Review: Extinction Parade 2: Zombieparade – Krieg (Graphic Novel)

Das Wochenende schickt sich an zu beginnen und folgerichtig beehre ich euch noch ein letztes Mal unter der Woche, bevor es morgen mit den Wochenend-Specials los- und weitergeht. Ohne Umschweife offeriere ich nun also eine weitere Comic-Kritik und freue mich schon, wenn wir uns auch an den freien Tagen und natürlich zu Halloween lesen werden.

Extinction Parade 2
Zombieparade – Krieg

The Extinction Parade: War #1-5, USA 2014, 148 Seiten

Extinction Parade 2: Zombieparade - Krieg | © Panini
© Panini

Autor:
Max Brooks
Zeichner:
Raulo Caceres

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
keine ISBN

Genre:
Endzeit | Horror

 

Inhalt:

Die Vampire hatten die Bedrohung durch die Zombies schlichtweg falsch bewertet und in ihrem Glauben, dass keine Spezies ihnen das Wasser reichen könnte, übersahen sie die offensichtliche Konsequenz, sollten die Zombies die gesamte Erde überrennen, denn mit den Menschen verschwände auch die Hauptnahrungsquelle der blutsaugenden Untoten und viel zu spät begannen die dekadenten wie hedonistischen Wesen der Nacht, eine Art Widerstand zu formieren und gegen die "anderen" Untoten ins Feld zu ziehen, doch deren schiere Masse scheint kaum noch in den Griff zu kriegen. Die Vampire stehen am Scheideweg und haben die Wahl, dem Beispiel der Menschen zu folgen oder ihrem eigenen Instinkt zu vertrauen. Doch was bedeutet Instinkt schon für unsterbliche, buchstäblich unbesiegbare Wesen, die sich niemals einer echten Bedrohung gegenübergesehen haben…

Rezension:

Es ist jetzt etwas mehr als ein Jahr her, dass ich mir Max Brooks‘ Extinction Parade 1 zu Gemüte geführt habe und bereits seit November vergangenen Jahres lag nun also auch die Fortsetzung schon bereit und harrte ihrer Lektüre, doch vermutlich schwante mir im Vorfeld schon Übles, denn nach den finalen Seiten des ersten Bandes konnte ich mir kaum vorstellen, dass der Nachfolger die Güte der Erzählung, die in weiten Teilen aus Off-Kommentaren der beiden Vampirinnen Laila und Min, auch nur annähernd halten könne würde und ärgerlicherweise sollte ich mit dieser Annahme Recht behalten, denn während die Zombieparade noch mit einem detaillierten Blick auf die Sub-Gesellschaft der Vampire zu punkten wusste und ihrem Unvermögen, die von den "anderen" Untoten ausgehende Gefahr zu erkennen, wandelt sich der zweite und vermutlich auch abschließende Teil zu einer regelrechten Metzel-Orgie, die Zeichner Raulo Caceres erneut grafisch eindrucksvoll in Szene zu setzen weiß, deren Reiz sich aber nach mehreren Seiten mit den immer gleichen nächtlichen Zombie-Tötungs-Ausflügen relativ schnell abnutzt.

Was also tun, um den Leser bei Laune zu halten? Nun ja, eine der Vampirinnen darüber sinnieren lassen, wie und warum es dazu kam, dass Vampire lieber ihre menschlichen Artgenossen imitieren, statt sich eine eigene Kultur zu schaffen, was hier anhand der eingesetzten Waffen und Kampftechniken versinnbildlicht wird. Leider nichts, was mich wirklich hinter dem Ofen hervorgelockt hätte und in seiner Gänze nur mäßig unterhaltsam, weil das Geschehen wirklich schnell eintönig zu werden droht und auch immer neue Kampfgefährten und die ab und an eingestreuten Gerüchte einer vampirischen Armee nicht wirklich Spannung oder Interesse erzeugen. In diesem Fall hätte es Brooks tatsächlich dabei belassen mögen, die Geschichte des ersten Bandes zu erzählen, denn auch wenn der Untertitel der Extinction Parade 2 – in diesem Fall Krieg den Nagel auf den Kopf trifft, ist das nichts, was über die Dauer von immerhin fünf Ausgaben bei der Stange zu halten weiß.

