Review: Rom | Staffel 1 (Serie)

Heute gibt es von meiner Seite auch endlich einmal wieder neues von der Serienfront zu berichten, wenngleich die Serie selbst schon einige Jahre alt ist, gehört sie immer noch zum qualitativ hochwertigsten, was das Fernsehen je hervorgebracht hat und so kam auch ich – wenn auch spät – in den Genuss dieses Kleinods filmischer Schaffenskunst, dessen erste Staffel ich euch heute vorstelle.

Rom
Staffel 1

Rome, UK/USA 2005-2007 , ca. 50 Min. je Folge

Rom

Serienschöpfer:
Bruno Heller
William J. MacDonald
John Milius
Showrunner:
Bruno Heller

Main-Cast:

Kevin McKidd (Lucius Vorenus)
Ray Stevenson (Titus Pullo)
Ciarán Hinds (Gaius Iulius Caesar)
Polly Walker (Atia von den Juliern)
Lindsay Duncan (Servilia von den Juniern)
James Purefoy (Marc Anton)
Indira Varma (Niobe)
Kenneth Cranham (Gnaeus Pompeius Magnus)
Kerry Condon (Octavia von den Juliern)
Tobias Menzies (Marcus Junius Brutus)
David Bamber (Marcus Tullius Cicero)
Max Pirkis (Gaius Octavius)

Genre:
Historie | Drama

Trailer: (auf englisch)

 

Inhalt:

Die Geschichte Roms beginnt im Jahre 50 v. Chr. mit dem Ende des gallischen Krieges und der Unterwerfung des gallischen Heerführers Vercingetorix durch Caesar. Als Pompeius‘ Ehefrau, Caesars Tochter Iulia im Kindbett stirbt, zerbricht auch unmerklich das einst so feste Bündnis der beiden Konsuln. Während Pompeius um die Gunst des Senats ringt ist Caesar der populärere Herrscher und im Zuge des wachsenden Misstrauens fordert Pompeius Caesar auf, sein Kommando niederzulegen und es kommt zum endgültigen Zerwürfnis der beiden.

Es folgen der römische Bürgerkrieg und der Aufstieg Caesars und im Fahrwasser dieser umwälzenden Ereignisse wird die Geschichte der beiden ungleichen Freunde Lucius Vorenus, Zenturion der dreizehnten Legion, und dem einfachen Legionär Titus Pullo erzählt, die mehr als einmal in die politischen Wirren der damaligen Zeit gezogen werden, während Caesar sich anschickt, Diktator auf Lebenszeit zu werden und die gesamte römische Gesellschaft zu reformieren. Doch schnell sehen insbesondere mehrere Senatsmitglieder ihre Machtstellung bedroht und planen die endgültige Beseitigung des verhassten Gaius Iulius Caesar.

Rezension:

Rom ist mit über hundert Millionen Dollar Produktionskosten die bis dato teuerste Fernsehproduktion aller Zeiten und mehrere Sender, hauptsächlich HBO und BBC haben sich zusammengetan, um dieses Mammutprojekt zu stemmen. In den Massenszenen, wie etwa dem Triumphzug Iulius‘ Caesars durch die Straßen Roms waren gut 3.000 Statisten beteiligt. So betrachtet ist Rom sicherlich in vielerlei Hinsicht eine Serie der Superlativen, deren Absetzung nach der zweiten Staffel bis heute eine trauernde Fangemeinde hinterlassen hat, zu der ich mich ebenfalls bereits zähle, wenngleich ich in der glücklichen Lage bin, dass die zweite Staffel immerhin noch vor mir liegt.

Diese Superlativen, was die Produktion angeht, merkt man Rom in jeder Sekunde und zu jedem Zeitpunkt deutlich an, denn was hier an Kostümen und Kulissen, an liebevollen Details, an prunkvollen Rüstungen, Stoffen und Bauten geboten wird sucht seinesgleichen und lässt die Serie – insbesondere wenn man sie daheim am Stück und am besten auf Blu-Ray genießt – wie einen über zehnstündigen Film erscheinen, der ohne Längen und Leistungseinbrüche auszukommen vermag und von der ersten bis zur letzten Minute begeistert. Zahlreichen Gestalten wird man auf dieser Reise begegnen und so manche von ihnen segnet auch das Zeitliche, Intrigen werden gesponnen, Attentate geplant, Kämpfe gefochten, Frauen erobert, Geheimnisse gelüftet und ein neuer Diktator wird die Herrschaft über Rom übernehmen.

