Review: Avengers: Age of Ultron (Graphic Novel)

Tut Tuuut! Nein, das konnte ich mir nicht verkneifen. Und für alle frisch Hinzugestiegenen (höhö); für den Kontext Einleitung zum letzten Blog-Post lesen. So, und bevor ich mich hier noch weiter in die Sch@!#e reite: viel Spaß mit dem Artikel!

Avengers: Age of Ultron

Age of Ultron #1-10, Age of Ultron 10AI, Ultron 1AU, USA 2013, 324 Seiten

Avengers: Age of Ultron | © Panini
© Panini

Autoren:
Brian Michael Bendis
Mark Waid
Kathryn Immonen
Zeichner:
Bryan Hitch
Amilcar Pinna
Carlos Pacheco
Brandon Peterson
Butch Guice
Alex Maleev
David Marquez
Joe Quesada
André Lima Araújo

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-957-98316-9

Genre:
Action | Abenteuer | Science-Fiction

 

Inhalt:

Ausschnitt aus Avengers: Age of Ultron | © Panini
© Panini

New York, heute: Doch das Heute, wie wir es kennen, existiert nicht, denn der von Henry Pym erschaffene Ultron ist zurückgekehrt und hat die Menschheit unterworfen, ganz New York in Schutt und Asche gelegt und zahlreiche Helden, darunter Thor und Hulk, vernichtet. Während selbst Captain America resigniert zu haben scheint und in einem geheimen Unterschlupf unterhalb des Central Park vor sich hinbrütet, ist es allein Hawkeye, der sich daran macht, den von Owl und Hammerhead gefangen gehaltenen Spider-Man zu befreien, während von Ultron befehligte Sentinels über den Dächern der Stadt patrouillieren und nach biologischen Lebensformen Ausschau halten, um diese zu vernichten. Hawkeyes Befreiungsaktion derweil gelingt und liefert einen wertvollen Hinweis zur Bekämpfung des übermächtig scheinenden Roboters.

In San Francisco derweil – ähnlich verheert wie New York – treffen eine entstellte Black Widow und Moon Knight in einem von Nick Furys alten Stützpunkten zusammen und stoßen dort auf einen von Nicks Notfallplänen, der ihnen nützlich zu sein scheint. Zurück in New York lassen die Informationen von Hawkeye und Spider-Man Captain America aus seiner Lethargie erwachen, der langsam einen Plan fasst, wie es gelingen könnte, das Innere von Ultrons Stützpunkt zu infiltrieren. Noch ahnen die Helden nicht, dass sie erheblich weiter werden gehen müssen als bis in das Herz von Ultrons New Yorker Basis, denn wie es scheint, greift dieser das heutige New York aus der Zukunft heraus an und allein an diese Information zu gelangen wird hohe Opfer fordern.

Rezension:

Gleich vorweg vielleicht einmal der Hinweis – gerade für diejenigen, die die Inhaltsange vielleicht nicht gelesen oder nur überflogen haben – Avengers: Age of Ultron hat mit dem gleichnamigen Kinofilm von Joss Whedon abgesehen von dem Namen und natürlich dem Antagonisten – Ultron – nur herzlich wenig, sprich gar nichts gemein, doch trotzdem reizte es mich, mir auch einmal die Vorlage zum Film zu Gemüte zu führen, denn allein Ultron selbst war mir bisher kein Begriff, wandele ich schließlich vergleichsweise selten in den Comic-Sphären des Marvel-Universums. Die Prämisse des Bandes, der den Leser prompt in ein verheertes New York der heutigen Zeit wirft, das allerdings in dieser Zeitlinie von Ultron bereits quasi dem Erdboden gleichgemacht worden ist, ist dabei ungemein spannend, speziell wenn man auf derlei Endzeitszenarien steht und so wusste mich die Story direkt in ihren Bann zu schlagen, die das erste der zehn Kapitel ausgiebig dafür nutzt, die Befreiung Spider-Mans durch Hawkeye zu schildern. Währenddessen, auch wenn es hier schon sehr actionlastig zur Sache geht, gewinnt man einen guten Eindruck dieser alternativen Realität, die nur noch wenig Hoffnung bereithält, in der unter anderem Thor und Hulk bereits das Zeitliche gesegnet haben, während Captain America an der Situation resigniert.

Ausschnitt aus Avengers: Age of Ultron | © Panini
© Panini

Bis dahin ist Avengers: Age of Ultron wirklich ausnehmend stimmig und spannend geraten und behält diesen Eindruck auch noch eine ganze Weile bei, selbst als neben der endzeitlichen Atmosphäre bald noch das Thema Zeitreisen aufs Trapez gebracht wird, denn die verbliebenen Helden erfahren, dass Ultron sie anscheinend aus der Zukunft attackiert und in ihrer Gegenwart gar nicht selbst zugegen ist, folglich auch nicht bekämpft werden kann. Doch während einige der berühmtesten Helden des Marvel-Universums nebst Nick Fury in die Zukunft aufbrechen, um Ultron Einhalt zu gebieten, verfolgt Wolverine ganz andere Pläne und hat vor, Hank Pym davon abzuhalten, Ultron überhaupt je zu erschaffen. Sue Storm begleitet ihn heimlich und von da an fokussiert die Geschichte mehr und mehr auf diese beiden Figuren, denn dank allseits bekanntem Schmetterlingseffekt macht Wolverine die Welt nicht unbedingt besser, als er Pym mit recht rabiaten Mitteln davon abhält, Ultron zu erschaffen, weshalb auf der alternativen Zeitachse, auf der er und Sue zurückkehren, die Magie über die Wissenschaft obsiegt hat, die Avengers zerbrochen sind und allein die Defenders sich noch gegen Morgana le Fey zur Wehr setzen, die in diesem Universum ein nicht minder großes Chaos angerichtet hat wie Ultron zuvor.

