Review: Buffy – Im Bann der Dämonen | Staffel 2 (Serie)

Buffy & Angel - Das Buffyverse

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Tja, weil ich Donnerstag ja schon wieder nichts getan habe, beehre ich euch dafür heute mit einer neuen Review zu einer alten Serie, denn schließlich stehe ich mit meiner Zweitsichtung von Buffy noch ziemlich am Anfang, habe jüngst die dritte Staffel beendet und füge nun logischerweise auch Angel dem Repertoire hinzu, doch heute sprechen wir erst einmal über die zweite Staffel, schön eins nach dem anderen ;-)

Buffy
Im Bann der Dämonen
Staffel 2

Buffy the Vampire Slayer, USA 1997-2003, ca. 42 Min. je Folge

Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Joss Whedon
Showrunner:
Joss Whedon

Main-Cast:
Sarah Michelle Gellar (Buffy Summers)
Nicholas Brendon (Xander Harris)
Alyson Hannigan (Willow Rosenberg)
Charisma Carpenter (Cordelia Chase)
David Boreanaz (Angel)
Anthony Stewart Head (Rupert Giles)
in weiteren Rollen:
Seth Green (Oz)
Kristine Sutherland (Joyce Summers)
Robia LaMorte (Jenny Calendar)
James Marsters (Spike)
Juliet Landau (Drusilla)
Armin Shimerman (Principal Snyder)
Danny Strong (Jonathan Levinson)

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Der Meister ist besiegt und Sunnydale vorerst gerettet, doch war Buffy im finalen Kampf gegen den Obervampir kurze Zeit klinisch tot und diese traumatische Erfahrung verfolgt sie noch immer, weshalb sie sich nur langsam wieder in ihr alltägliches Leben fügt, zumal dieses gar nicht einmal so alltäglich ist, führt sie schließlich weiterhin ein Doppelleben als sechzehnjährige Teenagerin und Schülerin sowie als auserwählte Jägerin, die allein zwischen den Mächten der Finsternis und der Welt steht, die zu beschützen ihre Berufung ist. Und obwohl der Meister getötet worden ist, bedeutet dies längst nicht das Ende aller Gefahren, wie ihr alsbald schmerzlich bewusst wird, als das Vampirpärchen Spike und Drusilla in Sunnydale einfällt.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Doch damit nicht genug, entspinnt sich auch langsam aber sicher zwischen ihr und dem Vampir eine Romanze, die nicht gerade unter guten Vorzeichen steht, ist die Jägerin schließlich quasi der natürliche Feind der untoten Blutsauger. Hinzukommt, dass Buffy und Angel bald erfahren werden, was es mit der kryptischen Formulierung eines Moments vollkommenen Glücks auf sich hat, der den Fluch der Zigeuner, der auf Angel lastet und ihm seine Seele zurückgebracht hat, denn an Buffys siebzehntem Geburtstag tritt ein folgenschweres Ereignis ein, dass nicht nur Buffy selbst, sondern auch ihre Freunde und Familie in größte Gefahr bringt.

Rezension:

Hatte ich kürzlich noch ein paar Worte zur ersten Staffel Buffy verloren und speziell dazu, wie garstig teilweise die Zeit mit den Folgen umgegangen zu sein scheint, da sie im Vergleich zu heutigem HD auch in hochskalierter Form nicht gerade ansprechend wirken und in mittlerweile ungewohntem 4:3-Format daherkommen, kann ich nun zumindest für die zweite Staffel festhalten, dass die Serie ganz allgemein doch schon deutlich ansprechender wirkt, doch wer jetzt meint, ich würde hier plötzlich Bildqualität und Effekte beurteilen, dem sei verraten, dass ich dabei vielmehr darauf hinausmöchte, dass die Effekte besser und stimmiger, die Szenen nicht mehr so dunkel und die Kulissen weiträumiger, dadurch auch automatisch glaubwürdiger wirken. Sich nahtlos an die vorangegangene Staffel anschließend, wirkt die Serie auf Anhieb deutlich wertiger, was sich im Verlauf der ersten Folgen bestätigt, denn nun, nachdem Whedon und seine Schöpfung ihre Bewährungsprobe bestanden haben, kann er sich ganz auf den überspannenden Handlungsbogen konzentrieren, so dass die Staffel, obschon sie beinahe doppelt so viele Folgen – zweiundzwanzig – umfasst, merklich weniger Füllmaterial und Monster-of-the-Week-Cases offeriert.

