Review: Killer Elite (Film)

Noch ein Schätzchen, das ich nach langer Zeit aus der Schublade gezaubert habe, denn ich habe mir fürs neue Jahr fest vorgenommen, speziell auch endlich mal die Filme zu schauen, die teils seit ungelogen Jahren ihrer Sichtung harren und einer davon ist eben auch dieser hier.

Killer Elite

Killer Elite, UK/AU 2011, 116 Min.

Killer Elite | © Concorde
© Concorde

Regisseur:
Gary McKendry
Autoren:
Matt Sherring (Drehbuch)
Ranulph Fiennes (Buch-Vorlage)

Main-Cast:
Jason Statham (Danny)
Clive Owen (Spike)
Robert De Niro (Hunter)
in weiteren Rollen:
Dominic Purcell (Davies)
Aden Young (Meier)
Yvonne Strahovski (Anne)
Ben Mendelsohn (Martin)

Genre:
Action | Krimi | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Killer Elite | © Concorde
© Concorde

Eigentlich hatte Danny seiner Profession als Auftragskiller den Rücken gekehrt und sich aus dem Business zurückgezogen, doch nachdem sein Freund und Mentor Hunter von einem Scheich festgesetzt wird, nachdem er einen Job für üppige sechs Millionen Dollar abzubrechen versucht hat, da es sich bei den Zielen samt und sonders um ehemalige Mitglieder der Militär-Spezialeinheit SAS handelt. Nun obliegt es Danny, Hunters Job zu Ende zu bringen, um ihm die Freiheit zu erkaufen und den Zorn des Scheichs abzuwenden. Zu diesem Zweck stellt Danny kurzerhand ein erfahrenes Team zusammen, dem er üppige Anteile an der Bezahlung des Scheichs verspricht, doch als das Morden seinen Anfang nimmt, heften sich natürlich alsbald die Agenten der Gegenseite an Dannys Fersen…

Rezension:

Ich wusste nicht viel von Killer Elite, als ich mich zu einer Sichtung entschloss und so erwartete ich mir einen knackigen Actionfilm ohne sonderlichen Anspruch, der allerdings hoffentlich für die Dauer von gut zwei Stunden zu unterhalten wüsste. Und welche Überraschung, als mir relativ früh klarzuwerden begann, dass ich weit mehr bekommen würde als nur ein paar schießwütige Spießgesellen, denn auf Basis des Buches The Feather Men von Ranulph Fiennes inszeniert Regisseur Gary McKendry mitnichten ein Actionfeuerwerk, sondern offeriert eine vielschichtige Story voller Hintermänner und Intrigen, konkurrierender Fraktionen und natürlich einer Handvoll Auftragskiller, die – obschon sie auf unterschiedlichen Seiten stehen – allesamt demselben Handwerk nachgehen und sich speziell in der zweiten Hälfte auch gegenseitig nachzustellen wissen. Das ist weniger der forcierte Zweikampf zwischen Statham und Owen, dafür aber dramaturgisch weitaus einträglicher, so dass ich im positivsten Sinne überrascht war von der Tiefe der Geschichte, die sich ebenso mitnichten drauf beschränkt, Action-Szene an Action-Szene zu reihen, sondern nicht minder viel Aufmerksamkeit auf die Vorbereitungen, die Zusammenhänge, die Hintergründe verwendet.

Szenenbild aus Killer Elite | © Concorde
© Concorde

Insbesondere Jason Statham (Homefront) ist hier weit mehr als nur der Haudrauf vom Dienst, sondern wird als beinahe tragische Figur eingeführt, die vom ersten Moment an mit ihrem Schicksal hadert, hat Danny schließlich vor geraumer Zeit mit dem Auftragskiller-business abgeschlossen und ein geruhsames Leben mit der von Yvonne Strahovski (Manhattan Nocturne) verkörperten Anne im Sinn, wird nun aber mit Gewalt zurück in den aktiven Dienst beordert, da sein langjähriger Freund und Mentor Hunter in die Fänge eines wohlhabenden Scheichs gerät, nachdem er einen Job nicht zu Ende gebracht hat, was nun Danny für ihn übernehmen soll. Widerwillig fügt der sich den Anweisungen und stellt ein Team zusammen, um die Auftragsmorde zu erledigen, doch handelt es sich dabei nicht nur samt und sonders um ehemalige SAS-Agenten, nein, die Morde sollen bitteschön wie Unfälle aussehen, was allein schon der Handlung einen interessanten Aspekt hinzufügt, weil es eben mit einem sauberen Kopfschuss oder dergleichen hier mitnichten getan ist.

