Review: Serenity – Keine Macht im Universum (Graphic Novel)

Firefly/Serenity – Das ganze gorram ´Verse

Firefly/Serenity – Das ganze gorram ´Verse

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Und schon melde ich mich mit der nächsten Graphic Novel zurück, womit – um den Bezug zur heutigen Montagsfrage herzustellen, die Comics zu den Büchern gleichauf ziehen und sich hier nun jeweils 290 Kritiken versammelt sehen. Schön, dass es sich dann auch gleich um einen so tollen Band handelt wie den, um den es heute gehen soll.

Serenity
Keine Macht im Universum

Serenity: No Power in The ´Verse, USA 2016/2017, 176 Seiten

Serenity – Keine Macht im Universum | © Panini
© Panini

Autor:
Chris Roberson
Zeichner:
Georges Jeanty (Keine Macht im Universum)
Stephen Byrne (Die Kriegerin und der Wind)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-60282-5

Genre:
Abenteuer | Drama | Science-Fiction | Western

 

Inhalt:

Keine Macht im Universum

Ausschnitt aus Serenity – Keine Macht im Universum | © Panini
© Panini

Während bei der Crew der Serenity langsam wieder so etwas wie Normalität eingekehrt ist nach den aufreibenden Ereignissen, erreicht die Mannschaft um Captain Mal ein Hilferuf, dem es nachzugehen gilt, ist schließlich ihre Freundin Bea verschwunden. Daraus ergibt sich alsbald eine fragwürdige Allianz und Rettungsmission, doch nehmen die Probleme erst ihren Anfang, schließlich sind auch River gleich eine ganze Schar brandgefährlicher junger Frauen auf den Fersen, derweil Mal eine bittere Wahrheit über Inaras Vergangenheit zu erfahren droht…

Die Kriegerin und der Wind

Um die kleine Emma zum Einschlafen zu bewegen, erzählt River ihr die Geschichte einer außergewöhnlichen Kriegerin, die dem Wind begegnete, der sich am Boden reichlich verloren fühlte…

Rezension:

Die Crew der Serenity fliegt wieder, wenn auch wieder "nur" in der neunten Kunst, doch als echter Browncoat ist man ja für alles und jedes dankbar, was sich dem berühmtesten Schiff der Serenity-Klasse widmet, zumal Serenity – Keine Macht im Universum als direkte Fortsetzung zu Blätter im Wind verstanden werden darf, was für mich ja schon einen der überzeugendsten Vertreter des stetig wachsenden Comic- ´Verse dargestellt hat und seines Zeichens wiederum eine Fortsetzung des Spielfilms von 2005 dargestellt hat. Hier nun werden also viele der angerissenen Punkte und Plots wieder aufgegriffen, so dass auch die im letzten Band eingeführte Bea wieder eine Rolle spielen wird, ebenso wie die Gruppe, die es auf River abgesehen hat. Doch statt den geneigten Leser allzu prompt ins Abenteuer zu werfen, nimmt sich der Band zudem ausgiebig Zeit, ein paar "typische" Firefly-Momente zu generieren, so dass Jayne beispielsweise wieder einmal Post von seiner Mama bekommt und nun ein weiteres, nicht minder fragwürdiges, modisches Accessoire sein Eigen nennen darf.

Ausschnitt aus Serenity – Keine Macht im Universum | © Panini
© Panini

Ansonsten gibt sich die Geschichte vielseitig und differenziert, gesteht den meisten Crew-Mitgliedern auch ordentlich Raum zu, sich zu entfalten, wenn auch Kaylee zum Beispiel doch oft arg ins Hintertreffen gerät, doch dafür weiß sich speziell Inara zu profilieren, die ja ohnehin eine der auffälligsten Wandlungen von der Serie bis hierher durchgemacht hat und sich aus naheliegenden Gründen längst nicht mehr als Companion verdingt, wobei ihre neu erwachte Tatkraft ihr enorm gut zu Gesicht steht. Vor allem aber lässt sich auch bei Serenity – Keine Macht im Universum wieder einmal positiv feststellen, dass die auf sechs Hefte angelegten Geschichten weit eher dem Umfang einer – oder zwei – TV-Episoden entsprechen und damit dramaturgisch tadellos funktionieren, so dass die Geschichte weder gehetzt wirkt noch Gefahr läuft, zu langatmig zu wirken. Entsprechend wirkt jedes Kapitel nebst obligatorischem Cliffhanger überzeugend, ebenso wie die Story als Ganzes, die gerade zum Ende hin aber auch wieder einen gewissen Paradigmenwechsel herbeiführt und die Weichen stellt, um in hoffentlich noch folgenden neuen Abenteuern neue Pfade zu beschreiten.