Die Figuren wachsen an ihren Aufgaben, haben sich zwar weniger zwischen den Staffeln entwickelt, dafür umso mehr im Verlauf der zweiten Staffel, die nun zunächst die Romanze zwischen Buffy und Angel in den Vordergrund rückt, ohne dabei schnulzig oder klischeebeladen zu werden, jedoch freilich auch erst, nachdem Buffy ihre Begegnung mit dem Meister und ihren damit verbundenen kurzzeitigen Tod verwunden hat, ein Umstand übrigens, der mir damals schon außerordentlich gut gefallen hat, denn auch wenn Buffy im fantastischen Genre zu verorten ist, legt Joss Whedon ansonsten viel Wert auf Realismus, so dass all die verstörenden Ereignisse nicht spurlos an den noch jugendlichen Hauptfiguren vorbeigehen, Konsequenzen nach sich ziehen und dadurch in sich deutlich stimmiger und glaubwürdiger wirken, mitfiebern und –fühlen lassen und so eine tiefe Sympathie zu den Charakteren schaffen, so zweifelhaft ihre Taten und Entscheidungen auch manchmal sein mögen.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Vor allem aber verstehen es die Autoren, den Grundstock an Informationen über die Jägerin und ihre Bestimmung zu nutzen, um den Mythos weiter auszubauen, die Beziehungen zu vertiefen, in weiterer Folge die Beziehung zwischen Buffy und Angel auf eine unerwartet tragische Stufe zu heben, die Vergangenheit und die Verfehlungen von Giles weiter zu beleuchten, neue Antagonisten und Bedrohungen einzuführen und selbstverständlich mit Spike und Drusilla eines der wohl berüchtigsten und bösartigsten Pärchen der Fernsehgeschichte vorzustellen, die erwartungsgemäß gehörige Unruhe in das auch ansonsten nicht gerade ruhige Sunnydale bringen, das ja bekanntermaßen direkt über dem Höllenschlund gebaut worden ist.

Die für sich stehenden Monsterhatzfolgen stinken durch den ansonsten so virtuos erzählten Handlungsbogen natürlich noch einmal merklich ab, mäandern aber gewohnt breitflächig auf dem Feld der bekannten Monsterversatzstücke und schaffen es oft genug, den Storys neue Aspekte abzugewinnen, wie etwa was das Doping von Schulsportlern angeht, wohingegen auch hier traurigerweise eine Folge namens Ted (2.11) mit dem leider vor Jahren bereits tragisch verschiedenen John Ritter in einer Gastrolle nicht mehr ganz so gut zu funktionieren vermag, da schlichtweg die Technik natürlich in den vergangenen Jahren einen deutlichen Sprung gemacht hat und die Folge so etwas bieder und altbacken wirkt, ganz im Gegensatz zu den reinen Vampir- und Monstergeschichten, die in ihrer Ausgestaltung natürlich deutlich zeitloser sind, wenn man sich nicht im Allgemeinen an den Outfits und Frisuren stören möchte, wovon jedem abzuraten ist, da man sich auch heute noch wunderbar in den Folgen verlieren kann, zumal die Sprüche deutlich scharfzüngiger geworden sind und auch die Monster mit deutlich mehr Schneid inszeniert worden sind, was selbstredend an dem unzweifelhaft höherem Budget gelegen haben mag, dass man Buffy zweifelsohne im zweiten Jahr zugebilligt hat, so dass man auch hier nicht mehr verschämt die Kamera zur Seite schwenken muss, wenn einmal ein Ungetüm ins Bild kommt, wenngleich man heutzutage sicherlich anderes gewohnt ist und manche Folge dadurch, ob bewusst oder unbewusst, durchaus ein wenig trashig wirkt, doch immerhin im positiven Sinne.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Die größte Stärke der zweiten Staffel Buffy ist es allerdings, sich gerade im letzten Drittel auf tragische wie unvorhergesehen Ereignisse zu stürzen und damit auch den geschaffenen Serienkosmos merklich umzukrempeln, so dass man hier schon meint, dass niemand sicher und nichts gewiss ist in der lebensfeindlichen Umgebung rund um den Höllenschlund, so dass man sich auch von der ersten liebgewonnenen Figur trennen muss, weshalb speziell die Folgen Der gefallene Engel (2.14), Das Jenseits lässt grüßen (2.17) sowie die finalen Folgen Wendepunkt (2.21) und Spiel mit dem Feuer (2.22) sich sicherlich auch nicht vor neueren Serienproduktionen zu verstecken brauchen und es formidabel verstehen, den Zuschauer emotional zu involvieren und tief berührt zurückzulassen. War die erste Staffel noch ein vielversprechender Auftakt einer großartigen Serie, versteht Buffy es in ihrem zweiten Jahr bereits, mehr als einmal zu Höchstform aufzulaufen und unter Beweis zu stellen, was genau diese Serienschöpfung so einzigartig und über die Jahre hinweg zu einer regelrechten Kultserie gemacht hat.

