Review: Doctor Who: Der zwölfte Doctor 2 – Frakturen (Graphic Novel)

Doctor Who - Serie, Graphic Novels und mehr

Doctor Who

Diese Graphic Novel ist Teil des Doctor Who Franchise. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.

 

Okay, ich habe heute zwar schon zwei Artikel veröffentlicht, aber das ist natürlich kein Grund, die Graphic Novels hintenanzustellen, zumal ich ja extra gestern noch für heute den nun folgenden Artikel verfasst habe und der will dann auch jetzt raus – logisch, oder!?

Doctor Who
Der zwölfte Doctor 2
Frakturen

Doctor Who – The Twelfth Doctor #6-10, UK 2015, 132 Seiten

Doctor Who: Der zwölfte Doctor 2 – Frakturen | © Panini
© Panini

Autor:
Robbie Morrison
Zeichner:
Brian Williamson (Frakturen, Gangland)
Mariano Laclaustra (Gangland, Der elektrische Körper)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-957-98954-3

Genre:
Science-Fiction | Fantasy | Abenteuer | Mystery

 

Inhalt:

Kaum hat der Doctor mit Hilfe eines künstlichen Gravitationskerns den gefürchteten Captain van Volk und seine Stahlkrieger in ihre Schranken gewiesen, insistiert Clara darauf, dass sie zur Erde zurückkehren, doch dort ereignet sich bereits das nächste Unglück im Hauptquartier von UNIT, wo ein Realitätstor – eine Brücke zwischen den Dimensionen – außer Kontrolle geraten zu sein scheint. Erneut rettet der Doctor im letzten Moment den Tag, doch beantwortet das noch längst nicht die Frage, ob und was womöglich durch besagtes Tor auf die uns bekannte Erde gelangt ist. Es wird allerdings nicht lange dauern, bis sowohl der Doctor als auch Clara den sogenannten Frakturen begegnen werden, die sich selbst als Hüter der Realität betrachten und nicht gerade zimperlich in der Wahl ihrer Mittel sind, wenn es darum geht, die Integrität der einzelnen Dimensionen zu wahren…

Rezension:

Nachdem ich nun auch schon zwei Drittel der TV-Abenteuer des zwölften Doctors – namentlich seine Ausflüge mit Clara Oswald an seiner Seite – hinter mich gebracht habe, wurde es allerhöchste Zeit, auch endlich mit seinen begleitenden Comic-Abenteuern fortzufahren und mich Doctor Who: Der zwölfte Doctor 2 – Frakturen zu widmen. Erneut übernimmt hier Robbie Morrison die Autorenschaft für die enthaltenen Geschichten und auch diesmal gelingt es ihm, speziell den Ton des Doctors gekonnt einzufangen und auch die gegenseitigen Neckereien zwischen ihm und Clara sind meistenteils gelungen, weshalb ich durchaus festhalten kann, dass der Band mir durchweg Freude bereitet hat, wenn ich auch der Meinung bin, dass man aus der Eröffnungsgeschichte, dem Dreiteiler Frakturen, auch noch ein wenig mehr hätte machen können, denn zuweilen präsentiert sich die Story, die sich auf das Konzept der Multidimensionalität stützt, doch einerseits ein wenig zerfasert (speziell zu Beginn) oder alternativ zu actionlastig (speziell zum Ende hin), wobei es sich nichtsdestotrotz um die überzeugendste der enthaltenen Stories handelt und die namensgebenden Frakturen einen interessanten Antagonisten abgeben und durchaus in der Lage sind, Angst und Schrecken zu verbreiten, sind sie schließlich in der Lage, sich so ziemlich jedes beliebigen Körpers zu bemächtigen, was in ein ziemlich drastisches wie dramatisches Finale mündet.

So hätte mich Doctor Who: Der zwölfte Doctor 2 auch prompt zu begeistern gewusst, doch leider macht die grafische Ausgestaltung auch hier einen Teil der erhofften Immersion zunichte, denn obschon ich mir beim Vorgängerband bereits gewünscht hatte, man möge den Zeichenstab auch mal an jemand Anderes übergeben, kann ich nun nicht behaupten, dass Brian Williamson einen besseren Job machen würde. Natürlich mag nicht alles schlecht sein und manche der Panels sind tatsächlich überaus gelungen, doch ausgerechnet in den emotionaleren Szenen verpatzt er es gleich mehrfach, sowohl Doctor als auch Clara den passenden Gesichtsausdruck angedeihen zu lassen, womit die Qualität oft spürbar schwankt und mir den Lesegenuss durchaus ein wenig verleidet hat. Das aber ist natürlich auch ein Manko, das ich nicht zum ersten Mal beim Thema Doctor Who-Comics aufs Trapez bringe, wobei es mich hier dem Gefühl nach noch mehr stört, vielleicht auch, weil selbst die Companion des Doctors eben aus der TV-Serie bekannt ist (anders als bei den Bänden um den zehnten und elften Doctor) und man eben ein relativ klares Bild der Figur vor Augen hat, das hier eben nur selten wirklich gut getroffen wird.

