Review: Star Wars: Darth Vader: Vader (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Jetzt so, zum Wochenende hin, wird es eigentlich mal wieder Zeit für eine Runde Star Wars wie ich finde, denn noch immer harren bereits wieder einige Veröffentlichungen ihrer Rezension, weshalb wir gar nicht lange trödeln wollen, sondern gleich zum Thema kommen.

Star Wars: Darth Vader
Vader

Star Wars: Darth Vader #1-6, USA 2016, 148 Seiten

Star Wars: Darth Vader | © Panini
© Panini

Autor:
Kieron Gillen
Zeichner:
Salvador Larroca

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-957-98807-2

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Ausschnitt aus Star Wars: Darth Vader | © Panini
© Panini

Nach den Geschehnissen auf Cymoon 1 ist Darth Vader beim Imperator in Ungnade gefallen und fast so, als würde er ahnen, dass sein Meister plant, ihn auf lange Sicht zu ersetzen, beginnt Vader Pläne zu schmieden, seinen eigenen Machtbereich auszuweiten und sich um eine eigene Streitmacht zu bemühen, doch lässt ihn auch die Frage nach dem Verantwortlichen für die Zerstörung des Todessterns nicht los und so beauftragt er den Kopfgeldjäger Boba Fett, der Sache auf den Grund zu gehen, während der Dunkle Lord sich in Richtung der Quarantänewelt III begibt, um dort eine gewisse Dr. Aphra aufzusuchen, die ihm bei seinem Anliegen behilflich sein könnte, eine uneingeschränkt loyale Armee um sich zu scharen. Währenddessen aber verfolgt auch der Imperator längst eigene Ziele und hat Geheimnisse vor seinem Schüler, die es zu ergründen gilt…

Rezension:

Was bin ich froh, dass es nach Star Wars: Skywalker schlägt zu jetzt bei Panini mit Star Wars: Darth Vader: Vader auch mit den Trade Paperbacks der parallel zur Hauptserie verlaufenden Darth Vader-Story losgeht, wenngleich die ja hierzulande in einer Heftreihe zusammengefasst worden sind, doch so oder so, hatte ich mir ja geschworen, von den Heften die Finger zu lassen und konnte mich als Belohnung für die lange Wartezeit nun immerhin den ersten sechs Heften in einem Durchgang widmen. Anfänglich überraschend war dabei für mich, dass sich die Geschichte zunächst eng an dem oben genannten Band bewegt, denn die Geschichte nimmt auf Tatooine ihren Anfang und man sieht Vader, wie er Jabba seine Aufwartung macht, meint die Szene aus der "anderen" Serie zu kennen, doch merkt dann, dass es sich um den Vorabend des bereits erlebten Besuchs handelt, so dass im Nachgang die Story aus der vorangegangenen Veröffentlichung im Nachhinein geschichtlich noch einmal merklich unterfüttert wird, was sich durch viele Teile des Bandes zieht, der dann auch mit Abschluss des sechsten Heftes – so irritierend das zunächst wirken mag – auf exakt dieselbe Art und Weise sein Ende findet wie das sechste Heft der regulären Serie.

Ausschnitt aus Star Wars: Darth Vader | © Panini
© Panini

Darth Vader wird dabei auch in diesem Band trefflich in Szene gesetzt und erinnert einerseits an den aus der klassischen Saga bekannten Schurken, lässt aber dennoch zuweilen eine beinahe menschliche Seite durchscheinen, während man viel über das Innenleben des berühmten Sith erfährt, der hier mehr und mehr entgegen der strikten Anweisungen des Imperators agiert und danach trachtet, seinen eigenen Einfluss auszudehnen, was nicht nur spannend zu beobachten ist, sondern sich auch trefflich in den Kanon der Erzählung fügt, während man sich hier nicht nur über Rückbezüge auf die Geschehnisse auf Cymoon 1 in Skywalker schlägt zu freuen darf, sondern auch auf zahlreiche Querverweise auf Tarkin, den Todesstern und selbst Vaders früheres Leben als Anakin, was sich in diesem Fall tatsächlich rundweg positiv ausnimmt und der Geschichte gut zu Gesicht steht, was auch immer man von den oftmals verschmähten Prequel-Teilen der Saga halten möchte.

