Review: Star Wars: Die Waffe eines Jedi | Jason Fry (Buch)

Das Star Wars Universum

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Eigentlich dachte ich ja, insbesondere diese Star Wars-Bücher noch vor Erscheinen des neuen Films besprochen zu haben werden, doch manchmal kommt es eben anders. Macht aber nix, wir sind ja schließlich nicht unter Zeitdruck und deshalb erzähle ich euch dann jetzt einfach heute von meinen Eindrücken zu dem Band:

Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht

Star Wars
Die Waffe eines Jedi
Ein Luke Skywalker Abenteuer

Star Wars: The Weapon of a Jedi: A Luke Skywalker Adventure, USA 2015, 204 Seiten

Star Wars: Die Waffe eines Jedi - Ein Luke Skywalker Abenteuer | © Panini
© Panini

Autor:
Jason Fry
Übersetzer:
Robert Montainbeau

Verlag (D):
Panini Books
ISBN:
978-3-833-23197-1

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Zwölf Piloten der Rot-Staffel waren von der Rebellenbasis auf Yavin IV in ihren X-Flüglern ins All gestartet, um die Kampfstation des Imperiums zu zerstören. Von diesen zwölf waren nur Luke und Wedge lebend zurückgekehrt. Narra hatte die beiden gebeten, weiterhin bei der Rot-Staffel zu fliegen, ohne einen Hehl daraus zu machen, dass keiner der beiden jungen Männer irgendeine Sonderbehandlung erhalten würde, nur weil sie bei der Mission gegen den Todesstern dabei gewesen waren, auch wenn sie ihn sogar zerstört hatten.

Inhalt:

Nach der Zerstörung des Todessterns hat sich Luke Skywalker, Held der Rebellion, dazu entschlossen, weiterhin die Freiheitskämpfer unterstützen zu wollen und gemeinsam mit Wedge in der Rot-Staffel zu fliegen. Doch kaum ist Luke nach einem Zusammentreffen mit einer Handvoll TIE-Jäger zum Treffpunkt im Orbit über dem Planeten Devaron zurückgekehrt, erhält er von Mon Mothma den Auftrag, Gesprächsprotokolle imperialer Kommunikation sicherzustellen, wofür ihm C-3PO zur Seite gestellt wird. Widerwillig nimmt er den Auftrag an, obwohl die Macht ihn auf die Planetenoberfläche von Devaron zu rufen scheint. Dennoch bleibt Luke der Rebellion treu und begibt sich auf den Weg.

Unterwegs allerdings gerät er alsbald erneut an eine imperiale Patrouille und sieht sich nach schweren Beschädigungen an seinem Schiff gezwungen, umzukehren und auf Devaron notzulanden. Da die Reparatur seines Y-Flüglers ohnehin einige Zeit in Anspruch nehmen wird, entschließt er sich, dem Ruf der Macht zu folgen, der ihn dorthin geführt hat…

Rezension:

Nachdem die Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht mit Bewegliches Ziel jetzt zwar nicht weltbewegend großartig, aber doch überraschend unterhaltsam und grundsolide gestartet hat, war ich natürlich auch auf Die Waffe eines Jedi gespannt, der diesmal von Jason Fry verfasst worden ist, welcher schon für einige Star Wars-Romane verantwortlich zeichnete. Wie zu erwarten startet der Roman auch diesmal wieder zu Zeiten von Das Erwachen der Macht, um dann nach wenigen Seiten Jahrzehnte zurückzuspringen und eine Geschichte zu erzählen, die irgendwo zwischen Episode IV und Episode V angesiedelt sein soll. Soweit so gut ist dieser Einstieg auch recht gelungen, doch schon findet man sich in einer Weltraumschlacht mit einigen TIE-Jägern wieder und auch wenn dem nicht immer so sein mag, setzt sich bei mir langsam der Gedanke fest, jeder Star Wars-Roman beginne nun mit einem Weltraumgeplänkel.

„Oje, Sturmtruppler“, meine Dreipeo. „Da wir flüchtig und gefährlich sind, wird man uns bestimmt gefangen nehmen und in irgendein schreckliches Gefängnis stecken. Ich hoffe, es ist nicht …“
„Sch!“, zischte Luke. „Es gibt keinen Grund, uns zu verdächtigen. Vergiss unsere Geschichte nicht. Wir sind Hyperraumkundschafter.“

So weit, so gut, würde man meinen, dass die Geschichte nach diesem recht generischen Einstieg nun in Fahrt käme, doch bilden rund die ersten 50 Seiten des gerade einmal 200 Seiten starken Werkes lediglich nur eine ausgedehnte Einleitung, denn kaum wurde Luke auf eine Mission geschickt, gerät er erneut unter Feuer und entschließt sich ob der Beschädigung seines Schiffes, nach Devaron zurückzukehren, zumal ihm die Macht sowieso längst zu verstehen gegeben hat, dass es dort etwas von Interesse für ihn gäbe. Folglich bleiben noch einmal drei Viertel des Buches, um eine in letzter Konsequenz erschreckend seichte, vor allem aber unwahrscheinlich stringente Geschichte ohne großartige Schnörkel zu erzählen, die zwar nicht wirklich schlecht ist, aber auch weit davon entfernt, wirklich zu packen oder zu überraschen. Sicherlich handelt es sich auch bei Die Waffe eines Jedi originär um eine Young Adult Novel und literarische Höhenflüge habe ich mir hier mitnichten erwartet, doch zeigt eben schon Bewegliches Ziel, wie man es besser machen kann, denn neben Luke, der hier sowohl von C-3PO als auch R2-D2 begleitet wird – was immerhin einige durchaus lustige Passagen hervorbringt – beschränkt sich das weitere Figurenkonsortium auf gerade einmal eine Handvoll Gestalten, deren Intention und Zweck innerhalb der Story sozusagen auf den ersten Blick ersichtlich sind.

