Review: S.H.I.E.L.D. 2: In dämonischer Mission (Graphic Novel)

Hier käme dann also die zweite Comic-Review für heute und standesgemäß handelt es sich auch hierbei um den zweiten Band einer Reihe, doch keine Sorge, ihr wisst ja, dass ich stets von vorne anfange, weshalb ihr bei Unkenntnis auch direkt zur Besprechung des ersten Bandes springen könnt. Ansonsten macht euch einen schönen Abend und bis morgen!

S.H.I.E.L.D. 2
In dämonischer Mission

S.H.I.E.L.D. #5-10, USA 2015, 156 Seiten

S.H.I.E.L.D. 2 | © Panini
© Panini

Autoren:
Mark Waid
Stan Lee (#9)
Al Ewing (#9)
Zeichner:
Mike Choi (#5)
Paul Renaud (#6)
Greg Smallwood (#7)
Paco Medina (#8)
Lee Ferguson (#9)
Jack Kirby (#9)
Stefano Caselli (#9)
Evan Shaner (#10)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-957-98638-2

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Erneut hat S.H.I.E.LD. alle Hände voll zu tun, denn ein Mann namens Ethan Slaughter hat binnen dreißig Stunden Magier auf der ganzen Welt attackiert, doch was daran so besonders ist, sind die magischen Kugeln, die er dafür verwendet hat und die unter dem zauberkundigen Volk gehörig Schaden anzurichten imstande waren. Dieser Umstand ruft dann auch Scarlet Witch auf den Plan, die Phil Coulson mehr oder minder bereitwillig unter die Arme greift. Die Spur führt sie zu einer mehr als ungewöhnlichen Schmiede, doch nimmt ihr Auftrag dort erst seinen Anfang, wie sich herausstellen wird.

Doch damit ist S.H.I.E.L.D. – vielseitig bewandert wie eh und je – noch längst nicht ausgelastet, beteiligt sich an einer Familienzusammenführung zwischen Mr. Hyde und dessen Tochter Daisy, untersuchen gemeinsam mit Außenagentin Bobbi Morse, besser bekannt als Mockingbird, einen Fall chirurgisch veränderter Söldner und Coulson begibt sich auf die Suche nach einem Mann namens D.E.A.T.H., während am Ende die Ente einmal wieder die Welt retten muss…

Rezension:

Nachdem ich dem im vergangenen Oktober erschienenen und auch prompt besprochenen ersten Band S.H.I.E.L.D. 1: Helden und Agenten ja schon durchaus wohlwollend gegenüber stand, konnte ich es kaum erwarten, mir nun auch direkt S.H.I.E.L.D. 2 zu Gemüte zu führen, denn einerseits wird man hier nicht wie zuvor mit läppischen vier Heften abgespeist, sondern bekommt auch durchaus einige Highlights geboten, wie ich gerne später noch weiter ausführen werde. Ansonsten hat sich am Konzept der Serie erfrischend wenig geändert, so dass noch immer einzig und allein Mark Waid für die Plots der einzelnen Stories verantwortlich zeichnet, während sich je Heft – also Geschichte – allerhand namhafte Zeichner die Klinke in die Hand geben dürfen, vor allem aber – und das darf durchaus eine Erwähnung wert sein – allesamt einen tollen Job abliefern, da jeder von ihnen einen eigenen Stil zu der jeweiligen Storyline beiträgt, von denen jeder auf seine Weise zu gefallen weiß. Und selbst wenn die Geschichten in sich weitestgehend abgeschlossen sind, bauen doch speziell die ersten zwei der enthaltenen Hefte aufeinander auf und auch um Querverweise ist man nicht verlegen, was das Ganze trotz überwiegend nicht vorhandener Figurenentwicklung zu einer runden Sache macht.

Und wo ich beim ersten Band noch zu bemängeln hatte, dass mir nicht jeder Plot im selben Ausmaß zu gefallen wusste, könnte ich dies hier zwar auch behaupten, doch präsentiert sich S.H.I.E.L.D. 2 in seiner Gesamtheit deutlich abwechslungsreicher, was aber auch daran liegen mag, dass hier eben durch sechs statt nur vier Hefte Umfang schlichtweg mehr Diversifikation stattfinden kann. So trifft man gleich in der ersten Story auf die Comic-Vorlage der mir nur als von Elizabeth Olsen dargestellter Filmfigur bekannten Scarlet Witch, was vielleicht mein Interesse an der gerade in Anbetracht der Kürze durchaus einfallsreichen und abwechslungsreichen Geschichte noch gesteigert haben mag und hiervon ausgehend trifft man auf allerhand Gestalten des Comic-Universums, ganz so wie man es sich von einem S.H.I.E.L.D.-Band erwarten würde und ich muss schon sagen, dass mir beispielsweise das Team-Up von Melinda May und Mockingbird ausnehmend gut gefallen hat.