Entsprechend ernüchtert nähert man sich dann auch Gangland, der zweiten, diesmal zwei Teile umfassenden Geschichte, die den Doctor und Clara ins Las Vegas der 1960er Jahre verschlägt, obschon die mit einer Anekdote um Rassilon ausnehmend vielversprechend eröffnet. Hier nun ist dann bei der optischen Ausgestaltung neben Williamson auch wieder Mariano Laclaustra vertreten und schafft ein ebenfalls eher durchwachsenes Ergebnis, zumal auf dramaturgischer Seite erneut störend ins Gewicht fällt, dass die Geschichten kaum miteinander verknüpft sind und sich eben keine fortlaufende Story entspinnt, sondern man sich stattdessen mehr auf schlaglichtartige Zusammentreffen und Ausflüge konzentriert. Ansonsten bleiben auch hier leider einige Chance ungenutzt, zumal man es einerseits mit dem "echten" Las Vegas zu tun bekommt und sowohl die Beatles als auch die Stones Erwähnung finden, man sich aber im Falle von Frank Sinatra und dem Rat Pack in eine fiktionalisierte Form flüchtet – oder flüchten muss – , so dass aus dem bekannten Entertainer kurzerhand Frankie Seneca und aus dem Rat Pack das Wolf Pack wird, was damit zusammenhängen wird, dass die Figuren innerhalb der Geschichte auftreten und deshalb verfremdet werden mussten, doch stört eben auch das wieder das Flair der Story in meinen Augen erheblich, gerade in Kombination mit den oft merkwürdigen Gesichtsausdrücken, die Clara hier zum Besten gibt.

Lobend erwähnen darf man aber immerhin, dass mit Der elektrische Körper noch eine – wenn auch nur sechs Seiten umfassende – Story enthalten ist, die ursprünglich zum "Free Comic Book Day 2015" veröffentlicht worden ist und trotzdem ihren Weg in diese Sammlung aus Geschichten gefunden hat, inhaltlich aber – bei der Kürze auch nicht weiter verwunderlich – ebenfalls eher schwach auf der Brust bleibt. So ist Doctor Who: Der zwölfte Doctor 2 in seiner Gänze zwar ein vor Ideen strotzender Band, dessen einzelne Stories durchaus zu unterhalten wissen, der aber erneut mehr als alles andere an seiner Optik krankt, die mich in den wenigsten Momenten wirklich abzuholen wusste, derweil durch den Umstand, lediglich zusammenhanglose Geschichten aneinanderzureihen, meines Erachtens Chancen vertan werden, eine längere, spannendere, umfassende Storyline auf die Beine zu stellen, die mich möglicherweise mehr in ihren Bann schlagen könnte als diese beliebig scheinenden Stippvisiten. Immerhin aber Ton des Doctors wird wie gesagt erneut gut getroffen und insbesondere die Optik ist ja nun auch immer Geschmackssache, doch hätte ich mir auch hier schlichtweg mehr von diesen neuen Abenteuern erhofft, die hoffentlich alsbald noch ein wenig stimmiger und spannender werden.

Fazit & Wertung:

In Doctor Who: Der zwölfte Doctor 2 – Frakturen stellt sich der Doctor gemeinsam mit Clara gleich zwei spannenden und interessant konzipierten Gegenspielern entgegen und ist des Öfteren um seinen prägnanten Wortwitz nicht verlegen, doch erneut vermochten mich die geschilderten Abenteuer speziell optisch nur bedingt zu überzeugen und insbesondere Clara wird in manchen Panels dermaßen verunstaltet, dass es eine wahre Schande ist. Mag auch dieser Band inhaltlich durchaus wieder gelungen sein, verleidet manch wenig überzeugende Zeichnung die Lektüre mancherorts spürbar.

6,5 von 10 Reisen quer durch das All und die Zeit

Doctor Who: Der zwölfte Doctor 2 – Frakturen

  • Reisen quer durch das All und die Zeit - 6.5/10
    6.5/10

Fazit & Wertung:

In Doctor Who: Der zwölfte Doctor 2 – Frakturen stellt sich der Doctor gemeinsam mit Clara gleich zwei spannenden und interessant konzipierten Gegenspielern entgegen und ist des Öfteren um seinen prägnanten Wortwitz nicht verlegen, doch erneut vermochten mich die geschilderten Abenteuer speziell optisch nur bedingt zu überzeugen und insbesondere Clara wird in manchen Panels dermaßen verunstaltet, dass es eine wahre Schande ist. Mag auch dieser Band inhaltlich durchaus wieder gelungen sein, verleidet manch wenig überzeugende Zeichnung die Lektüre mancherorts spürbar.

6.5/10
Leser-Wertung 0/10 (0 Stimmen)
Sende

Doctor Who: Der zwölfte Doctor 2 – Frakturen ist am 15.11.16 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

Sharing is Caring:

Hinterlasse einen Kommentar