Vor allem aber gelingt Darth Vader der Spagat, einerseits die Geschehnisse der "Hauptserie" weiter auszuschmücken, sowie andererseits eine eigenständige, in sich konsistente Geschichte zu erzählen, die zwar in ihren ersten zwei Heften noch kaum Eigenständigkeit entwickelt, als Exposition der längst bekannten Figuren und des übergeordneten Plots aber mehr als zweckdienlich ist und dank der Artworks von Salvador Larroca auch noch bestechend gut aussieht, zwar nicht unbedingt Maßstäbe setzt, aber mir doch weitaus besser zu gefallen wusste als die Werke vieler der seinerzeit von Dark Horse verpflichteten Künstler. Nach diesem gelungenen Einstand dann beginnt die Story sich in neue Richtungen zu entwickeln und entführt auf die Quarantänewelt III im Raumsektor der Kallidahin, wo man neben der geschwätzigen wie intelligenten Dr. Aphra, die Vader alsbald unter seine Fittiche zwingen wird, auch das Droiden-Duo Triple-Zero und BT-1 kennenlernt, das nicht von ungefähr an C-3PO und R2 erinnert, hier aber in einer wesentlich düstereren Variante daherkommt und die Story um bis dahin gänzlich unerwarteten, sich aber ebenfalls stimmig einfügenden, bitterbösen Humor ergänzt. So ist der Mittelteil des Bandes für mich auch das bisherige Highlight, denn während Vader weiterhin im Mittelpunkt der Erzählung steht, machen sich die ergänzenden Charaktere an seiner Seite vortrefflich und sind überzeugende Sidekicks.

Ausschnitt aus Star Wars: Darth Vader | © Panini
© Panini

Dann allerdings, wenn die Geschichte ihren Höhepunkt erreichen sollte, hat sie mich zum ersten Mal enttäuscht, denn was da als Bedrohung für Vader aus dem Hut gezaubert wird, wusste mich in Art und Ausgestaltung leider so gar nicht zu packen und auch wenn ich ohne zu spoilern nicht ins Detail gehen kann, erschien mir das Gezeigte oft grenzwertig lachhaft und kaum ernst zu nehmen, zumal die bis dato so düstere Geschichte mich plötzlich mehr an eine Superheldenchose erinnerte als ein grimmiges Weltraumabenteuer des Dunklen Lords, womit natürlich gehörige Einbußen in punkto Atmosphäre einhergehen. Dadurch wird Star Wars: Darth Vader: Vader in seiner Gänze zwar mitnichten zu einer schlechten Veröffentlichung, doch möge man sich auf ein tendenziell enttäuschendes Finale der ersten sechs Hefte einstellen, doch immerhin scheint die Geschichte sich von hier aus in neue Richtungen zu entwickeln, weshalb ich mich auch schon sehr auf den nächsten Sammelband freue, der dann die deutschen Panini-Hefte #10-12 versammeln, die Geschichte um Darth Vader weiterzählen und aller Voraussicht nach noch vor Ablauf des Jahres erscheinen wird.

Fazit & Wertung:

Der erste Band Star Wars: Darth Vader: Vader widmet sich dem Dunklen Lord in ungewohnter Ausführlichkeit und beleuchtet die Figur von unterschiedlichen Seiten, ohne dass diese jemals out-of-character wirken würde. Der Plot ergänzt dabei nicht nur die parallel verlaufenden Ereignisse aus Skywalker schlägt zu, sondern geht auch eigene Wege und bietet einen überzeugenden Auftakt für eine hoffentlich langlebige Heftreihe, wenngleich ausgerechnet die Story der finalen zwei Hefte sicherlich Geschmackssache sein dürfte und gegenüber dem Vorangegangenen merklich abfällt.

7 von 10 erbarmungslosen Zügen des Dunklen Lords

Star Wars: Darth Vader: Vader

  • Erbarmungslose Züge des Dunklen Lords - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Der erste Band Star Wars: Darth Vader: Vader widmet sich dem Dunklen Lord in ungewohnter Ausführlichkeit und beleuchtet die Figur von unterschiedlichen Seiten, ohne dass diese jemals out-of-character wirken würde. Der Plot ergänzt dabei nicht nur die parallel verlaufenden Ereignisse aus Skywalker schlägt zu, sondern geht auch eigene Wege und bietet einen überzeugenden Auftakt für eine hoffentlich langlebige Heftreihe, wenngleich ausgerechnet die Story der finalen zwei Hefte sicherlich Geschmackssache sein dürfte und gegenüber dem Vorangegangenen merklich abfällt.

7.0/10
Leser-Wertung 9/10 (1 Stimmen)
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Star Wars: Darth Vader: Vader ist am 15.07.16 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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