Review: Angel – Jäger der Finsternis | Staffel 1 (Serie)

Buffy & Angel - Das Buffyverse

Buffy & Angel – Das Buffyverse

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Und deshalb kommt hier auch postwendend der zweite Artikel, allein schon, damit der im vorangegangenen Artikel untergebrachte Link hierher nicht mehr ins Leere führt ;-)

Angel
Jäger der Finsternis
Staffel 1

Angel, USA 1999-2004, ca. 42 Min. je Folge

Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Joss Whedon
David Greenwalt
Showrunner:
Joss Whedon
David Greenwalt

Main-Cast:
David Boreanaz (Angel)
Charisma Carpenter (Cordelia Chase)
Alexis Denisof (Wesley Wyndam-Pryce)
Glenn Quinn (Allen Doyle)
in weiteren Rollen:
Elisabeth Röhm (Detective Kate Lockley)
Christian Kane (Lindsey McDonald)
Stephanie Romanov (Lilah Morgan)
Julie Benz (Darla)
J. August Richards (Charles Gunn)

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror | Krimi

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Nachdem Angel ihr geholfen hatte, Bürgermeister Wilkins unschädlich zu machen, kehrte er Buffy und Sunnydale endgültig den Rücken, um in L.A. den Unschuldigen zu helfen und für seine früheren Gräueltaten zu büßen. Dort angekommen, nimmt ihn alsbald der Halbdämon Doyle unter seine Fittiche, der sich als Sprachrohr der Mächte der Ewigkeit versteht und mittels seiner Visionen Angel dorthin führen wird, wo er gebraucht wird. Doch nicht nur Angel hat es nach L.A. verschlagen, nein, auch Cordelia zog es in die Stadt der Engel und dank ihrer bestimmten Art scheint es kaum verwunderlich, dass sie ihn überredet, Angel Investigations zu gründen und seinem Tun den Anstrich einer seriösen Tätigkeit zu verpassen, selbstredend gegen Honorar. Bei seinem neuen Job als Detektiv kommt es ihm da natürlich sehr zupass, als er die engagierte Polizistin Kate kennenlernt, die ihm mehr als einmal bei seinen Ermittlungen hilft, selbstverständlich nicht ahnend, wer oder was er wirklich ist.

Doch Angel macht sich nicht nur Freunde in der glitzernden Metropole, gerät bald schon mit der Anwaltskanzlei Wolfram & Hart aneinander, die sich auf eine ganz besondere Klientel spezialisiert hat und über bedeutenden Einfluss und magische Artefakte verfügt, um Angel das Leben zusätzlich zu erschweren. Da er scheint es beinahe wie ein Lichtblick, als der frühere Wächter und nun selbsternannte freie Dämonenjäger Wesley ebenfalls in L.A. aufschlägt und das Team von Angel Investigations im Kampf gegen die Mächte des Bösen verstärkt. Doch Angel weiß nicht, welchen perfiden Plan Wolfram & Hart verfolgen, die weit mehr über den früher als Angelus gefürchteten Vampir wissen, als es zunächst den Anschein hat.

Rezension:

Auf dem Höhepunkt des Erfolges von Buffy entschloss man sich seinerzeit, Angel – natürlich zuvorderst aufgrund seiner Beliebtheit unter den Fans – eine eigene Spin-Off-Serie zu spendieren, die, so der Plan, eigene Wege geht und die Geschichte des Vampirs mit der Seele forterzählt, doch auch wenn die Pilotfolge Licht und Schatten (1.01) stimmig geraten ist und auch das angestrebte Setting zu gefallen weiß, ebenso wie natürlich Neuzugang Doyle, zu gefallen weiß, holpert es in den darauffolgenden Episoden nur vor sich hin, denn in den meisten Fällen wird einem jeweils – für Buffy mittlerweile untypisch geworden – ein Fall der Woche präsentiert, während man zumeist kaum das Gefühl hat, hier entspinne sich eine fortlaufende und zusammenhängende Geschichte. Einziger Lichtblick ist da die sicherlich bewusst früh eingebaute Crossover-Episode Der Ring von Amara (1.03), die zumindest Oz in das neue Serienuniversum bringt.

Szenenbild aus Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

So gehören auch in weiterer Folge insbesondere die Crossover-Episoden beider Serien zu den Highlights der Staffel überhaupt und während noch Angels Erscheinen in Sunnydale in der Buffy-Folge Der Geist der Chumash (4.08) reichlich fadenscheinig wirkt, ergibt sich ein ungleich stimmigeres Bild, als Buffy ihrerseits in Liebe auf Zeit (1.08) Angel in L.A. aufsucht, eigentlich, um ihm den Kopf zurechtzurücken, doch natürlich kommt alles ganz anders als gedacht und unvorhersehbare Ereignisse heben die Tragik der zum Ende der dritten Staffel abrupt beendeten Romanze auf ein ganz neues Level, begründen gleichsam den Aufstieg der Serie weg vom lose zusammengehaltenen Procedural zu einem waschechten Serial, zumindest markiert speziell diese Folge aufgrund ihres dramatischen Gewichts diesen Übergang, gerade im Zusammenhang mit der nur ungleich weniger überzeugenderen und beinahe ebenso dramatischen Highlight-Folge Helden wie wir (1.09), bei der ich – obwohl ich wusste was mich erwartet – erneut Rotz und Wasser geheult habe, was doch schon viel über die Qualität von Angel aussagt.