Dabei wird aber auch speziell die Chemie der Crew-Mitglieder untereinander aufs Trefflichste durcheinander gebracht, was sich auf gleich mehrere Figurenkonstellationen bezieht, denn Serenity – Keine Macht im Universum begnügt sich mitnichten damit, eine actiongeladene und von Witz durchzogene Story durchzupeitschen, sondern wartet auch mit neuen Offenbarungen, gelüfteten Geheimnissen und enttäuschten Erwartungen auf, was der Geschichte deutlich mehr Tiefe verleiht und sie spürbar zu dem schon immer mehr auf seine Figuren abstellenden Franchise zugehörig scheint. Optisch derweil zeichnet auch hier wieder Georges Jeanty verantwortlich, den ich spätestens seit meiner Lektüre der achten Buffy-Staffel als Zeichner doch enorm in mein Herz geschlossen habe, auch wenn sein Stil noch immer nicht jedermanns Sache sein dürfte, doch gerade im Hinblick darauf, wie sehr hier erneut alles aus einem Guss wirkt, ist es zu begrüßen, dass zumindest der Zeichner nicht ausgetauscht worden ist.

Ausschnitt aus Serenity – Keine Macht im Universum | © Panini
© Panini

Anders sieht es da nämlich beim Posten des Autors aus, denn diesmal zeichnet Chris Roberson – der den meisten als Schöpfer und Autor von iZombie bekannt sein dürfte – für die gesamte Geschichte verantwortlich, derweil Joss Whedon immerhin weiterhin als "Ausführender Produzent" genannt wird. Roberson ist dabei allerdings aus naheliegenden Gründen eine gute Wahl und scheint sich auch vortrefflich in die Materie eingelesen zu haben, denn in vielen Punkten könnte die Story ohne Abstriche aus der Feder von Whedon selbst stammen. Heimliches Highlight des Bandes ist aber im Grunde die ebenfalls enthaltene, gerade mal achtseitige Kurzgeschichte Die Kriegerin und der Wind von Stephen Byrne, die im Rahmen einer Gute-Nacht-Geschichte die Mitglieder der Serenity-Crew sozusagen in Disny-Zeichentrickfiguren verwandelt und damit das gesamte, generische Konstrukt umreißt, auf dessen Stereotypen die Crew basiert, was einerseits – wenn auch nur auf einer Meta-Ebene – erhellende Erkenntnisse darüber vermittelt, warum das Zusammenspiel der Gruppe so gut funktioniert, andererseits die Geschichte von Zoë und Wash – der immer noch schmerzlich vermisst wird – von einer ganz und gar ungewohnten Warte neu umreißt, was auf diesen wenigen Seiten ein enorm stimmiges, überraschend emotionales Gesamtbild ergibt, das fernab der weiter gefassten Handlungsstränge eine der schönsten Firefly-Geschichten überhaupt ergibt.

Fazit & Wertung:

Davon abgesehen, dass Serenity – Keine Macht im Universum eine rundherum überzeugende Fortsetzung der vorangegangenen Ereignisse darstellt und das Herz eines jeden Browncoats erwärmen dürfte, vermag Stephen Byrne in der ebenfalls enthaltenen Kurzgeschichte Die Kriegerin und der Wind den Kern der Serenity-Crew zu ergründen. So gesehen handelt es sich um Pflichtprogramm für jeden eingefleischten Fan und es bleibt zu hoffen, dass in den nächsten Jahren noch weitere, dergestalt hochwertig konzipierte Abenteuer rund um Captain Mal und seine Crew erscheinen werden, denn allein vom Flair her steht dieser Band der ursprünglichen Serie in nichts nach.

9 von 10 abenteuerlichen Flügen quer durch das ´Verse

Serenity – Keine Macht im Universum

  • Abenteuerliche Flüge quer durch das ´Verse - 9/10
    9/10

Fazit & Wertung:

Davon abgesehen, dass Serenity – Keine Macht im Universum eine rundherum überzeugende Fortsetzung der vorangegangenen Ereignisse darstellt und das Herz eines jeden Browncoats erwärmen dürfte, vermag Stephen Byrne in der ebenfalls enthaltenen Kurzgeschichte Die Kriegerin und der Wind den Kern der Serenity-Crew zu ergründen. So gesehen handelt es sich um Pflichtprogramm für jeden eingefleischten Fan und es bleibt zu hoffen, dass in den nächsten Jahren noch weitere, dergestalt hochwertig konzipierte Abenteuer rund um Captain Mal und seine Crew erscheinen werden, denn allein vom Flair her steht dieser Band der ursprünglichen Serie in nichts nach.

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Serenity – Keine Macht im Universum ist am 29.08.17 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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Kommentare (2)

  1. Der Kinogänger 20. September 2017
    • Wulf | Medienjournal 24. September 2017

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