Besser, spannender, interessanter wird es im Grunde erst im fünften und finalen Kapitel des zweiten Teils der Saga, denn besagte Vampir-Armee entpuppt sich als Realität und nicht bloß pures Hirngespinst, was einerseits Abwechslung in den ewig gleichen Reigen bringt und andererseits das Wiedersehen mit einer aus dem ersten Teil bekannten Figur verspricht, die hier ihre vampirische Version einer Armee hat Realität werden lassen und hier endlich greifen dann auch die angestellten Überlegungen zum Thema Nachahmung und das der Vampir als das menschliche Leben imitierendes Wesen nicht in der Lage ist, sich selbstständig eine Kultur und Gemeinschaft zu erschaffen, denn das wird im Verlauf des finalen Kapitels mehr als deutlich und hat endlich von inszenatorischer Seite her wieder Hand und Fuß, womit lediglich die Frage bleibt, ob es der vorangegangenen vier Hefte als Füllmaterial in diesem Umfang bedurft hätte, um zu diesem Punkt der Erzählung zu führen.

So schön nämlich auch die Intention und Ausarbeitung des finalen Kapitels geraten ist, weiß der Herr Autor damit in letzter Konsequenz reichlich wenig anzufangen und statt eines finalen Showdowns, einer Konklusion, einer Katharsis, versandet die Geschichte in den letzten Panels in relativer Bedeutungslosigkeit, die sowohl das Schicksal der Protagonistinnen, der Armee der Vampire als auch der Welt an sich im Unklaren lässt, sich aber trotzdem anfühlt wie ein Ende und auch Abschied, was noch dadurch untermauert wird, dass die fraglichen Hefte bereits im Zeitraum Juni bis November 2014 erschienen sind und weder Verlag noch Autor bislang etwas von einer Fortsetzung haben verlauten lassen. Immerhin das ist aber nicht wirklich schlimm, denn nach diesem halbgaren zweiten Teil, der nicht einmal näherungsweise die Faszination seines Vorgängers erreicht, ist mir die Lust, Laila und Min weiter auf ihrem Weg zu begleiten, auch gehörig vergangen./p>

Fazit & Wertung:

Nachdem Max Brooks’ Comic-Reihe um den ausbrechenden Krieg zwischen Vampiren und Zombies überaus vielversprechend gestartet ist, wird in Extinction Parade 2: Zombieparade – Krieg mehr als deutlich, dass der Autor mit der ausformulierten Prämisse seiner Story in letzter Konsequenz nicht viel anzufangen weiß, weshalb sich große Teile des Bandes in sich gegenseitig an Gewalt und Brutalität übertreffenden Metzel-Orgien ergehen. Zum Ende hin zieht das Geschehen zwar noch einmal merklich an, doch ein echtes, geschweige denn befriedigendes Finale sucht man hier vergeblich, was den Band in der absoluten Mittelmäßigkeit stranden lässt.

5 von 10 unterschätzten Zombie-Horden

Extinction Parade 2: Zombieparade - Krieg

  • Unterschätzte Zombie-Horden - 5/10
    5/10

Fazit & Wertung:

Nachdem Max Brooks' Comic-Reihe um den ausbrechenden Krieg zwischen Vampiren und Zombies überaus vielversprechend gestartet ist, wird in Extinction Parade 2: Zombieparade – Krieg mehr als deutlich, dass der Autor mit der ausformulierten Prämisse seiner Story in letzter Konsequenz nicht viel anzufangen weiß, weshalb sich große Teile des Bandes in sich gegenseitig an Gewalt und Brutalität übertreffenden Metzel-Orgien ergehen. Zum Ende hin zieht das Geschehen zwar noch einmal merklich an, doch ein echtes, geschweige denn befriedigendes Finale sucht man hier vergeblich, was den Band in der absoluten Mittelmäßigkeit stranden lässt.

5.0/10
Leser-Wertung 0/10 (0 Stimmen)
Sende

Extinction Parade 2: Zombieparade – Krieg ist am 17.11.15 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

Sharing is Caring:

Hinterlasse einen Kommentar