Review: Angel, Staffel 6, Band 8: Das letzte Gefecht (Graphic Novel)

Buffy & Angel - Das Buffyverse

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So, das könnte man wohl als Teilsieg verbuchen, denn immerhin die regulären Bände hätte ich nun hiermit alle durch und jetzt warten noch die Specials auf mich, bevor es mit der nächsten Reihe (endlich) weitergeht. Ach so, und ihr kommt mir jetzt gefälligst bitteschön erst mal gut ins Wochenende, ich gehe schließlich mit gutem Beispiel voran.

Angel
Staffel 6, Band 8:
Das letzte Gefecht

Angel: The Wolf, the Ram, and the Heart Vol. 3 (#39-44), USA 2011, 144 Seiten

Angel, Staffel 6, Band 8: Das letzte Gefecht | © Panini
© Panini

Autoren:
David Tischman
Mariah Huehner
Bill Williams (#39)
Zeichner:
Elena Casagrande (#39, 42-44)
Emanuel Simeoni (#42-43)
Valerio Schiti (#39)
Walter Trono (#39)
Jason Armstrong (#40)
Stephen Mooney (#41)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01367-8

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror

 

Inhalt:

Nachdem sich in Gestalt des Engels James – bei dem es sich eigentlich um den dämonischen Myr handelt – ein neuer Gegner zu erkennen gegeben hat, setzt das Team von Angel Investigations alles daran, den mit gottgleichen Fähigkeiten ausgestatteten Schurken aufzufallen, doch ausgerechnet Namensgeber und Team-Chef Angel ist – wieder einmal – verschwunden. Was die anderen nicht wissen, ist, dass Wolfram & Hart an den Vampir mit Seele herangetreten sind, um dessen Unterstützung zu erbitten, woraufhin sie ihn ohne viel Federlesens in die Zukunft – eine von Myr beherrschte Zukunft – geschickt haben. Während Connor und Konsorten derweil in der Gegenwart noch herauszufinden versuchen, wo Angel sein könne – zwischenzeitlich aufgrund eines fingierten Unfalls von dessen Tod überzeugt – breitet sich Myrs Einfluss unaufhaltsam aus…

Rezension:

Da bin ich mit den besten Erwartungen an Angel 8: Das letzte Gefecht herangegangen und dann das: Voller Hoffnung, dass David Tischman und Mariah Huehner das schwere Erbe von Bill Willingham als Autor der Serie würden antreten können, hatten sie schließlich auch schon an einigen Heften des siebten Sammelbandes mitgearbeitet, war ich überzeugt, dass der finale Band die Reihe zu einem rundherum überzeugenden, ja geradezu epischen Abschluss würde bringen können, doch weit gefehlt, wird Angel hier erst einmal entführt und in Richtung Zukunft geschickt und auch wenn ich grundsätzlich ja nichts gegen Zeitreise-Thematik habe, fühlte sich das doch hier kaum homogen, geschweige denn organisch an, zumal die Geschichte natürlich dadurch zunehmend zerfasert, sind schließlich jetzt zwei Handlungsstränge zu bedienen. Einzelne Figuren treten erst gar nicht in Erscheinung und das, obwohl die Welt – wieder einmal – am Abgrund zu stehen scheint und Angel in der Zukunft stolpert zunächst auch dem Gefühl nach recht ziellos durch das Los Angeles der Zukunft.

Von dem mit viel Tamtam eingeführten Widersacher Myr, der sich im vorangegangenen Band zu erkennen gegeben hat, hätte ich mir ebenfalls mehr erwartet und während er in der Gegenwart kaum in Erscheinung tritt, verkommt er in der Zukunft gar zu einem zweitklassigen Lakaien und wird zu einem späteren Zeitpunkt recht unrühmlich an die Wand gespielt. Teilweise würde man auch meinen, manche Figur agiere out-of-character, was mir in der Form bei dieser sonst doch so auf Authentizität Wert legenden Comic-Reihe auch nicht untergekommen ist und dann kommt auch noch Jason Armstrong daher und verhunzt mit grenzwertigen künstlerischen Fähigkeiten das gesamte zweite Kapitel, bevor es danach zumindest optisch wieder aufwärts geht. Doch keine Sorge, ein gnadenloser Verriss wird das hier auch nicht und grundsätzlich war auch Angel 8: Das letzte Gefecht spannend zu lesen, blieb eben nur weit hinter seinen Möglichkeiten und meinen Erwartungen zurück und stellt noch vor dem vierten Band dann auch leider den qualitativen Tiefpunkt der Reihe dar.

