Kinovorschau: Drecksau (17.10.13/KW42)

Im Sinne von reichlich Kontrastprogramm kommt jetzt ein Film, der vermutlich den wenigsten, die sich von dem vorangegangenen Film angesprochen gefühlt haben, gefallen wird. Das ist aber natürlich pure Vermutung und ich selbst bin ja der beste Beweis, dass es auch Ausnahmen von dieser Regel gibt, wobei ich mich auf diesen Film hier doch zugegebenermaßen noch deutlich mehr freue.

Drecksau

Filth, UK 2013, 97 Min. (in der IMDb)

Drecksau | © Ascot Elite
© Ascot Elite

Regisseur:
Jon S. Baird
Autoren:
Jon S. Baird (Drehbuch)
Irvine Welsh (Buch-Vorlage)

Main-Cast:
James McAvoy (Bruce Robertson)
Jamie Bell (Ray Lennox)
Jim Broadbent (Dr. Rossi)
in weiteren Rollen:
Joanne Froggatt (Mary)
Imogen Poots (Amanda Drummond)

Genre:
Drama | Komödie | Krimi

Trailer:

 

Inhalt & Prognose:

Bruce Robertson ist eine regelrechte Drecksau. In seiner Erscheinung als Polizist würde man meinen, er trete für Recht und Ordnung ein, doch stattdessen frönt er exzessivem Alkohol- und Drogenkonsum, zwingt minderjährige Verdächtige zu Oralsex und treibt es nebenbei mit der Frau eines Arbeitskollegen. Um keine Gemeinheit verlegen, schwärzt Robertson auch bereitwillig Kollegen an und spielt sie gegeneinander aus, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Doch Mordermittler und gleichzeitig drogenabhängiges Arschloch zu sein, geht Robertson mehr und mehr an die Substanz und irgendwann wird ihm beinahe klar, dass mit ihm etwas ganz und gar nicht stimmt.

Ja, ich habe Irvine Welshs Drecksau gelesen und nein, ich konnte mir nicht vorstellen, wie man einen Roman verfilmen soll, der mehr und mehr aus der Sicht eines Bandwurmes im Körper des Protagonisten geschildert wird. Der wurde dann auch entfernt in der Filmadaption von Jon S. Baird und man kann ihn zu diesem Schritt nur beglückwünschen, denn Welshs Romane zu adaptieren ist zugegebenermaßen schwierig genug, auch ohne, dass man sich ihnen in ihrer teils grenzenlosen Skurrilität und Absurdität ausliefert. Dennoch scheint mir, dass der Geist der Vorlage trotz Abweichungen ähnlich gut getroffen worden ist wie seinerzeit bei Trainspotting von Danny Boyle. Mich für meinen Teil haben die bisherigen Eindrücke und der extrem durchgeknallte Trailer auf alle Fälle angefixt und so erhoffe ich mir, dass Drecksau genauso großartig wird, wie ich es gleich nicht umhin komme, es zu prognostizieren. Zu erwähnen, dass James McAvoy hier vermutlich die bis dato beste wie auch gleichsam erschreckendste Leistung seiner Karriere hinlegen wird, lohnt sich im Kontext der Verfilmung kaum noch. Zum Schluss sei aber noch angemerkt, dass das sicherlich kein Film für Jedermann sein wird und man sollte zumindest grob vertraut sein mit dem, was Irvine Welsh literarisch so abliefert, sonst könnte man – gelinde ausgedrückt – doch reichlich schockiert sein bei dem, was einen hier (hoffentlich) erwartet.

Ich prognostiziere also mal

8-9 von 10 Punkten

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