Allerdings krankt gerade die erste Staffel nun einmal an einigen grenzwertig überflüssigen Füllerepisoden, die nichts zur übergreifenden Handlung beitragen und mit einem Monster-of-the-Week zu punkten versuchen, was zwar nicht grundsätzlich eine schlechte Episode bedeutet, im Kontext der deutlich höherwertigen Drama-Episoden aber qualitativ nicht zu vergleichen ist, zumal die Einfälle teils doch reichlich abstrus geraten sind, wie beispielsweise Teuflische Leidenschaften (1.12), in der Cordelia von einem Dämon geschwängert wird, andererseits aber auch klassische Themen in das Whedonverse zu implementieren versuchen, dabei aber relativ wenig zur eigentlich bekannten Ausgangslage hinzuzufügen wissen, wie etwa die Folge Die Gladiatoren von L.A. (1.16), in der Angel gezwungen wird, als Dämonen-Gladiator bei illegalen Kämpfen gegen andere Dämonen anzutreten. Apropos Dämonen wird schon recht früh deutlich, dass in Angel Dämonen weitaus differenzierter dargestellt werden, nicht zwangsläufig böse oder gar gefährlich sein müssen und sozusagen eine Parallelgesellschaft zu der der Menschen bilden, wie sich eben auch an Halbdämon Doyle belegen lässt, der Angel tatkräftig zur Seite steht und von einem gefährlichen Monster so weit entfernt ist wie nur sonst was.

Szenenbild aus Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Doch so sehr ich Doyle auch als Figur schätze, muss man auch sagen, dass Angel im Grunde erst mit dem Erscheinen von Wesley in Das Abschiedsgeschenk (1.10) langsam aber merklich in Fahrt kommt und die Serie sich zuvor noch in einer Art Selbstfindungsphase befunden zu haben scheint, was zumindest insofern verwunderlich ist, als dass doch nach meinem Verständnis bereits die komplette Staffel geplant und durchkonzipiert war, als mit dem Dreh begonnen wurde. Während die Serie aber anscheinend anfänglich nur darum bemüht war, düsterer, ernster und erwachsener zu wirken als Buffy, kehren nach und nach zumindest auch ein Stück weit der schwarze Humor und eine gewisse Flapsigkeit, gepaart mit schöner Situationskomik zurück, was, gemeinsam mit den sich immer weiter verzahnenden Episoden die Qualität der Staffel nach und nach merklich steigert, in ein zweiteiliges Crossover mündet, dessen Folgen Alte Feinde (1.18) und Gehetzt (1.19) sich nicht einmal vor den besten Buffy-Episoden zu verstecken brauchen, bevor man spätestens im Finale Duell mit dem Bösen (1.22) überzeugt ist, dass Angel sich von seinen Wurzeln freigespielt hat und in der kommenden Season auch ohne die hier noch bitter nötig gewesenen Gastauftritte und Querverweise zu bestehen wissen wird.

Fazit & Wertung:

Nach einem vielversprechenden Auftakt flacht Angel zwar zunächst leider merklich ab, doch nur um sich noch vor dem Midseason-Finale wie Phoenix aus der Asche zu erheben, von da an spürbar in Fahrt zu kommen und den eigenen Serienkosmos neben dem Buffyverse vorsichtig auszubauen. Ärgerlich viele Füllerepisoden ohne echten Mehrwert schmälern zwar den positiven Eindruck ein wenig, doch in seinen besten Moment steht das Buffy-Spin-Off seiner Ursprungsserie in nichts nach.

8 von 10 nächtlichen Streifzügen durch L.A.

Angel | Staffel 1

  • Nächtliche Streifzüge durch L.A. - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Nach einem vielversprechenden Auftakt flacht Angel zwar zunächst leider merklich ab, doch nur um sich noch vor dem Midseason-Finale wie Phoenix aus der Asche zu erheben, von da an spürbar in Fahrt zu kommen und den eigenen Serienkosmos neben dem Buffyverse vorsichtig auszubauen. Ärgerlich viele Füllerepisoden ohne echten Mehrwert schmälern zwar den positiven Eindruck ein wenig, doch in seinen besten Moment steht das Buffy-Spin-Off seiner Ursprungsserie in nichts nach.

8.0/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 7/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Licht und Schatten (8,5/10)
02. Einsame Herzen (7,5/10)
03. Der Ring von Amara (8,5/10)
04. Die Maschen des Dr. Meltzer (6,5/10)
05. Zimmer mit Aussicht (8/10)
06. Verwirrung der Gefühle (7,5/10)
07. Party mit Biss (7,5/10)
08. Liebe auf Zeit (10/10)
09. Helden wie wir (9,5/10)
10. Das Abschiedsgeschenk (8/10)
11. Schatten der Vergangenheit (8,5/10)
12. Teuflische Leidenschaften (6/10)
13. Die Frauen der Oden Tals (7/10)
14. Das Böse an sich (8/10)
15. Vaterliebe (8/10)
16. Die Gladiatoren von L.A. (7,5/10)
17. Für immer jung (7,5/10)
18. Alte Feinde (9,5/10)
19. Gehetzt (9,5/10)
20. Der Bandenkrieg (8/10)
21. Die Augen der Vanessa Brewer (8,5/10)
22. Duell mit dem Bösen (9/10)

 

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Kommentare (4)

  1. bullion 17. Juni 2015

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