Fazit & Wertung:

Die Prämisse der vorangegangenen Staffel ausnutzend, verwandelt Buffy sich in der zweiten Staffel mehr und mehr vom Procedural zum Serial, widmet sich der tragischen Romanze zwischen Vampirjägerin und Vampir in all ihrer Breite und legt den Grundstein für die weiteren, sich in noch epischeren Weiten bewegenden Staffeln, schafft aber auch durch den kohärenten Aufbau der Dramaturgie und die Einführung zahlreicher neuer Figuren – allen voran Spike, Drusilla und Oz – genügend Alleinstellungsmerkmale, um das zweite Jahr in Sunnydale zu einem regelrecht packenden Ereignis zu machen.

8 von 10 gepfählten Vampiren

Buffy - Im Bann der Dämonen | Staffel 2

  • Gepfählte Vampire - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Die Prämisse der vorangegangenen Staffel ausnutzend, verwandelt Buffy sich in der zweiten Staffel mehr und mehr vom Procedural zum Serial, widmet sich der tragischen Romanze zwischen Vampirjägerin und Vampir in all ihrer Breite und legt den Grundstein für die weiteren, sich in noch epischeren Weiten bewegenden Staffeln, schafft aber auch durch den kohärenten Aufbau der Dramaturgie und die Einführung zahlreicher neuer Figuren – allen voran Spike, Drusilla und Oz – genügend Alleinstellungsmerkmale, um das zweite Jahr in Sunnydale zu einem regelrecht packenden Ereignis zu machen.

8.0/10
Leser-Wertung 9/10 (1 Stimmen)
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Mind Palace: 5/5 Punkte
Tonight is gonna be a large one.: 9/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 2

01. Im Banne des Bösen (8/10)
02. Operation Cordelia (7/10)
03. Elternabend mit Hindernissen (9/10)
04. Das Geheimnis der Mumie (6,5/10)
05. Der Geheimbund (7/10)
06. Die Macht der Verwandlung (9/10)
07. Todessehnsucht (8/10)
08. Das Mal des Eyghon (8,5/10)
09. Die Rivalin (8,5/10)
10. Das Ritual (8,5/10)
11. Ted (7,5/10)
12. Faule Eier (6,5/10)
13. Der Fluch der Zigeuner (9/10)
14. Der gefallene Engel (9,5/10)
15. Der Werwolfjäger (8/10)
16. Der Liebeszauber (8,5/10)
17. Das Jenseits lässt grüßen (9,5/10)
18. Der unsichtbare Tod (7/10)
19. Ein Dämon namens Liebe (8,5/10)
20. Das Geheimnis der Fischmonster (7/10)
21. Wendepunkt (9/10)
22. Spiel mit dem Feuer (9,5/10)

 

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Kommentare (3)

  1. Amerdale 14. März 2015
  2. bullion 14. März 2015

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