Mit Vor- und Rückblenden, weiteren Zeitreisen und den damit einhergehenden Paradoxa geht es weiter und auch wenn die Story von Avengers: Age of Ultron noch immer Freude macht, zerfasert sie doch zusehends, was sich in einem schlussendlich äußerst antiklimatischen Höhepunkt widerspiegelt, der noch einmal untermauert, was das größte Problem des Megabandes ist, der alle zehn Teile der Miniserie in sich vereint, denn obwohl diese Ultron im Titel trägt, taucht der doch erst ganz zum Schluss und vergleichsweise kurz auf, während seine Präsenz noch dazu in den Schatten gestellt wird dadurch, dass die Storyline gleichsam dazu genutzt werden sollte, die von Neil Gaiman (Niemalsland) erschaffene Figur, bestens bekannt aus der Image-Serie Spawn ins Marvel-Universum einzuführen, während der Epilog wiederum dazu dient, noch folgende Ereignisse in der Heftreihe Avengers A. I. vorzubereiten, weshalb das Finale nur leidlich zu überzeugen weiß, gemessen daran, wie groß, breit und episch die Geschichte zunächst angelegt zu sein scheint, um dann doch recht lapidar zu versanden und vor allem dem namensgebenden Ultron kaum Möglichkeiten zur Entfaltung bietet, der zudem noch nicht annähernd so spektakulär in Szene gesetzt worden ist etwa auf den ebenfalls im Band enthaltenen Coverbildern von beispielsweise Rock-He Kim.

Ausschnitt aus Avengers: Age of Ultron | © Panini
© Panini

Hinzu kommt wieder einmal, dass auch hier, obwohl es sich um eine überschaubare Serie von gerade einmal zehn Folgen handelt, gleich eine Vielzahl Zeichner zu Werke gegangen sind, die sich in ihrem Stil teils eklatant voneinander unterscheiden, dass man teils wirklich Mühe hat, die Figuren wiederzuerkennen, zumal die qualitative Güte durchaus schwankt, denn während ich mich mit den wenn auch teils mehr skizzenhaften Zeichnungen von Bryan Hitch, der für große Teile der Episoden eins bis fünf verantwortlich zeichnete, noch recht gut anfreunden konnte, gibt es gerade in der zweiten Hälfte merkliche Ausreißer nach unten, wenn ich auch die Zeichner nicht benennen könnte, denen man die Schuld dafür geben müsste, denn dafür reichen weder mein Sachverstand noch Namensgedächtnis, verzeichnet der Band schließlich sage und schreibe neun verschiedene Zeichner. Avengers: Age of Ultron ist beileibe kein schlechter Superhelden-Comic und die Geschichte ist durchaus einfallsreich, zumal mir die Alternativrealität in ihrer Darstellung ausnehmend gut gefallen hat, doch war hier spürbar zu wenig sowohl von den Avengers als auch Ultron zu sehen, um dem Titel wirklich gerecht werden zu können. Als eines der ersten Crossover-Events der noch jungen Marvel Now!-Generation war der Zehnteiler sicherlich als Instant-Klassiker gedacht, doch da, so scheint es mir, haben sich die wenn auch durchaus fähigen und begabten Beteiligten überhoben, denn dafür wirkt das Gesamtkonstrukt zu wenig kohärent, zu fragmentarisch – ungeachtet der hier fehlenden Tie-Ins aus den laufenden Heftserien – um vollends überzeugen zu können.

Fazit & Wertung:

Grundsätzlich wartet Avengers: Age of Ultron mit einer überaus spannenden Prämisse auf, wenn auch das Konzept endzeitlicher Überlebenskämpfe nicht gerade neu ist, doch wirkt die Story schlussendlich ein wenig überfrachtet, wenn später noch Zeitreisen, der Schmetterlingseffekt sowie alternative Realitäten aufs Trapez kommen, während Ultron selbst über weite Strecken kaum in Erscheinung tritt und das, obwohl er doch der große, gefürchtete Antagonist sein sollte, um den sich alles dreht. Davon abgesehen wird die Geschichte aber mit viel Verve und Esprit erzählt, auch wenn die in diesem Fall nicht enthaltenen Tie-Ins sicherlich zu einem besseren Verständnis beigetragen hätten.

7,5 von 10 das Universum für immer verändernden Zeitreisen

Avengers: Age of Ultron

  • Das Universum für immer verändernde Zeitreisen - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Grundsätzlich wartet Avengers: Age of Ultron mit einer überaus spannenden Prämisse auf, wenn auch das Konzept endzeitlicher Überlebenskämpfe nicht gerade neu ist, doch wirkt die Story schlussendlich ein wenig überfrachtet, wenn später noch Zeitreisen, der Schmetterlingseffekt sowie alternative Realitäten aufs Trapez kommen, während Ultron selbst über weite Strecken kaum in Erscheinung tritt und das, obwohl er doch der große, gefürchtete Antagonist sein sollte, um den sich alles dreht. Davon abgesehen wird die Geschichte aber mit viel Verve und Esprit erzählt, auch wenn die in diesem Fall nicht enthaltenen Tie-Ins sicherlich zu einem besseren Verständnis beigetragen hätten.

7.5/10
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Avengers: Age of Ultron ist am 21.04.15 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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Eine Reaktion

  1. Schlopsi 5. Mai 2015

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