenen Märchen-Horror-Action-Band hat, sollte hier durchaus gut bedient sein, kann also nicht viel falsch machen.

Natürlich gibt es aber auch wieder ein Aber und das bezieht sich leider Gottes einmal mehr auf die Zeichnungen, denn auch in dieser sechsteiligen Geschichte muss man im vierten Kapitel mit einem anderen Zeichner vorlieb nehmen, was erneut zu einem Bruch in der Geschichte führt und schlichtweg ärgerlich ist, wobei das zweite Manko sich auf den Hauptzeichner Rolando di Sessa bezieht, denn während er grundsätzlich einen guten Job macht und mit dynamischen, spannend gestalteten Szenen und einfallsreich inszenierten Monstergestalten richtiggehend zu Höchstform aufläuft, ist es speziell Dorothy, die er nicht gekonnt in Szene zu setzen wusste, was sich besonders auf ihren Gesichtsausdruck bezieht, der mir nicht ein einziges Mal Emotionen vermitteln konnte, weshalb mir die eigentliche Hauptfigur merkwürdig fremd und unnahbar blieb. Dieser teilnahmslose, oft gelangweilte Blick, der manchmal auch gar halb am Geschehen vorbeizustieren scheint hat mir in manchen Szenen das Leseerlebnis regelrecht verleidet und das wäre nun wirklich vermeidbar gewesen.

Davon abgesehen können Freunde der Reihe recht wenig falsch machen und Oz wirkt zumindest frischer und neuer als die letzthin veröffentlichten Bände, die allesamt bereits an Ermüdungserscheinungen kranken. Bleibt abzuwarten, wie lange das Konzept der neu interpretierten Märchen für Zenescope noch wird funktionieren können, aber dieser Band ist zumindest – abgesehen von erwähntem Ärgernis – eine als Lichtblick zu bezeichnende Veröffentlichung, die durchaus ihre Qualitäten besitzt und das schafft, was eine solche Veröffentlichung wohl verspricht, nämlich, für die Dauer des Lesens gut zu unterhalten. Immerhin sind auch Vorkenntnisse nicht vonnöten und so empfiehlt sich der Band gar für Neulinge, um einmal einen Blick auf die Reihe zu werfen, so sie sich denn eben mit Dorothys teilnahmslos scheinender Art arrangieren können.

Fazit & Wertung:

Die Grimm Fairy Tales haben Oz erreicht und die dortigen Abenteuer sind gewohnt blutig und voller Action. Der Band ist dabei in keinem Aspekt herausragend und schwächelt gar richtiggehend bei der Charakterisierung der Hauptfigur, schafft es aber dank schmissiger Inszenierung zu unterhalten und dürfte Freunden des Genres durchaus zu gefallen wissen.

7 von 10 grausamen Schergen der bösen Hexen

Grimm Fairy Tales: Oz 1

  • Grausame Schergen der bösen Hexen - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Die Grimm Fairy Tales haben Oz erreicht und die dortigen Abenteuer sind gewohnt blutig und voller Action. Der Band ist dabei in keinem Aspekt herausragend und schwächelt gar richtiggehend bei der Charakterisierung der Hauptfigur, schafft es aber dank schmissiger Inszenierung zu unterhalten und dürfte Freunden des Genres durchaus zu gefallen wissen.

7.0/10
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Grimm Fairy Tales: Oz 1 ist am 17.06.14 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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