Review: The Huntsman & the Ice Queen – Extended Edition (Film)

Und weiter geht es heute mit einem Fantasy-Streifen, den ich mir nach dem mittelmäßigen Vorgänger beinahe geschenkt hätte. Zum Glück aber habe ich ein so ausgeprägtes Faible für mittelprächtige Fantasy-Filme, dass ich ihm dann doch eine Chance gegeben habe, die ich nicht einmal bereuen musste.

The Huntsman & the Ice Queen
Extended Edition

The Huntsman: Winter’s War, USA 2016, 120 Min.

The Huntsman & the Ice Queen | © Universal Pictures
© Universal Pictures

Regisseur:
Cedric Nicolas-Troyan
Autoren:
Evan Spiliotopoulos
Craig Mazin

Main-Cast:
Chris Hemsworth (The Huntsman / Eric)
Charlize Theron (Ravenna)
Emily Blunt (Queen Freya)
Jessica Chastain (Sara)
in weiteren Rollen:
Nick Frost (Nion)
Sam Claflin (William)
Rob Brydon (Gryff)
Sophie Cookson (Pippa)

Genre:
Fantasy | Action | Abenteuer

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus The Huntsman & The Ice Queen - Extended Edition | © Universal Pictures
© Universal Pictures

Lange Zeit, bevor Snow White und der Huntsman der tyrannischen Ravenna Einhalt zu gebieten wusste, herrschte Ravenna mit ihrer Schwester Freya, die jedoch aufgrund eines tragischen Ereignisses verbittert dem Reich den Rücken kehrte und Zuflucht in den eisigen Weiten des Nordens suchte. Dort bildete sie wiederum die im gesamten Reich gefürchteten Huntsmen aus, unter ihnen auch Eric, der im Laufe der Zeit eine Beziehung mit der nicht minder schlagkräftigen Sara einging, doch verstieß ihre Liebe gegen die Regeln von Freya, deren Herz längst erkaltet war. So kam es zum Zerwürfnis und letztlich sah sich Eric gezwungen zu flüchten. Die Jahre vergingen und die Schreckensherrschaft von Ravenna ging zu Ende, doch scheint die Gefahr noch nicht gebannt und einmal mehr obliegt es dem Huntsman, für die Sicherheit des Reiches einzustehen…

Rezension:

Nachdem Snow White & the Huntsman mich seinerzeit ganz solide zu unterhalten gewusst hat, ohne mich indes in Jubelschreie ausbrechen zu lassen – was ich weiß Gott auch nicht gedacht hatte – bin ich ohne größere Erwartungen nun an das Prequel beziehungsweise Sequel The Huntsman & the Ice Queen herangegangen, denn obwohl ich wusste, dass auch dieser sich nicht zu meinen Lieblingsfilmen mausern würde, ist ab und an so ein wenig stylische Fantasy ohne größeren Anspruch genau mein Ding und nachdem man – nicht zuletzt dank der ach so skandalösen Liaison mit dem Regisseur des ersten Teils – die mit der nicht gerade aussagefreudigen Mimik gesegnete Kristen Stewart abgesägt hat, blieben doch stattdessen – ungleich reizvoller – sowohl Chris Hemsworth als auch Charlize Theron Teil des Projekts, wobei man sich hier zudem extrem namhafter und fähiger Unterstützung versichert hat. Dessen aber erst einmal ungeachtet, punktet dieser Quasi-Nachfolgefilm doch zunächst einmal mit ein paar interessanten narrativen Strukturen und führt zunächst in die Kindheit des "Huntsman" und umreißt, wie er an den Hof der "Ice Queen" Freya gekommen und dort aufgewachsen ist, bevor die Geschichte nach relativ kurzer Zeit einen Sprung macht und wir uns wieder in der Zeit nach dem ersten Teil befinden.

Szenenbild aus The Huntsman & The Ice Queen - Extended Edition | © Universal Pictures
© Universal Pictures

So gelingt es auch wie nebenbei, sowohl die von Emily Blunt (Sicario) verkörperte Freya als auch die von Jessica Chastain (Crimson Peak) gespielte Sara vergleichsweise schnörkellos und organisch Teil des Franchise werden zu lassen, ohne dass die Figuren wie aus dem Hut gezaubert wirken würden, zumal Sara ja bereits im ersten Teil kurz Erwähnung gefunden hat, dort jedoch (noch) für tot gehalten wurde, was aber ebenfalls sehr schön, wenn auch etwas überraschungsarm aufgeklärt wird. Überhaupt war ich ziemlich überrascht, wie stimmig sich das Geschehen in The Huntsman & the Ice Queen ausnimmt, denn wenn auch hier sicherlich nicht von einem enorm ausgeklügelten Plot die Rede sein mag, funktioniert das Gezeigte doch ausnehmend gut und stellt somit einen der seltenen Fälle dar, wo der zweite Teil seinen Vorgänger tatsächlich spürbar überragt. Einzig die nicht enden wollende Erwähnung von Snow White, ohne dass sie indes wirklich in Erscheinung treten würde, wirkt ein wenig sehr gewollt und konstruiert, stellt beinahe eine Art Fremdkörper dar in einem ansonsten sehr harmonisch und kohärent aufgebauten Film.

