Review: Lucifer – Mein Wille geschehe 2 (Graphic Novel)

Und wieder wird es Zeit, mich einer Graphic Novel zu widmen, die in diesem Fall aber leider hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist, doch da ich mir jüngst einen ganzen Stoß lohnenswerter Bände zugelegt habe, bin ich sehr zuversichtlich, an dieser Stelle bald auch wieder etwas euphorischer berichten zu können.

Lucifer 2
Mein Wille geschehe

Lucifer #7-12, USA 2016/2017, 148 Seiten

Lucifer - Mein Wille geschehe 2 | © Panini
© Panini

Autorin:
Holly Black
Zeichner:
Lee Garbett

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-60117-0

Genre:
Fantasy | Mystery | Horror

 

Inhalt:

Gott ist tot und der Himmel entsprechend in hellem Aufruhr, doch während Lucifer sich noch nach Kräften müht, sich aus der Angelegenheit herauszuhalten, lässt sich nun einmal nicht leugnen, wessen Sohn er ist. Derweil beginnt sich eine neue Art von Gott zu manifestieren und hat recht wenig mit dem gemein, was man sich so unter dem Herrscher des Himmels vorstellen mag, während auch in der Hölle der Aufstand geprobt wird, als nicht nur Lucifers Sohn Takehiko Anspruch auf den Thron der Unterwelt erhebt. Dabei versteht es sich von selbst, dass die Probleme der einen wie der anderen Seite vermehrt auch Richtung Erde schwappen und die dort lebenden, unbedarften Menschen kalt erwischen…

Rezension:

Vom ersten Band Lucifer – Mein Wille geschehe aus der Feder von Holly Black war ich ja durchaus angetan und im Grunde führt sie die Geschichte enorm stimmig fort und hat mich mit mehr als nur ein paar netten Einfällen zu begeistern gewusst, doch muss ich sagen, dass mich der nun zweite Band, der die nächsten sechs Hefte (also die Nummern #7-12) enthält, nicht mehr annähernd so zu packen wusste wie noch der Auftaktband, was schlicht und ergreifend daran liegt, dass es mir streckenweise ein wenig zu verwirrend und zu verworren war, so dass ich mehr als einmal das Gefühl hatte, mir würde wichtiges Vor- oder Hintergrundwissen fehlen, alternativ, mir wäre etwas entgangen.

Nun ist mir natürlich bewusst, dass die Lucifer-Reihe auf einen bestehenden Kosmos zurückgreift und grundsätzlich spricht auch nichts dagegen, dessen Versatzstücke in die Handlung zu flechten, doch fühlte ich mich eben ob mangelnder Erklärungen und Erläuterungen hier manchmal regelrecht außen vor, denn so löblich es ist, ein derartiges Ideen-Feuerwerk niederzubrennen, war es manchmal zu viel des Guten, um jedem Aspekt genügend Raum zu geben und vor allem der zunehmend vielschichtiger werdenden Geschichte folgen zu können.

"Gott ist tot" ist hier nämlich nicht nur Ausspruch von Nietzsche, sondern eine schlichte Tatsache, was als Prämisse nun nicht gerade uninteressant ist, wobei Gott ja auch nicht Gott wäre, wenn er wirklich tot bleiben würde und so beginnt sich im Himmel eine grausame Entität breitzumachen, die übrigens seitens Lee Garbett wirklich eindrucksvoll in Szene gesetzt worden ist, während sein Stil auch ansonsten zu gefallen weiß, obwohl ich mir mancherorts eine feinere, detailreichere Strichführung gewünscht hätte. Von den Querelen im Himmel abgesehen, schwappen die dortigen Probleme natürlich mehr und mehr auch in Richtung Erde, während Lucifer versucht, sich bestmöglich aus dem Geschehen rauszuhalten, was ihm sein Status natürlich ziemlich erschwert. Derweil tobt auch in der Hölle die Hölle, denn da Lucifer sich beständig weigert, seinen alten Thron erneut zu besteigen, herrscht dort noch immer Mazikeen, die alsbald wiederum von Lucifers Sohn Takehiko (den man im ersten Band bereits kennengelernt hat) herausgefordert wird.

An allen Fronten geht es also heiß her und während manche Zusammenhänge langsam offenbar werden, bleiben nicht minder viele Fragen (noch) unbeantwortet und verweisen logischerweise auf die obligatorische Fortsetzung, die dann hoffentlich wieder ein wenig stringenter und überschaubarer inszeniert wird, denn trotz vergleichsweise komplizierter Dramaturgie bleibt Lucifer – Mein Wille geschehe 2 doch mangels Erklärungen oftmals ärgerlich oberflächlich und ergeht sich einmal zu oft in auf Coolness getrimmten Szenen, die zumindest bis jetzt allerdings noch mancherorts schlicht ins Leere laufen, was den ansonsten durchaus noch immer stimmigen Gesamteindruck doch merklich schmälert.

Fazit & Wertung:

Grundsätzlich führt Holly Black in Lucifer – Mein Wille geschehe 2 die Geschichte stimmungsvoll und spannend fort, verzettelt sich aber zuweilen in den zahllosen Erzählsträngen und liefert nicht eben viele Erklärungen für das Gezeigte, was zwar nicht die visuelle Überzeugungskraft der stimmig-düsteren Panels von Lee Garbett schmälert, den Band allerdings dramaturgisch oftmals sehr zerfasert wirken lässt, so dass zu hoffen bleibt, dass der nächste Sammelband wieder etwas nachvollziehbarer und geordneter inszeniert werden wird.

6,5 von 10 Verdächtigungen der Himmlischen Heerscharen

Lucifer – Mein Wille geschehe 2

  • Verdächtigungen der Himmlischen Heerscharen - 6.5/10
    6.5/10

Fazit & Wertung:

Grundsätzlich führt Holly Black in Lucifer – Mein Wille geschehe 2 die Geschichte stimmungsvoll und spannend fort, verzettelt sich aber zuweilen in den zahllosen Erzählsträngen und liefert nicht eben viele Erklärungen für das Gezeigte, was zwar nicht die visuelle Überzeugungskraft der stimmig-düsteren Panels von Lee Garbett schmälert, den Band allerdings dramaturgisch oftmals sehr zerfasert wirken lässt, so dass zu hoffen bleibt, dass der nächste Sammelband wieder etwas nachvollziehbarer und geordneter inszeniert werden wird.

6.5/10
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Lucifer – Mein Wille geschehe 2 ist am 23.05.17 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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