Review: Howard the Duck 1: Ein Erpel für alle Fälle (Graphic Novel)

Achja, gebloggt haben wollte ich ja heute auch noch. Nun gut, holen wir das mal hurtig nach.

Howard the Duck 1
Ein Erpel für alle Fälle

Howard the Duck #1-5, USA 2015, 116 Seiten

Howard the Duck 1: Ein Erpel für alle Fälle | © Panini
© Panini

Autor:
Chip Zdarsky
Zeichner:
Joe Quinones
Rob Guillory
Jason Latour
Katie Cook

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-957-98674-0

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Komödie

 

Inhalt:

Ausschnitt aus Howard the Duck 1: Ein Erpel für alle Fälle | © Panini
© Panini

Kaum aus dem Gefängnis entlassen, lernt Howard the Duck eine Tattoo-Künstlerin namens Tara kennen, die sich darauf verlegt hat, böse Jungs zu verprügeln, doch nach diesem kurzen Hallo drängt es ihn zurück zu seiner Privatdetektei, wo ihn tatsächlich ein Klient erwartet, der ihn bittet, eine Kette ausfindig zu machen, die von Black Cat entwendet worden sein soll. In der Hoffnung auf Anhaltspunkte kontaktiert Howard Spider-Man, doch der sieht sich außerstande, der Ente zu helfen, woraufhin Howard gemeinsam mit Tara die Sache selbst in die Hand nimmt. Kaum allerdings kommen sie Black Cat und somit der Kette näher, taucht ein Scherge des Collector auf und entführt Howard als Vertreter einer seltenen Spezies ans andere Ende der Galaxis, wo er gemeinsam mit Rocket in einer Zelle landet. Ja richtig, der Rocket…

Rezension:

Mit Howard the Duck 1 hätten wir nun also einen weiteren Vertreter der Reihe, dessen Abenteuer ich mir zu Gemüte geführt habe, denn ich habe ja schon eine kleine Vorliebe für die nicht ganz so bekannten, nicht ganz so gehypten Helden und nachdem mir Howard ja bereits im zweiten Band S.H.I.E.L.D. begegnet ist, musste ich mich dieser speziellen Ente einmal genauer widmen, wohl wissend, dass es wohl sehr skurril und witzig werden würde. Diese Erwartung zumindest erfüllt der Band, wenn mir auch manche Witze zu platt waren und mehr als ein Schmunzeln oft nicht drin war, so dass ich langsam das Gefühl bekomme, Marvel könne nicht besonders gut lustig sein (von den Filmen mit ihren großartigen One-Linern einmal abgesehen) oder ich kann wiederum dem Humor der Marvel-Comics nicht viel abgewinnen (wobei mich da ja immerhin die Deadpool: Greatest Hits schon eines Besseren belehrt haben), doch manche Gags wiederum, wie der unendlich weinerliche Spider-Man, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit weinend und wimmernd zusammenbricht und nach Onkel Ben ruft wusste dann auch mir wieder zu gefallen.

Ausschnitt aus Howard the Duck 1: Ein Erpel für alle Fälle | © Panini
© Panini

Davon abgesehen beginnt die Geschichte zunächst relativ trivial, um dann alsbald furiose Haken zu schlagen beginnt und Howard in die Weiten des Alls befördert, ihn die Cosmocon aufmischen und sich mit den Guardians of the Galaxy verbünden lässt, was für mich zu einem der frühen und auch wirklich witzigen Highlights des Bandes zählt, wobei auch eine schießwütige Tante May etwas für sich hat, doch mit jedem weiteren Heft und Schlenker, um unter anderem noch Dr. Strange und die menschliche Fackel in der Geschichte unterzubringen wird die Geschichte auch trivialer und uninteressanter, gerade wenn man mit dem Humor eben in vielen Fällen dann doch wenig anzufangen weiß, was sich bei mir eben gerade im letzten Drittel bemerkbar gemacht hat, wohingegen ich den großartigen Auftakt noch unumwunden zu empfehlen bereit gewesen wäre.

Doch wie schon bei vielen anderen Marvel-Serien geht man, wenn man sich dazu entschließt, Howard the Duck einen Besuch abzustatten, auch wieder einmal keine längerfristige Verbindung ein, denn wie schon bei Spider-Gwen ist hier nach fünf Heften, also exakt dem einen vorliegenden Band, auch schon wieder Schluss, denn – man ahnt es fast – Secret Wars steht bevor, worauf im Heft auch auf humorige Weise bereits hingewiesen wird, immerhin. Auch hier geht es zwar im Anschluss mit Geschichten rund um die außergewöhnliche Ente weiter und Chip Zdarsky wird auch beim nächsten Anlauf die Autorenschaft übernehmen, doch fehlt mir im Marvel Universum derzeit schlichtweg eine Geschichte, die sich wirklich entfalten und entwickeln kann, auch mehrere Bände Bestand hat und nicht alle Nase lang in irgendein Mega-Event mündet, wobei man ja zumindest hoffen kann, dass das neue All-New, All-Different Marvel Imprint länger Bestand haben wird, aber das ist ja nun wirklich nicht Bestandteil des Artikels.

Ausschnitt aus Howard the Duck 1: Ein Erpel für alle Fälle | © Panini
© Panini

Halten wir also fest, dass man insbesondere als Fan der zahllosen Marvel-Helden und –Geschichten mit Howard the Duck ein durchaus unterhaltsames Abenteuer erleben kann, dessen Humor allerdings nicht immer zu zünden versteht und das im weiteren Verlauf so dermaßen abstrus wird, dass man dann auch irgendwie nicht wirklich enttäuscht ist, wenn die Chose nach fünf Heften und Teilen ihr Ende findet. Gut und solide, aber eben auch mitnichten etwas, was man gelesen haben muss oder auch nur zwingend sollte. Da bevorzuge ich – das hatte ich ja schon bei Spider-Gwen angemerkt – die ernsteren und düstereren Geschichten wie etwa bei Black Widow doch spürbar und deutlich und werde mich künftig auch eher wieder in diese Richtung orientieren, als meine Hoffnungen in eine oft doch leider nur mäßig witzige Ente zu setzen.

Fazit & Wertung:

Chip Zdarskys Howard the Duck hat mit seinem humoristischen Ansatz ja durchaus einen gewissen Charme und nimmt sich zum Glück in keiner Weise ernst, doch gerade zum Ende hin wird die Geschichte so abgehoben, dass selbst der vorrangig zu bedienende Unterhaltungswert auf der Strecke zu bleiben beginnt, zumal nicht annähernd jeder Witz zu zünden versteht. Nette, kurzweilige Lektüre, aber leider auch nicht annähernd mehr.

6 von 10 kuriosen Begegnungen

Howard the Duck 1: Ein Erpel für alle Fälle

  • Kuriose Begegnungen - 6/10
    6/10

Fazit & Wertung:

Chip Zdarskys Howard the Duck hat mit seinem humoristischen Ansatz ja durchaus einen gewissen Charme und nimmt sich zum Glück in keiner Weise ernst, doch gerade zum Ende hin wird die Geschichte so abgehoben, dass selbst der vorrangig zu bedienende Unterhaltungswert auf der Strecke zu bleiben beginnt, zumal nicht annähernd jeder Witz zu zünden versteht. Nette, kurzweilige Lektüre, aber leider auch nicht annähernd mehr.

6.0/10
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Howard the Duck 1: Ein Erpel für alle Fälle ist am 01.03.16 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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Kommentare (4)

  1. Dominik Höcht 16. Juni 2016
  2. Jolie 23. Juni 2016
    • Jolie 23. Juni 2016

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