Montagsfrage: Wie geht ihr mit den allseits präsenten Liebesgeschichten um?

Eine Frage diesmal, von der ich mich so wenig betroffen fühle wie bisher von noch keiner Frage, die schon in ihrer Formulierung suggeriert, dass ich da ein ganz anderes Weltbild als viele andere Literaturbegeisterte zu haben scheine, denn von Allgegenwärtigkeit etwaiger Liebesbeziehungen kann in meinem Bücherregal zumindest so überhaupt keine Rede sein. Mit Blick auf die zahlreichen Romantic-Tralala-Subgenres verstehe ich aber doch zumindest, in welche Richtung die Frage zielt. Außerdem: Drücken gilt nicht, deshalb hier nun meine gewohnt weitschweifige (und mit Querverweisen gespickte) Antwort.

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Die aktuelle Montagsfrage findet sich beim Buchfresserchen und lautet in dieser Woche

Wie geht ihr mit den allseits präsenten Liebesgeschichten um?

Wieder mal eine sehr schöne Frage, speziell für mich, denn um es kurz zu halten, könnte ich da frank und frei antworten: Gar nicht. Denn bei meiner Bücherauswahl scheine ich schon unbewusst von Werken Abstand zu nehmen, die überhaupt eine Liebesgeschichte beinhalten, wobei Ausnahmen selbstverständlich die Regel bestätigen. Aber schaue ich mir einmal nur die letzten Buch-Kritiken hier an und folglich die Bücher, die ich zuletzt gelesen habe, wird schnell klar, warum es von dieser front bei meinen Lesegewohnheiten recht wenig zu vermelden gibt, denn egal ob es sich um Star Wars, Fantasy-Epen wie Das Lied von Eis und Feuer oder auch Das Spiel der Götter handelt, Thriller wie Angel Baby, Historien-Romane wie Die Rom-Serie oder selbst Coming-of-Age-Geschichten wie Die Geheimnisse der Welt, ist da eigentlich recht wenig Platz für eine ausgedehnte oder irgendwie tragende Liebesgeschichte, während ich noch am ehesten bei Daniel Depps Krimi Nächte in Babylon von einem derartigen Subplot sprechen würde, doch als klassische Liebesgeschichte ist auch die Annäherung zwischen Ermittler Spandau und Filmstar Anna Mayhew sicherlich nicht zu bezeichnen.

Ergo findet sich recht schnell der Fehler im System, denn während ich mich bei Filmen auch gerne mal zu einer romantischen Komödie hinreißen lasse (wobei sich auch hier eine Tendenz zu eher ungewöhnlichen, unüblichen RomComs herauskristallisiert), zumal meine Freundin da erwartungsgemäß auch eher selten abgeneigt ist (das Superhelden-Genre aber übrigens klar favorisiert, um kein falsches Bild entstehen zu lassen), käme es mir nie in den Sinn, mich einem überwiegend auf romantischen Verflechtungen fußenden literarischen Werk zu widmen, weil das dann doch so gar nicht meinem Geschmack entspricht, weshalb sich mir die Frage, wie ich mit den allseits präsenten Liebesgeschichten umgehe, quasi gar nicht stellt, da sie mir nicht als allseits präsent erscheinen und sollte mir dann wider Erwarten doch mal eine Liebesgeschichte unter die Augen geraten, empfinde ich sie eigentlich selten als störend, da ich ja auch kaum davon reden kann, von irgendwelchen Schmonzetten übersättigt zu sein, zumal ich bei meiner Bücher-Auswahl die Erfahrung gemacht habe, dass sich solche Liebschaften eigentlich immer recht stimmig in den Kontext der eigentlichen Geschichte betten.

Bei Filmen wie gesagt sieht es da schon wieder ein wenig anders aus, denn selbst wenn man eben keinen romantischen Film sieht, kommt eigentlich kaum noch ein Werk heutzutage ohne Liebesgeschichte in irgendeiner Form aus, aber so wie das schon beinahe zum guten Ton zu gehören scheint, stoße ich mich auch nur selten daran, weil es da meist einfach diese obligatorischen drei bis vier Szenen und Blicke gibt, die Zuneigung und Hingabe suggerieren sollen und damit hat es sich dann ja oft auch schon, so dass je nach Art des Films noch Platz für den tragischen Tod der/des Geliebten ist oder das Happy-End eben noch ein klein wenig fröhlicher ausfallen darf. Nichts also, woran ich mich wirklich stören würde.

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Kommentare (2)

  1. Cathrin 25. Januar 2016

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