Natürlich ist aber auch The Huntsman & the Ice Queen lupenreines Popcorn-Kino und man sollte nichts von dem Gezeigten auf die Goldwaage legen – ganz davon abgesehen, dass wir uns im Fantasy-Metier bewegen – , doch dessen ungeachtet bietet der Film alles, um für seine knapp zwei Stunden weitestgehend formidabel unterhalten zu können, die Action ist stimmig geraten, wirkt aber auch selten übertrieben, die Effekte können sich weitestgehend sehen lassen, der Look des Films im Allgemeinen ist über jeden Zweifel erhaben und speziell die namhafte Riege an weiblichen Hauptdarstellerinnen veredelt das Geschehen merklich, auch wenn von Charlize Theron (Mad Max: Fury Road) über Blunt bis hin zu Chastain allesamt merklich unterfordert sind und ihr schauspielerisches Talent sozusagen nur auf Sparflamme köcheln lassen können, was aber den Figuren im Grunde nur mehr Gewicht verleiht, als das Skript allein ihnen sonst zugestehen würde. Chris Hemsworth (Thor) im Gegenzug schnetzelt sich gewohnt charismatisch und souverän durch die Horden an Gegnern, während sein Huntsman hier zumindest eine rudimentäre Vita spendiert bekommt, die der Figur aber zugegebenermaßen auch kaum mehr Tiefe verleiht.

Szenenbild aus The Huntsman & The Ice Queen - Extended Edition | © Universal Pictures
© Universal Pictures

Dennoch wirkt The Huntsman & the Ice Queen – gerade in Anbetracht der nach dem mäßigen ersten Teil zurückgefahrenen Erwartungshaltung – in den meisten Fällen ziemlich rund, bekommt in Gestalt zweier Zwerge – Nick Frost und Rob Brydon – noch ein wenig Humor spendiert und widmet sich insbesondere im rund sieben Minuten längeren Extended Cut auch einigen Subplots am Wegesrand, die es für das Vorankommen der Geschichte sicherlich nicht gebraucht hätte, die das Geschehen aber noch einmal spürbar homogener erscheinen lassen und im Mittelteil gehörig Abenteuer-Flair versprühen, wenn der Huntsman sich quasi auf seine Queste begibt, die in einem unerwartet abwechslungsreich inszeniertem Finale mündet. Last but not least ist es auch der Extended Cut, der einen Mini-Anteil der Story auf die Figur der Pippa verschwendet, deren Darstellerin Sophie Cookson man aus Kingsman: The Secret Service kennen könnte, was eine der wenigen Ergänzungen im letzten Drittel des Films darstellt, aber auch hier eine im Prolog angerissene Begegnung erneut aufgreift, die das Geschehen noch ein wenig stimmiger, durchdachter wirken lässt, wobei ich bezüglich weiterer Details wieder gerne auf den umfangreichen Schnittbericht verweisen möchte.

Fazit & Wertung:

Die von Cedric Nicolas-Troyan inszenierte Story von The Huntsman & the Ice Queen, die gleichermaßen Prequel als auch Sequel zum Vorgänger darstellt, ist sicherlich weit davon entfernt, anspruchsvolles oder intelligentes Kino sein zu wollen, doch als optisch eindrucksvoll gestalteter, abwechslungsreich inszenierter Abenteuer-Reigen macht der Streifen eine überraschend gute Figur und erhebt sich spielend über den nur mäßig überzeugenden ersten Teil, was mitunter auch daran liegen mag, dass man sich hier in Sachen hochkarätiger Besetzung mitnichten hat lumpen lassen.

7 von 10 vereisten Stätten der bösen Königin

The Huntsman & the Ice Queen

  • Vereiste Stätten der bösen Königin - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Die von Cedric Nicolas-Troyan inszenierte Story von The Huntsman & the Ice Queen, die gleichermaßen Prequel als auch Sequel zum Vorgänger darstellt, ist sicherlich weit davon entfernt, anspruchsvolles oder intelligentes Kino sein zu wollen, doch als optisch eindrucksvoll gestalteter, abwechslungsreich inszenierter Abenteuer-Reigen macht der Streifen eine überraschend gute Figur und erhebt sich spielend über den nur mäßig überzeugenden ersten Teil, was mitunter auch daran liegen mag, dass man sich hier in Sachen hochkarätiger Besetzung mitnichten hat lumpen lassen.

7.0/10
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The Huntsman & the Ice Queen ist am 18.08.16 auf DVD und Blu-ray bei Universal Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

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vgw

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