Review: The Magicians | Staffel 5 (Serie)

Da wäre ich einmal mehr zu späterer Stunde, um mit diesem Artikel immerhin mal wieder eine Serie erfolgreich zu komplettieren und abzuschließen. Und während ich anfänglich gar nicht mal so angetan von dem magischen Treiben gewesen bin, werden mir die lieb gewonnenen Figuren nun wohl letztlich doch ziemlich fehlen.

The Magicians
Staffel 5

The Magicians, USA 2015-2020, ca. 44 Min. je Folge

The Magicians | © Syfy
© Syfy

Serienschöpfer:
Sera Gamble
John McNamara
Lev Grossman (Buch-Vorlage)
Ausführende Produzenten:
Michael London
Janice Williams
John McNamara
Sera Gamble

Main-Cast:

Stella Maeve (Julia Wicker)
Olivia Taylor Dudley (Alice Quinn)
Hale Appleman (Eliot Waugh)
Arjun Gupta (William ‘Penny’ Adiyodi)
Summer Bishil (Margo Hanson)
Rick Worthy (Henry Fogg)
Jade Tailor (Kady Orloff-Diaz)
Brittany Curran (Fen)
Trevor Einhorn (Josh Hoberman)

in weiteren Rollen:

Sean Maguire (Sir Effingham / The Dark King)
David Call (Pete)
Keegan Connor Tracy (Professor Lipson)
Mageina Tovah (Zelda Schiff)
Kacey Rohl (Marina)
Adam DiMarco (Todd)
Spencer Daniels (Charlton)
Riann Steele (Plum Chatwin)
Esmé Bianco (Jane Chatwin)
Rizwan Manji (Tick Pickwick)
Charles Shaughnessy (Christopher Plover)
Jewel Staite (Phyllis)
Matt Frewer (The Binder)
Charles Mesure (The Beast)

Genre:
Fantasy | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus The Magicians | © Syfy
© Syfy

Während Julia und Alice – jede für sich – noch den Tod von Quentin betrauern, haben Eliot und Margo längst neue Probleme, denn in Fillory sind seit ihrem letzten Besuch rund 300 Jahre vergangen und der neue Herrscher des Landes hört auf den nicht gerade Vertrauen erweckenden Namen der Dunkle König. Jetzt gilt es natürlich erst einmal, drei Jahrhunderte Geschichte nachzuholen und herauszufinden, was passiert ist, derweil es noch das Problem gibt, dass Josh und Fen bereits vor langer Zeit verstorben sind. Penny derweil wird mehr als unfreiwillig dazu genötigt, neuer Dozent an der Bakebills University zu werden, was ihm, der ja so wahnsinnig gut mit Menschen kann, nun nicht unbedingt gefällt. Dabei ist der Andrang groß wie nie, denn die Magie ist nicht nur mit geballter Kraft zurück, sondern vielerorts mächtiger denn je, was sie allerdings auch unberechenbarer macht. Einzig für die Randmagier ist das weniger ein Problem, da viele von ihnen noch das Siegel der Bibliothek tragen, welches ihnen das Zaubern verwehrt, derweil die Bibliothek selbst de facto nicht mehr existent ist. Kady ist zwar gewillt, sich der Sache anzunehmen, doch womöglich steht mehr auf dem Spiel, denn Julia erfährt vom nahenden Weltuntergang, den es natürlich wieder einmal zu verhindern gilt…

Rezension:

Nachdem man in den vergangenen Jahren hierzulande immer erst spürbar zeitverzögert in den Genuss der neuen Staffeln von The Magicians gekommen ist, kam die Ankündigung der kompletten fünften und gleichsam finalen Staffel für Ende März recht unerwartet, zumal nicht einmal drei Monate vergangen waren, seit die vierte Staffel zum kostenlosen Abruf bei Amazon Prime Video zur Verfügung gestellt worden ist. Dabei erweist sich als Vorteil, dass nicht wieder gefühlt Jahre zwischen den Staffeln gelegen haben, denn die sind oft mit Handlungen und Wendungen vollgestopft wie sonst etwas, dass ich jedes Mal ein wenig gebraucht habe, mich überhaupt wieder in die Welt zu finden. Dem ist hier nicht so, doch das vorangegangene Staffelfinale war auch derart einschneidend, dass es wohl auch nach längerer Zeit noch präsent gewesen wäre, markierte es schließlich den Ausstieg von Jason Ralph durch den Figurentod seiner Rolle des Quentin Coldwater, was gut und gerne auch als Serienfinale hätte taugen können. Tatsächlich wurde aber auch einiges angeteasert, was sich in dieser Staffel noch ereignen wird, angefangen damit, dass die Zeit in Fillory anscheinend einen Sprung dreihundert Jahre in die Zukunft gemacht hat, derweil dort nun der Dunkle König regiert, was Eliot und Margo natürlich gar nicht in den Kram passt und die Frage offen lässt, was mit Fen und Josh passiert ist.

Szenenbild aus The Magicians | © Syfy
© Syfy

So werden also wieder einmal auf breiter Front Storylines eröffnet, denn obwohl das Ensemble der Serie gemeinsam immer am besten ist, wird die Gruppe doch wieder reichlich zerfasert, während Julia Besuch aus Fillory bekommt, Penny in Brakebills als Lehrer eingesetzt wird, Alice um Quentin trauert und Kady sich für die Belange der Randmagier einsetzt, nachdem einerseits die Magie zurückgekehrt ist, vielerorts aber noch die Siegel aktiv sind, die von der unlängst quasi zerstörten Bibliothek vergeben worden sind und nun verhindern, dass die Betroffenen wieder zaubern könnten. Vor allem aber verhält sich die Magie natürlich wieder einmal wankelmütig, was ein weiteres Indiz dafür ist, dass es nicht die schlechteste Entscheidung ist, der Show nach fünf Jahren ein Ende zu spendieren, denn wie oft Welt und Magie schon gerettet werden mussten und welche Auswüchse der magischen Energie es entweder einzudämmen oder auszuweiten galt, lässt sich kaum noch an einer Hand abzählen. Dennoch gelingt das Handling der einzelnen Handlungsstränge deutlich besser als in manch anderem Serienjahr und ebenfalls überzeugt, wie mit dem Tod von Quentin umgegangen wird, der eben nicht einfach keine – oder kaum – Erwähnung mehr findet, sondern seine Freunde in Trauer zurücklässt und ausgiebig thematisiert wird.

Erfreulicherweise finden sich aber auch noch ein paar inszenatorische Highlights innerhalb der Staffel, insbesondere wenn es darum geht, den – mal wieder drohenden – Weltuntergang abzulenken, was dann nach gerade einmal fünf Episoden in Oops!…I Did It Again (5.06) mündet, eine Folge, die zweifelsohne zum Besten gehört, was The Magicians je zu bieten gehabt hat. Zeit für eine reinrassige, zumindest bei mir außerordentlich beliebte Musical-Episode bleibt zwar nicht, doch vor dem großen Finale verleitet zumindest The Prince (5.12) die Belegschaft noch einmal zum Singen, derweil die Staffel ohnehin ausgiebig genutzt wird, um frühere Handlungsstränge und Figuren zu referenzieren oder ihnen zu einem finalen Auftritt zu verhelfen. Dadurch wirkt die Sache außerordentlich rund und so weiß auch das Serienfinale Fillory and Further (5.13) uneingeschränkt zu gefallen, auch wenn ich den Quentin-Abschied in der Staffel zuvor als deutlich emotionaler empfunden habe. Dafür eröffnet dessen Fehlen hier auch Raum, sich verstärkt den anderen Figuren zu widmen, so dass die Show trotz ihrer Fülle an Themen und die Welt bedrohenden Gefahren ein wenig schnittiger und stringenter wirkt, auch wenn man natürlich weiterhin reichlich Zeit für Albernheiten und flapsige Sprüche mit einplant.

