Review: Avengers: Ultron Forever (Graphic Novel)

Manchmal soll es ja tatsächlich vorkommen, dass auch ich mal bei Comics daneben greife und es scheint, als wäre es mir bei dem heutigen (ersten) Band so ergangen, denn irgendwie konnte ich mit ihm absolut nicht warm werden. Aber was greife ich schon wieder vor, erwähne ich doch lieber noch, dass dies selbstredend nicht die einzige Comic-Review für den heutigen Abend bleiben wird.

Avengers: Ultron Forever

Avengers: Ultron Forever 1, New Avengers: Ultron Forever 1,
Uncanny Avengers: Ultron Forever 1, USA 2015, 100 Seiten

Avengers: Ultron Forever | © Panini
© Panini

Autor:
Al Ewing
Zeichner:
Alan Davis

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-957-98668-9

Genre:
Action | Abenteuer | Science-Fiction

 

Inhalt:

Ausschnitt aus Avengers: Ultron Forever | © Panini
© Panini

400 Jahre in der Zukunft entschließt sich Dr. Doom, nachdem Ultron die Avengers besiegt und die Herrschaft über die Welt der Menschen an sich gerissen hat, eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus Avengers verschiedenster Zeiten und Realitäten zu sich zu rufen, um die Welt doch noch vor der allmächtigen künstlichen Intelligenz zu retten. So treffen Danielle Cage als Captain America sowie ein Thor aus der Vergangenheit nebst der neuen Göttin des Donners mit Black Widow und Vision der Gegenwart aufeinander, ebenso wie ein Hulk und Jim Rhodes als Iron Man.

Zunächst stürzen sich die Helden ganz ihrem Habitus folgend auf den Erzfeind, doch stellt sich schnell heraus, dass Dr. Doom tatsächlich an der Rettung der Menschheit interessiert zu sein scheint, wie aufgebrachte Zivilisten untermauern, die bekräftigen, dass er ihnen geholfen habe. Das allerdings ist selbstredend nur die halbe Wahrheit, doch zunächst lässt sich dee unfreiwillig rekrutierte Heldentrupp auf die Mission ein…

Rezension:

Wie ihr vielleicht wisst, bemühe ich mich ja ganz akut, meinen Konsum an einschlägigen Marvel-Superhelden-Comics in engen Grenzen zu halten, nicht, weil ich mich selbst geißeln möchte, aber weil ich der Meinung bin, selektieren zu müssen, um der Lage auch nur annähernd Herr zu bleiben. Nun hat das aber natürlich nichts mit der Rezension des vorliegenden Bandes an sich zu tun und sollte nur der Vollständigkeit halber vorweg geschickt werden, vor allem aber als Aufhänger dienen, um zu begründen, dass es bei Avengers: Ultron Forever eben einmal mehr Ultron war, der mich gereizt hat, hat mir schließlich auch schon der Namensgeber des Blockbusters Age of Ultron durchaus gut gefallen. Nun haben diese beiden Bände abgesehen von den Avengers und Ultron aber wirklich nichts miteinander gemein, was sich leider auch in meinen Augen auf die Qualität der Geschichte bezieht, wobei ich bereit bin, einzuräumen, dass eingefleischte Fans mich da eventuell eines Besseren belehren könnten.

Ausschnitt aus Avengers: Ultron Forever | © Panini
© Panini

Für mich als nur zeitweiliger Besucher des Marvel-Universums war nämlich der bunt zusammengewürfelte Haufen aus Avengers nicht wirklich überzeugend, wenn beispielsweise gleich zwei Thors, einer weiblich, einer bärtig, gegen die Bedrohung ins Feld ziehen und dem Hulk ein Banner-Kopf wächst, um nur zwei Beispiele zu nennen, vielleicht aber eben auch nur, weil ich mit diesen Figuren absolut nicht vertraut bin, ob es sich nun um Danielle Cage, Tochter von Jessica Jones und Luke Cage handelt, die ihres Zeichens in ihrer Zeit und Realität als Captain America unterwegs ist, oder auch der Jim Rhodes als Iron Man, der nicht annähernd das Flair von Tony Stark zu verbreiten weiß. So mag Avengers: Ultron Forever für besagte eingefleischte Fans voller Referenzen und Anspielungen stecken, wusste mich aber kaum zu packen, zumal die Auswahl der Helden mir doch in meinen Augen sehr willkürlich schien, ebenso wie der Plot-Aufhänger an sich, dass Dr. Doom besagte Helden in die Zukunft holt, um dort gegen Ultron anzutreten, wobei sich da natürlich noch mehr hinter verbirgt, als er anfangs zuzugeben bereit ist.