Vor allem aber – und das ist enorm ärgerlich hinsichtlich des vielgepriesenen, in sich konsistenten neuen Kanons – ist Die Waffe eines Jedi in etwa demselben Zeitraum angesiedelt wie Der Erbe der Jedi, doch ist weder klar, in welcher Reihenfolge diese zu lesen sind, noch nehmen die Geschichten Bezug aufeinander, so dass Lukes Fähigkeiten bezüglich der Nutzung der Macht alles andere als konsistent scheinen, denn hier wie da hat er beispielsweise enorme Probleme, telekinetisch Objekte zu bewegen, während beide Romane auf den Konsens zusteuern, dass er am jeweiligen Ende der Geschichte ein gutes Stück weitergekommen ist, die Macht gewinnbringend einzusetzen. Abgesehen von Luke, der zwar in punkto Charakterzüge, Sprache und Ausdruck erneut ganz gut getroffen worden ist, bleiben aber auch alle Figuren auffallend blass und austauschbar, was die Geschichte natürlich nicht unbedingt lesenswerter macht. So bleibt höchstens abzuwarten, inwieweit die eingeführten Figuren noch in anderen, künftigen Geschichten ihre Bewandtnis haben werden.

Luke zog den Y-Flügler nach Steuerbord. Vor ihnen ragte ein weiteres Paar steinerner Säulen auf … Nein, das stimmte nicht, jetzt sah Luke es. Das war etwas anderes. Die steinernen Säulen waren künstliche Gebilde – Türme, erbaut von intelligenter Hand.
Luke nahm Gas zurück, und irgendetwas begann in dem beschädigten Triebwerk zu hämmern. Die gezackten Spitzen der Türme stießen in den Himmel, und ihre Seiten waren übersät mit Kratern.

Von den ebenfalls vielgepriesenen Andeutungen in Richtung Das Erwachen der Macht ist ebenfalls – abgesehen von dem unglaublich knappen Prolog sowie Epilog – ebenfalls nicht viel zu merken und so wirkt dieser zweite Vertreter der Disney-Offensive zum Kinostart von Episode VII mehr denn je wie ein halbgares Merchandise-Produkt, das man getrost vernachlässigen kann, denn auch wenn insbesondere die Kampfszenen ganz stimmig beschrieben worden sind, Lukes Training mit dem Lichtschwert für sich genommen zu überzeugen weiß und die Äußerungen C-3POs des Öfteren zum Schmunzeln animieren, lohnt sich dafür kaum der Kauf einer 200 Seiten umfassenden Novelle, die man dank der schnittigen Schreibe von Jason Fry (und der Schriftgröße selbstredend) in rund zwei Stunden hinter sich gebracht hat, denn klüger ist man nach der Lektüre nicht wirklich, sondern eher verwirrt, wenn man diese Geschichte mit dem „Erwachsenen“-Roman Der Erbe der Jedi in Verbindung setzt, die vergleichsweise durchdachter und lohnender wirkt, derweil auch diese mitnichten frei von Mängeln ist. Einzig uneingeschränkt zu loben ist dahingegen das Artwork von Phil Noto, der hier sowohl erneut das Cover als auch mehrere großformatige Bilder im Innenteil beigesteuert hat, welche die einzelnen Teile des Kurzromans einleiten und zumindest den optisch hochwertigen Eindruck abzurunden verstehen, denn inhaltlich wird hier leider nicht allzu viel geboten, was über generische Standard-Kost hinausginge.

Fazit & Wertung:

Jason Frys Die Waffe eines Jedi bleibt bedauerlicherweise weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, denn dass sich die Geschichte in nicht einmal drei Sätzen zusammenfassen ließe, wäre noch zu verschmerzen gewesen, wenn er der Figur des Luke Skywalker bemerkenswertes hinzufügen gewusst hätte, doch nicht nur in dieser Hinsicht bleibt die Erzählung unglaublich seicht, was zwar der Lesezeit zugutekommen mag, nach rund zwei Stunden Lektüre letztlich aber auch recht unbefriedigt zurücklässt, wurde hier in weiten Teilen schließlich nur Versatzstück an Versatzstück gereiht, um daraus einen Roman zu generieren, der zwar alle klassischen Star Wars-Elemente enthält, allein beim Feeling aber beinahe gänzlich versagt.

5 von 10 Rufen der Macht

Star Wars: Die Waffe eines Jedi

  • Rufe der Macht - 5/10
    5/10

Fazit & Wertung:

Jason Frys Die Waffe eines Jedi bleibt bedauerlicherweise weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, denn dass sich die Geschichte in nicht einmal drei Sätzen zusammenfassen ließe, wäre noch zu verschmerzen gewesen, wenn er der Figur des Luke Skywalker bemerkenswertes hinzufügen gewusst hätte, doch nicht nur in dieser Hinsicht bleibt die Erzählung unglaublich seicht, was zwar der Lesezeit zugutekommen mag, nach rund zwei Stunden Lektüre letztlich aber auch recht unbefriedigt zurücklässt, wurde hier in weiten Teilen schließlich nur Versatzstück an Versatzstück gereiht, um daraus einen Roman zu generieren, der zwar alle klassischen Star Wars-Elemente enthält, allein beim Feeling aber beinahe gänzlich versagt.

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Star Wars: Die Waffe eines Jedi – Ein Luke Skywalker Abenteuer ist am 17.11.15 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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