Selbstverständlich kann und will Rom keine Geschichtsstunde sein und lässt aus dramaturgischen Gründen zahlreiche historische Ungenauigkeiten zu oder fabuliert gar gänzlich fiktive Begebenheiten hinzu, um den Drive der Geschichte zu erhöhen. So werden zwar beispielsweise die eigentlichen Hauptprotagonisten dieses breit angelegten Ensemble-Stücks, der Zenturion Lucius Vorenus und der Legionär Titus Pullo in Caesars De bello Gallico erwähnt, sind dort aber gleichen Standes und stehen natürlich in keinerlei Zusammenhang mit den späteren politischen Umstürzen, in die sie in der Serie verwickelt werden. Allerdings muss man der Produktion auch zugutehalten, dass sie in vielen Punkten genauer und akribischer ausgearbeitet ist als mancher Hollywood-Film vom Schlage eines Gladiator. Ein paar wenige Details zu diesem Thema finden sich im Wikipedia-Artikel zu Rom, auf den ich hiermit verweise, da ich selbst nicht genug Historiker bin, um das Für und Wider der HBO-Serie beurteilen zu können.

Ansonsten präsentiert sich Rom wie eine antike, brutale und zeigefreudige Variante einer Soap Opera, kommt jedoch trotz allem mit einer gesteigerten Portion Anspruch daher und findet so den perfekten Mittelweg zwischen Historiendrama und purer, mitreißender Unterhaltung für Erwachsene. Neben all den Intrigen, den Kämpfen, den Triumphzügen wird aber auch immer wieder die damalige Gesellschaft thematisiert und visualisiert, so dass sich ein recht deutliches und vor allem stimmiges und atmosphärisches Bild des Roms längst vergangener Zeiten darbietet, was einen deutlichen Mehrwert darstellt.

Die Darsteller zuletzt sind allesamt nur zu loben, angefangen von Kevin McKidd und Ray Stevenson, die nicht nur genügend Charisma und Präsenz besitzen, um ihren Römern Vorenus und Pullo Leben einzuhauchen, sondern deren Chemie im Umgang miteinander ebenfalls zu überzeugen weiß. Unterstützt werden die beiden in dem wie erwähnt großflächig angelegten Cast von zahlreichen talentierten wie versierten Charaktermimen, von denen ich hier nur noch Ciarán Hinds nennen möchte, der für mich den bis heute besten, glaubwürdigsten und lebendigsten Gaius Iulius Caesar verkörpert.

Stört man sich also weder an geringen historischen Ungenauigkeiten in einer (!) Drama-Serie, an mitunter recht graphischen Gewaltsequenzen oder hier und da aufblitzender nackter Haut stört, der wird mit dieser Serie eines der Highlights der letzten Jahre genießen dürfen, welches vollkommen zurecht in den allerobersten Rängen, quasi dem Olymp der Fernsehserien mitmischen darf.

Fazit & Wertung:

Rom ist – was mich angeht – eine der besten, stimmigsten und qualitativ hochwertigsten Serien, die ich je gesehen habe und stellt in ihrer Akkuratesse und ihrer pompösen Ausstattung so manch große Filmproduktion locker in den Schatten.

10 von 10 Machtverschiebungen, Intrigen, Meuchelmorden und Verwünschungen

Rom | Staffel 1

  • Machtverschiebungen, Intrigen, Meuchelmorde und Verwünschungen - 10/10
    10/10

Fazit & Wertung:

Rom ist – was mich angeht – eine der besten, stimmigsten und qualitativ hochwertigsten Serien, die ich je gesehen habe und stellt in ihrer Akkuratesse und ihrer pompösen Ausstattung so manch große Filmproduktion locker in den Schatten.

10.0/10
Leser-Wertung 8.83/10 (6 Stimmen)
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 8/10 Punkte (bezieht sich auf das Gesamtwerk (Staffel 1+2)

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Der gestohlene Adler
02. Wie Titus Pullo die Republik stürzte
03. Eine Eule im Dornbusch
04. Stehlen von Saturn
05. Der Rammbock hat die Mauer berührt
06. Egeria
07. Pharsalus
08. Caesarion
09. Utica
10. Triumph
11. Die Beute
12. Die Kalenden des Februar

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Als besonderer Service hier noch der Link zur DVD der ersten Staffel von Rom sowie der DVD/Blu-ray Komplett-Box bei Amazon:

DVD:

Blu-ray:

Von der Einzelbox der ersten Staffel ist allerdings abzuraten, da die zweite Staffel einzeln kaum noch erhältlich ist, so dass man direkt zur Komplett-Box greifen sollte.

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Eine Reaktion

  1. bullion 20. Januar 2012

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