Review: Ohne Limit (Film)

So, nachdem wir den Movie Monday erfolgreich hinter uns gebracht haben, möchte ich euch heute auch wieder mit einer neuen Rezension beglücken, wo ich ja gestern schon wieder ausgesetzt habe. Das ist natürlich wieder einmal dem Umstand geschuldet, dass die Weihnachtszeit begonnen hat, ich mit meiner Fortbildung zu kämpfen habe und zudem noch Geburtstagsfestivitäten angestanden haben.

Versteht mich nicht falsch, ich möchte weder jammern, noch mich beschweren oder rechtfertigen, sondern lediglich erklären, warum ihr in letzter Zeit öfter auf neue Rezensionen habt verzichten müssen. Besserung gelobe ich ebenfalls keine, denn einerseits wird sich die Situation in absehbarer Zeit nicht bessern, andererseits sollte so ein Blog ja auch Spaß machen und das tut er nur dann, wenn ich mich nicht abmühen muss, auf Teufel komm raus neue Beiträge rauszuhauen – denn davon hätte ja schließlich keiner von uns was. Jetzt bin ich aber still und lasse euch in Ruhe lesen!

Ohne Limit

Limitless, USA 2011, 105 Min.

Ohne Limit
Quelle: IMPawards.com

Regisseur:
Neil Burger
Autorin:
Leslie Dixon

Main-Cast:
Bradley Cooper (Eddie Morra)
Abbie Cornish (Lindy)
Robert De Niro (Carl Van Loon)
in weiteren Rollen:
Anna Friel (Melissa)

Genre:
Thriller | Science-Fiction

Trailer:

 

Inhalt:

Eddie ist der typische Loser, er hat kein Geld, keine Ambitionen und seit jüngstem auch keine Freundin mehr. Lieblos müht er sich mit seinem Roman ab, ohne je voran zu kommen. Dann trifft er durch Zufall seinen früheren Schwager Vernon, der ihm eine Kostprobe einer experimentellen Droge mit Namen NZT gibt. Nachdem Eddie sich hat überwinden können, die Pille zu schlucken, sieht er die Welt plötzlich mit anderen Augen. Zusammenhänge werden klarer, die Sicht schärfer und Eddie ist in der Lage, jegliche Erinnerung aus seinem Gedächtnis abzurufen und zugleich, sich rasend schnell neue, komplizierteste Informationen zu verinnerlichen.

Zwar gewinnt Eddie durch seinen neu erworbenen Antrieb seine Freundin Lindy zurück, doch heften sich auch mehrere zwielichtige Gestalten an seine Fersen, nachdem Vernon in seinem Appartement erschossen worden ist. Zu allem Überfluss beginnt die Droge NZT unerwartete Nebenwirkungen hervorzurufen.

Rezension:

Es ist schon erstaunlich, wie viele Buchverfilmungen einem unter die Nase kommen, wenn man sich einmal nähergehend mit dem Thema Film auseinandersetzt. So nämlich auch bei Ohne Limit, dem neuesten Streich des Regisseurs Neil Burger, welches auf dem Stoff des Romans Stoff basiert (den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen). Die Thematik ist fraglos spannend, wenngleich die zugrundeliegende Rezeption der üblicherweise eingeschränkten Gehirnleistung und der hier durch die Droge NZT ermöglichten Nutzung sämtlicher Rezeptoren und Synapsen des Gehirns nicht unbedingt wissenschaftlich fundiert oder realisierbar sind. Aber solche K.O.-Kriterien sollten für das Grundgerüst eines Thrillers auch nicht als oberste Instanz gewählt werden.

Spannend wäre selbstredend die Frage gewesen, was NZT tatsächlich im menschlichen Körper anstellt, welche Langzeitwirkung es mit sich bringt und welche Folgeerscheinungen und Nebenwirkungen auftreten können. Solcherlei Dinge werden zwar gestreift, doch beschränken sich derlei philosophische Ansätze auf pure Mutmaßungen und seltene Andeutungen, um Platz zu schaffen für den eigentlichen Thriller. Inszenatorisch hingegen glänzt Ohne Limit sondergleichen, wenn auch die Art, wie die „Drogentrips“ Eddie Morras visualisiert werden, so sehr der gemeinhin bekannten Videoclip-Ästhetik gleicht, dass man auch hier – abgesehen von dem erweiterten Blickfeld – nicht wirklich von Innovationen sprechen kann. Davon unabhängig gestaltet sich der Kontrast zwischen der wahren Welt und Eddies geschärfter Wahrnehmung im NZT-Rausch ausnehmend glaubhaft und stimmig.

Das verdankt der Film nicht zuletzt Bradley Cooper, der den meisten zumindest und am ehesten aus den Hangover-Filmen ein Begriff sein dürfte und hier ein kaum vermutetes, schauspielerisches Talent an den Tag legt, wenn er glaubhaft den Wechsel vom verlotterten Verlierer zum eloquenten und scharfsinnigen Lebe- und Geschäftsmann vollzieht. Nicht ohne Grund wird Bradley Cooper bei Ohne Limit als ausführender Produzent tätig geworden sein, um sich selbst eine im Vergleich zu früheren Filmen anspruchsvolle Rolle zu gönnen. Einer Hollywood-Größe wie Robert De Niro reicht er zwar noch nicht das Wasser, kann sich ihm gegenüber aber durch die starke Präsenz seiner Rolle immerhin behaupten. Auch Abbie Cornish macht eine durchaus gute Figur und setzt Akzente.

Was bleibt ist also alles in allem ein überzeugender Thriller mit einem charismatischen Hauptdarsteller und wenigen, dafür aber liebevoll gezeichneten Nebenrollen, der sich leider mit fortschreitendem Verlauf immer weniger um die eigentlich so spannende Ausgangsidee schert und lieber hier und da noch eine Verschwörungstheorie und geheimnisvolle Machenschaften einstreut, die jedoch ebenso beiläufig abgehandelt werden, wie sie aufgetaucht sind. Ein wenig mehr Gespür für die so interessanten Fragen, die die Existenz einer solchen Wunderdroge aufwerfen würden, wäre schön gewesen, tut dem cineastischen Erlebnis aber keinen Abbruch, sondern hinterlässt den Zuschauer lediglich mit dem ärgerlichen Gefühl, dass hier neben Edel-Optik und Action-Einlagen sicherlich auch noch mehr drin gewesen wäre.

Fazit & Wertung:

Ohne Limit besticht durch Hochglanz-Optik gepaart mit einfallsreichen und mitreißenden Effekten und täuscht damit auch teilweise darüber hinweg, dass das Potential der Story nur unzureichend genutzt worden ist. Am Ende bleibt ein nichtsdestotrotz spannender, unterhaltsamer Thriller, der es aber durchaus zu noch höheren Ehren hätte bringen können.

8 von 10 NZT-bedingten Rauschzuständen

Ohne Limit

  • NZT-bedingte Rauschzustände - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Ohne Limit besticht durch Hochglanz-Optik gepaart mit einfallsreichen und mitreißenden Effekten und täuscht damit auch teilweise darüber hinweg, dass das Potential der Story nur unzureichend genutzt worden ist. Am Ende bleibt ein nichtsdestotrotz spannender, unterhaltsamer Thriller, der es aber durchaus zu noch höheren Ehren hätte bringen können.

8.0/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 8/10 Punkte

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Kommentare (3)

  1. bullion 5. Dezember 2011
    • Medienjournal 6. Dezember 2011
  2. Jonas 6. Dezember 2011

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