So vielversprechend das Geschehen in Killer Elite aber beginnt, so schade ist es um die Rolle von Robert De Niro (Malavita) als Hunter, hat der schließlich die meiste Zeit herzlich wenig zu tun und spielt im Mittelteil des Films quasi überhaupt keine Rolle, was seine prominente Nennung und Abbildung auf dem Cover schnell Lügen straft, zumal seine Figur nicht eben viel Hintergrund oder Tiefe bekommt. Viel besser trifft es da Clive Owen (Valerian), der von langer Hand als Widersacher Dannys eingeführt wird und ebenfalls tragische Aspekte verliehen bekommt, denn mit teils feinsten Nuancen wird deutlich, dass sein Charakter Spike längst realisiert hat, für eine verlorene oder zumindest falsche Sache zu kämpfen, was ihn aber nicht davon abhält, seine Ziele weiter zu verfolgen. Hieraus resultieren speziell in der zweiten Hälfte dann auch die Auseinandersetzungen der beiden Hauptfiguren, die sich wirklich sehen lassen können, denn einerseits wirkt die Action erfrischend handgemacht, andererseits aufs Beste reduziert und konzentriert, so dass man sowohl Danny als auch Spike anmerkt, dass sie sozusagen zur Crème de la Crème der Auftragskiller gehören und sich nicht mit wildem Geballer und dergleichen aufhalten müssen, denn hier sitzt jeder Schlag und jeder Tritt, was teils beeindruckende Choreografien ergibt.

Szenenbild aus Killer Elite | © Concorde
© Concorde

Überhaupt ist Killer Elite in seiner Darstellung ausnehmend konsequent, was sich auch auf die weiteren Team-Mitglieder von Danny, namentlich den von Dominic Purcell gespielten Davies und den von Aden Young (Rectify) verkörperten Meier bezieht, die gemeinsam ein glaubwürdig abgebrühtes und spürbar schlagkräftiges Trio ergeben. Nicht unerwähnt bleiben soll zuletzt noch der großartige Ben Mendelsohn (Una und Ray), der hier in einer kleinen, aber prägnanten Rolle auf Seiten von Owens Charakter in Erscheinung tritt und der gerne noch weitaus mehr Screentime hätte bekommen können. Ansonsten hat mich der Film aber gleichermaßen zu überzeugen und abzuholen gewusst, wenn man einmal davon absieht, dass gerade zu Beginn, wenn noch längst nicht alle Fraktionen in Stellung gebracht und die Hintergründe noch nicht aufgeklärt sind, das Treiben einige kleine Längen mit sich bringt, bevor McKendrys Film dann aber allerspätestens nach einer guten Stunde so richtig in Fahrt kommt, wenn sich eben auch Owen aktiv ins Geschehen mischt. Fernab dessen nämlich, dass sich die Geschichte weit vielschichtiger und dadurch interessanter gibt, als ich das im Vorfeld – Stichwort "knackiger Actioner" – erwartet hätte, spielt der Film teils gekonnt mit den Erwartungen und punktet mit einer ungeschönten und konsequenten Inszenierung, die man bei den ansonsten speziell in diesem Genre beliebten Überhöhungen und –treibungen selten findet.

Fazit & Wertung:

Während Killer Elite auf den ersten Blick wie ein "typischer" Actionfilm anmutet, verbirgt sich hinter dem Werk eine weitaus vielschichtiger und intelligenter konzipierte Story voller tragischer Charaktere und allerhand überraschenden wie konsequenten Wendungen, derweil die inszenierte Action durchweg vollends zu überzeugen weiß und das in der zweiten Hälfte forcierte Katz-und-Maus-Spiel zwischen Statham und Owen teils regelrecht begeistert. Einzig De Niro und dessen Figur bleiben in diesem stimmigen Kontext allerdings ausnehmend blass und stellen zusammen mit einem etwas behäbigen Einstieg eine der wenigen echten Schwächen des Films dar.

7,5 von 10 professionell verübten Auftragsmorden

Killer Elite

  • Professionell verübte Auftragsmorde - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Während Killer Elite auf den ersten Blick wie ein "typischer" Actionfilm anmutet, verbirgt sich hinter dem Werk eine weitaus vielschichtiger und intelligenter konzipierte Story voller tragischer Charaktere und allerhand überraschenden wie konsequenten Wendungen, derweil die inszenierte Action durchweg vollends zu überzeugen weiß und das in der zweiten Hälfte forcierte Katz-und-Maus-Spiel zwischen Statham und Owen teils regelrecht begeistert. Einzig De Niro und dessen Figur bleiben in diesem stimmigen Kontext allerdings ausnehmend blass und stellen zusammen mit einem etwas behäbigen Einstieg eine der wenigen echten Schwächen des Films dar.

7.5/10
Leser-Wertung 8/10 (1 Stimme)
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Killer Elite ist am 15.03.12 auf DVD und Blu-ray bei Concorde erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

vgw

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Eine Reaktion

  1. Der Kinogänger 30. Januar 2018

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