Es gibt aber auch schöne Momente, wenn Angel beispielsweise in der Zukunft ein Museum seines Lebens entdeckt, dessen Ausstellungsstücke von Wolfram & Hart zusammengetragen worden sind und die ihn wehmütig an Cordy, Wes oder auch Doyle denken lassen, das umfangreiche und wehmütig stimmende Outro nebst einer finalen Aussprache zwischen Angel und den Verantwortlichen bei Wolfram & Hart, spritzige, schmissige Dialoge, die denen der Serie in nichts nachstehen und einiges weitere mehr. Das zentrale Problem von Angel 8: Das letzte Gefecht ist für mich also tatsächlich die Art und Weise, in der sich die Geschichte entwickelt, denn ungelogen hätte man das Ganze auch ohne Zeitreise wesentlich stimmiger zum Abschluss bringen können, aber auch so etwas ist ja bekanntermaßen Geschmackssache. Vielleicht bin ich aber auch einfach von Bill Willingham verwöhnt gewesen, wer weiß.

Das Ende aber stimmt versöhnlich und blickt einerseits nostalgisch zurück, andererseits optimistisch in die Zukunft und dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird, dass ich Angel bei seinen Abenteuern begleite, versüßt diesen Abschied ja noch einmal zusätzlich, der mir immerhin dadurch, dass dieser Band nicht ganz so gelungen ist wie manch anderer Vertreter der Reihe, den Abschied ein wenig leichter macht. Bevor es aber gilt wirklich Abschied zu nehmen von der umfangreichen wie wendungsreichen Veröffentlichungsreihe von IDW Publishing, stehen ja zumindest noch mehrere Sonderbände an, die es zu sichten gilt, bevor wir uns dann demnächst zum Auftakt der achten Buffy-Staffel wieder an dieser Stelle lesen werden. Trotz dies vergleichsweise vielen Gemeckers kann ich grundsätzlich also auch diesen Band durchaus empfehlen, zumal es ja auch dumm wäre, bis hierhin der Geschichte gefolgt zu sein, um dann ausgerechnet beim finalen Band Angel 8: Das letzte Gefecht einen Rückzieher zu machen und sich selbst ein stimmiges Ende vorzuenthalten, denn das zumindest liefert der Band ohne Zweifel; nur der Weg dorthin ist eben leider manchmal holprig.

Fazit & Wertung:

Der finale Band Angel 8: Das letzte Gefecht reicht leider weder dramaturgisch noch inszenatorisch an seine Vorgänger heran und speziell im direkten Vergleich zu den von Joss Whedon oder auch letzthin von Bill Willingham ersonnenen Storylines vermag die von Tischman und Huehner inszenierte Geschichte nur mäßig zu überzeugen, doch handelt es sich immer noch um einen annehmbaren Ausstand für eine langlebige und grundsätzlich qualitativ doch sehr konsistente Reihe, zumal speziell das Ende doch regelrecht wehmütig werden lässt.

7 von 10 nächtlichen Streifzügen durch L.A.

Angel 8: Das letzte Gefecht

  • Nächtliche Streifzüge durch L.A. - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Der finale Band Angel 8: Das letzte Gefecht reicht leider weder dramaturgisch noch inszenatorisch an seine Vorgänger heran und speziell im direkten Vergleich zu den von Joss Whedon oder auch letzthin von Bill Willingham ersonnenen Storylines vermag die von Tischman und Huehner inszenierte Geschichte nur mäßig zu überzeugen, doch handelt es sich immer noch um einen annehmbaren Ausstand für eine langlebige und grundsätzlich qualitativ doch sehr konsistente Reihe, zumal speziell das Ende doch regelrecht wehmütig werden lässt.

7.0/10
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Angel, Staffel 6, Band 8: Das letzte Gefecht ist am 18.12.12 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!


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