Ausschnitt aus Avengers: Ultron Forever | © Panini
© Panini

So konnte ich mich einzig auf Black Widow und Vision fokussieren, die so gezeigt werden, wie sie mir bekannt sind und auch gut getroffen sind, wobei wir damit schon zum nächsten Manko kämen, denn der Stil des im Klappentext vollmundig als Comic-Legende betitelten Alan Davis wollte mir auch nicht so recht zusagen und speziell Hulk wirkt eigentlich immer nur dümmlich und selten bedrohlich, während auch Ultron schon bessere Zeiten gesehen zu haben scheint. Hinzu kommt eine immens bunte Farbgebung seitens Rachelle Rosenberg, die mir ebenfalls nicht wirklich zusagen wollte und das Geschehen in Anbetracht der theoretisch apokalyptischen Thematik viel zu fröhlich und poppig wirken lässt, als dass es Freude machen würde, der Geschichte zu folgen.

Die Geschichte wiederum wirkt zunächst beinahe vielversprechend, doch wie es eine so kurze, in sich geschlossene Storyline, die in diesem Fall einmal gerade drei Hefte umfasst, so mit sich bringt, wird hier ziemlich vieles ziemlich schnell und wenig überraschend abgehandelt, so dass mir der im letzten Drittel zu verortende Twist in Avengers: Ultron Forever schon nur noch ein müdes Achselzucken zu entlocken wusste, zu inkohärent und inspirationslos erschien mir die Geschichte letztlich, aber ist das wie gesagt auch in weiten Teilen eine Frage der Erwartungshaltung, denn beinahe analog zu diesem Band habe ich auch jüngst einen Blick in den thematisch ähnlich gelagerten Avengers: Ultrons Zorn geworfen (dem ich mich noch eingehend widmen werde) und der hat mich von der ersten Seite an sowohl inhaltlich als auch optisch weitaus mehr zu packen gewusst, doch zähle ich vielleicht eben auch aufgrund von mangelndem Hintergrundwissen nicht zur bevorzugten Klientel dieses 118. Marvel Exklusiv-Bandes.

Fazit & Wertung:

In meinen Augen präsentiert sich Al Ewings Avengers: Ultron Forever als weitestgehend belangloses und wenig überraschendes Abenteuer, das aus dem Mash-Up unterschiedlichster Zeiten und Realitäten so etwas wie Substanz zu generieren versucht, damit aber auch hinsichtlich der Alternativrealitäten und –helden unbedarfte Leser zuweilen verprellt, vor allem aber schlichtweg viel zu bunt und überladen daherkommt, um der Geschichte einen sicherlich gewollten ernsten Ton zu verleihen.

5 von 10 bunt zusammengewürfelten Avengers verschiedener Epochen

  • Bunt zusammengewürfelte Avengers verschiedener Epochen - 5/10
    5/10

Fazit & Wertung:

In meinen Augen präsentiert sich Al Ewings Avengers: Ultron Forever als weitestgehend belangloses und wenig überraschendes Abenteuer, das aus dem Mash-Up unterschiedlichster Zeiten und Realitäten so etwas wie Substanz zu generieren versucht, damit aber auch hinsichtlich der Alternativrealitäten und –helden unbedarfte Leser zuweilen verprellt, vor allem aber schlichtweg viel zu bunt und überladen daherkommt, um der Geschichte einen sicherlich gewollten ernsten Ton zu verleihen.

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Avengers: Ultron Forever ist am 09.02.16 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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