Szenenbild aus The Magicians | © Syfy
© Syfy

Tatsächlich hätte ich mir bei der noch sehr mäßigen ersten Staffel kaum träumen lassen, dass die Serie mich einmal so überzeugen und unterhalten könnte, doch auch wenn man sich wohl zunehmend von der – mir unbekannten – Buch-Vorlage von Lev Grossman entfernt hat, wussten mich die durchaus spleenigen und oft absurd und skurril anmutenden Storylines doch durchaus zu überzeugen und da macht nun auch die fünfte Staffel The Magicians keine Ausnahme. Vor allem aber wussten einem im Laufe der Jahre die Figuren zunehmend ans Herz zu wachsen und in dieser Hinsicht erweist sich diese finale Staffel auch dahingehend als Glücksfall, dass Eliot (Hale Appleman) wieder als er selbst mit von der Partie ist, nachdem er die meiste Zeit der vierten Staffel besessen gewesen ist und auch Julia (Stella Maeve) weiß sich als neue Hauptfigur – es bleibt natürlich trotzdem vorrangig eine Ensemble-Serie – zu behaupten, während ich mich sehr gefreut habe, dass letztmalig auch die von Kacey Rohl verkörperte Marina mit von der Partie sein darf, wenn wir einmal von den wiederkehrenden Figuren sprechen mögen. Alles in allem macht die Staffel vieles richtig und bleibt dem exzentrischen Anstrich treu, den sich die Syfy-Serie vom ersten Moment an gegeben hat, hört aber vor allem dann auf, wenn es am schönsten ist und macht die Angelegenheit hierdurch zu einer angenehm runden Sache.

Fazit & Wertung:

Die freundlicherweise zeitnah nachgereichte fünfte und finale Staffel The Magicians betont noch einmal alle Stärken der an Skurrilität und absurdem Einfallsreichtum kaum zu überbietenden Serie und liefert einen zufriedenstellenden und gelungenen Abschluss. Mag es dramaturgisch auch hier wieder ein wenig viel scheinen, was behandelt werden soll, überzeugen die Storys denn mit Witz und Esprit.

7,5 von 10 missglückten Zaubersprüchen

The Magicians | Staffel 5

  • Missglückte Zaubersprüche - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Die freundlicherweise zeitnah nachgereichte fünfte und finale Staffel The Magicians betont noch einmal alle Stärken der an Skurrilität und absurdem Einfallsreichtum kaum zu überbietenden Serie und liefert einen zufriedenstellenden und gelungenen Abschluss. Mag es dramaturgisch auch hier wieder ein wenig viel scheinen, was behandelt werden soll, überzeugen die Storys denn mit Witz und Esprit.

7.5/10
Leser-Wertung 8/10 (1 Stimme)
Sende

Episodenübersicht: Staffel 5

01. Do Something Crazy (7/10)
02. The Wrath of the Time Bees (7/10)
03. The Mountain of Ghosts (7,5/10)
04. Magicians Anonymous (7/10)
05. Apocalypse? Now?! (8,5/10)
06. Oops!… I Did It Again (9/10)
07. Acting Dean (7,5/10)
08. Garden Variety Homicide (7,5/10)
09. Cello Squirrel Daffodil (8/10)
10. Purgatory (8/10)
11. Be the Hyman (7,5/10)
12. The Balls (8/10)
13. Fillory and Further (8,5/10)

 
 
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The Magicians | Staffel 5 ist seit dem 27.03.21 bei Amazon Prime Instant Video verfügbar, auf DVD und Blu-ray hingegen sind lediglich die ersten beiden Staffeln im Vertrieb von Universal Pictures verfügbar. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

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DVD:

Blu-ray:

vgw

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