Review: Cowboys & Aliens (Graphic Novel)

Nachdem ich mir ja erst kürzlich die Verfilmung von Cowboys & Aliens zu Gemüte geführt habe, geht es jetzt ans Eingemachte und ich nehme mir den zugrundeliegenden Comic vor.

Cowboys & Aliens

Cowboys & Aliens, USA 2006, 110 Seiten

Cowboys & Aliens
© Panini Comics

Autoren:
Scott Mitchell Rosenberg
Andrew Foley
Fred Van Lente
Zeichner:
Luciano Lima
Dennis Calero

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01194-0

Genre:
Action | Science-Fiction | Western

 

Inhalt:

1873, im alten Westen: Ein Siedler-Treck unter dem Schutz der „Cowboys“ Zeke und Verity wird von Indianern überfallen. Zeke versucht zu fliehen um Hilfe zu holen und während er noch von den Indianern verfolgt wird, stürzt ein riesiges Fluggerät über ihnen ab. Aus dem havarierten Raumschiff entsteigen Außerirdische des Hauses Dar, die den Planeten für sich beanspruchen wollen. Während die Außerirdischen eine nahegelegene Ortschaft einnehmen, findet Zeke nahe den Trümmern eine ominöse Waffe mit beeindruckender Zerstörungskraft. Der Siedler-Treck unterdessen konnte im allgemeinen Tumult den Indianern entkommen und trifft unter der Führung Veritys in der Ortschaft Silver City ein. Doch bald schon wird auch diese Ortschaft von den außerirdischen Invasoren attackiert, weil sie genau dort den Peilsender aufstellen möchten, der es ihrer Flotte ermöglichen soll, sie zu finden und bei der Invasion zur Seite zu stehen.

Die Siedler flüchten und treffen erneut auf die Indianer. Schnell wird den Beteiligten klar, dass sie sich verbünden müssen, wenn sie gegen diese unbekannte Macht bestehen wollen. Gemeinsam wird ein Plan geschmiedet, die Außerirdischen zu vertreiben, Gott sei Dank wird ihnen dabei unerwartete Hilfe zuteil.

Rezension:

Zuallererst einmal das wichtigste: Cowboys & Aliens, der Comic, hat nicht viel mit der gleichnamigen Verfilmung gemein. Angefangen bei den Hauptfiguren, welche hier samt und sonders differieren und im Comic aus den Söldnern Zeke und Verity, der außerirdischen Widerstandskämpferin Ra Chak Kai und dem Indianer Kriegsfalke bestehen. Die ultracoole Apparatur am Arm der Hauptfigur existiert in der Vorlage ebenso wenig, sondern kommt als lausiger Pistolenverschnitt daher. Die Außerirdischen haben einen jähzornigen und bösartigen Anführer namens Rado Dar spendiert bekommen, wirken ein wenig wie verkappte Orks und sind – anders als in der Verfilmung – als Invasoren auch der „deutschen“ Sprache mächtig. Das verhilft der Story allerdings nicht dazu, tiefgründiger oder glaubwürdiger zu werden, sondern führt vielmehr zu irritierenden Situationen, wenn beispielsweise der genannte Rado Dar von den Siedlern plötzlich mit Namen angesprochen wird, obwohl vollkommen unklar ist, woher sie diesen kennen.

Auch wechselt der Stil der Geschichte oft und schnell, so dass es einzelne Passagen gibt, die sich endlos zu ziehen scheinen und in denen kaum etwas passiert, aber auch wiederum andere, in denen die Geschehnisse sich zu überschlagen scheinen und man kaum mehr verfolgen kann, wer hier gerade wen oder was und warum in die Luft sprengt. Generell wirkt die Story unstet, verliert sich manchmal in belanglosen Ereignissen abseits des Schlachtfeldes, die weder die Charakterzeichnung noch den Fortgang der Geschichte beeinflussen oder wenn, dann nur unmerklich.

Hinzu kommt ein Zeichenstil, der mich ebenfalls nicht wirklich überzeugen konnte, nachdem der Prolog äußerst vielversprechend und stimmig war, sackt die Qualität der Zeichnungen mit Beginn der Geschichte merklich ab, was an den unterschiedlichen Zeichnern liegt, aber nichtsdestotrotz natürlich extrem ärgerlich ist. Dieses Ärgernis verstärkt sich noch durch die mir negativ aufgefallene, poppige Farbgebung, die es vollkommen unmöglich macht, so etwas wie Angst vor der außerirdischen Übermacht zu entwickeln. Knackpunkt ist aber eigentlich – und hier finden wir wieder eine Gemeinsamkeit zum Film – das auf den knapp über hundert Seiten herzlich wenig passiert und die Geschichte kaum mit etwas substanziellem angereichert wird. So erfährt man weder, wie es die Außerirdischen auf die Erde verschlagen hat, noch, warum diese die Erde zu übernehmen trachten, außer, dass sie eben gerade zufällig dort gestrandet sind.

Pluspunkte sammelt Cowboys & Aliens durch den Prolog und die im weiteren Verlauf der Geschichte zwar selten aber merklich anklingenden Anleihen und Vergleiche, die zwischen den herrischen Aliens und den Kolonialisten gezogen werden und damit eine – aber wirklich ganz marginale – Gesellschaftskritik integrieren.

Fazit & Wertung:

Alles in allem kann ich verstehen, dass der Cowboys & Aliens-Schöpfer Scott Mitchell Rosenberg lange mit seinem Stoff hausieren gehen musste, denn der Stoff ist zwar merklich innovativ, wird aber leider nicht konsequent umgesetzt und gerät traurigerweise an vielerlei Stelle ins Straucheln, so dass das Endergebnis zwar – ebenso wie der Film – unterhalten, aber nicht überzeugen kann.

5,5 von 10 Angriffen der außerirdischen Invasoren

Cowboys & Aliens

  • Angriffe der außerirdischen Invasoren - 5.5/10
    5.5/10

Fazit & Wertung:

Alles in allem kann ich verstehen, dass der Cowboys & Aliens-Schöpfer Scott Mitchell Rosenberg lange mit seinem Stoff hausieren gehen musste, denn der Stoff ist zwar merklich innovativ, wird aber leider nicht konsequent umgesetzt und gerät traurigerweise an vielerlei Stelle ins Straucheln, so dass das Endergebnis zwar – ebenso wie der Film – unterhalten, aber nicht überzeugen kann.

5.5/10
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Eine Reaktion

  1. andreweber 16. Dezember 2011

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