Geschichten wie die um Mr. Hyde und dessen Tochter wussten mich dann wiederum weit weniger zu fesseln, was aber mehr daran liegt, dass ich dem nicht viel abgewinnen kann, wenn aus der (insbesondere) Horror-Literatur einschlägig bekannte Gestalten in irgendwelche Comic-Universen überführt werden, weshalb ich auch mit den Howling Commandos nicht viel anzufangen wusste, doch sind das eben persönliche Animositäten und keine objektiv begründbaren Kritikpunkte, zumal mir eben der Rest des Bandes umso besser gefallen hat, auch speziell, was das Artwork anbelangt. Sicherlich unbestrittenes Highlight des Bandes ist derweil aber das im Rahmen des S.H.I.E.L.D. 50th Anniversary erschienene neunte Heft, das sich nicht nur mit doppeltem Umfang und einer zusätzlichen Geschichte präsentiert (was bei mir zu leichten Irritationen geführt hat, da hiervon im Inhaltsverzeichnis keine Rede war), sondern auch mit einzelnen Panels und Seiten aufwartet, die einem alten Skript von Stan Lee entstammen und von Comic-Legende Jack Kirby zu Papier gebracht worden sind und hier als Rückblenden fungieren, was in der Kombi mit dem eigentlich für die Geschichte zuständigen Zeichner Jack Ferguson großartig funktioniert und wunderbare Kontraste schafft.

Zudem wird in dieser Geschichte auch noch einmal Bezug genommen auf Nick Fury Jr. – eigentlich Marcus Johnson – der frappierende Ähnlichkeit mit einem gewissen Samuel L. Jackson aufweist und nachdem ich schon von dieser Angleichung der Comic-Kontinuität an die Film-Kontinuität gelesen hatte, war es doch schön, hier einen Blick auf die Figur werfen zu können und sei es auch nur für wenige Seiten. Persönlich extrem begeisterungswürdig fand ich aber auch den Auftritt von Howard the Duck im letzten der enthaltenen Hefte, denn hier war ich doch extrem skeptisch, ob ich dem etwas abgewinnen könnte, doch gelingt es Waid tatsächlich, mir nicht nur die Figur an sich, sondern auch ihre bloße Existenz sympathisch zu machen, so dass man zwar den Plot nicht so recht ernst nehmen mag, er aber eine wirklich gelungene Abwechslung in dem steten Superhelden-Schaulauf darstellt, den man hier sonst so geboten bekommt. Ein wenig meint man, S.H.I.E.L.D. als Comic-Reihe könnte sich als große kreative Spielwiese ohne Zäune etablieren und sollte dem so sein, würde ich sehr begrüßen, denn dieser zweite Band war doch unumwunden unterhaltsam. Da bin ich sogar bereit zu verzeihen, dass man im deutschen Sammelband darauf verzichtet hat, die eigentlich abschließend zu Heft #9 gehörende Story Nick Fury, Agent of S.H.I.E.L.D.: The Man for the Job mitabzudrucken, bei der es sich aber auch „nur“ um einen Nachdruck aus den Strange Tales #135 gehandelt hätte.

Fazit & Wertung:

Wenn auch von der beinahe gleichnamigen TV-Serie merklich inspiriert, erkämpft sich die Comic-Serie S.H.I.E.L.D. in ihrem zweiten Band schon spürbar mehr Eigenständigkeit und trumpft mit einfalls- wie abwechslungsreichen Storybögen auf, die zwar nur lose miteinander verbunden sind, in Zeiten ewig langer Handlungsstränge aber auch umso unterhaltsamer und erfrischender daherkommen.

8 von 10 zur Hilfe gerufenen Superhelden

S.H.I.E.L.D. 2: In dämonischer Mission

  • Zur Hilfe gerufene Superhelden - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Wenn auch von der beinahe gleichnamigen TV-Serie merklich inspiriert, erkämpft sich die Comic-Serie S.H.I.E.L.D. in ihrem zweiten Band schon spürbar mehr Eigenständigkeit und trumpft mit einfalls- wie abwechslungsreichen Storybögen auf, die zwar nur lose miteinander verbunden sind, in Zeiten ewig langer Handlungsstränge aber auch umso unterhaltsamer und erfrischender daherkommen.

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S.H.I.E.L.D. 2 erscheint am 26.01.16 im Panini Verlag. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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