Review: Grimm Fairy Tales: Mythen & Legenden 1 (Graphic Novel)

So, ich glaube es wird mal wieder Zeit für eine Comic-Rezension.

Grimm Fairy Tales:
Mythen & Legenden 1

Grimm Fairy Tales: Myths & Legends 1, USA 2011, 144 Seiten

Grimm Fairy Tales: Mythen & Legenden 1
© Panini Comics

Autor:
Raven Gregory
Zeichner:
David Miller (#1, #2, #4, #5)
Jim Campbell (#1 – #5)
Novo Malgapo (#3)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01309-8

Genre:
Fantasy | Horror | Drama

 

Inhalt:

Britney Waters ist Therapeutin und arbeitet in der abgeschieden liegenden Seidwell Klinik für Resozialisierung. Dort betreut sie eine nur geringe Zahl jugendlicher Problemfälle aus gutem Hause. Ihr Leben nimmt einen mehr als geordneten Verlauf und nichts Besonderes wäre zu berichten, doch in der Welt der Mythen und Legenden hat unlängst ein Krieg begonnen, dessen Wellen bereits bis in unsere Welt schlagen. So verschlägt es einen gestaltwandelnden Wolf in Richtung Seidwell Klinik und als auch noch ein Sturm aufzieht und die Verbindung zur nächstgelegenen Stadt kappt, während noch niemand die Gefahr kommen sieht, liegt es plötzlich an Britney, sich um das Wohl ihrer Patienten zu kümmern.

Rezension:

Nachdem der Neuinterpretation von Alice im Wunderland als Wonderland-Trilogie ein beachtlicher Erfolg beschieden war, entschied man sich bei Zenescope – so der Name des amerikanischen Originalverlages – anscheinend, sich gezielt auf das Märchenfach zu konzentrieren, so dass sich im vorliegenden ersten Band der Grimm Fairy Tales: Mythen & Legenden einige, wenn auch nicht ganz so offensichtliche Aspekte der klassischen Erzählung von Rotkäppchen wiederfinden.

Für Nicht-Kenner und vergessliche Individuen wurde das zugrundeliegende Märchen der Gebrüder Grimm in Comic-Form auch direkt hintenan gestellt, was den Band zusammen mit der in sich relativ abgeschlossenen Geschichte und der obligatorischen Cover-Galerie erfreulich rund wirken lässt, auch wenn die Kurzgeschichte keinen besonderen Anspruch hat und die Zeichnungen eher simplifiziert daherkommen. Dadurch aber wieder hebt sich die fünfteilige Hauptgeschichte positiv ab und liefert grundsolide, zuweilen erfreulich detailreiche , aber auch durch und durch typische typisch amerikanische Kunst ab, wieder einmal leider unterbrochen von einem Leistungseinbruch im Mittelteil, weil für das dritte Kapitel ein anderer Zeichner hinzugezogen wurde, der David Miller nicht annähernd das Wasser reichen kann.

Die Geschichte orientiert sich wirklich nur äußerst marginal an Rotkäppchen, das Setting der von der Außenwelt abgeschnittenen Nervenheilanstalt, beziehungsweise in diesem Fall einer Klinik für Resozialisierung, ist sicher nicht neu, aber atmosphärisch in Szene gesetzt. Im Bestreben um einen interkontextuellen Meta-Plot wurden allerdings auch Szenen eingefügt, die sowohl als Bestandteil der Geschichte nicht recht funktionieren, als auch erschreckend an wirklich klischeehafte Superhelden-Stories erinnern, inklusive lächerlicher Kostümierung. Ohne etwas verraten zu wollen, wird dies zu meinem Verdruss auch als Aufhänger genutzt, um den Angriff des großen bösen Wolfs zu erklären, aufgrund der kryptischen Botschaften wird durch diesen Umstand aber im Grunde rein gar nichts erklärt und es bleibt wirklich abzuwarten, ob die Folgebände der Grimm Fairy Tales hier Abhilfe schaffen werden.

Trotz Abstrichen hat mich der erste Band Mythen & Legenden überzeugt, doch ist hier noch deutlich Luft nach oben, zumal ich hoffe, dass die Herkunft in den nachfolgenden Geschichten nicht nur als Aufhänger genutzt wird, um wie beispielsweise hier einen Werwolf in die Geschichte integrieren zu können, denn dafür hätte es nicht des Rückgriffs auf Grimms Märchen bedurft. So ambitioniert also das Vorhabens Zenescopes sein mag, so mangelhaft erscheint für mich die Ausführung derzeit noch, weil einfach nur Trash und Blut in eine Geschichte zu packen, mag auf Dauer nicht genügen, um durchweg unterhaltsame Geschichten präsentieren zu können.

Fazit & Wertung:

Der Auftakt der Grimm Fairy Tales: Mythen & Legenden bemüht sich um einen Spagat zwischen schlüssiger sowie abgeschlossener Handlung und einer ersten Andeutung der noch zu erzählenden Geschichten. Leider ist das etwas viel für eine nur auf fünf Teile angelegte Geschichte und die Macher haben sich ein wenig verhoben, aber wir stehen ja schließlich gerade erst am Beginn und das moderne Rotkäppchen macht doch zumindest Lust, auch in den zweiten Band reinzuschnuppern.

6,5 von 10 Geschichten aus dem Wunderland

Grimm Fairy Tales: Mythen & Legenden 1

  • Geschichten aus dem Wunderland - 6.5/10
    6.5/10

Fazit & Wertung:

Der Auftakt der Grimm Fairy Tales: Mythen & Legenden bemüht sich um einen Spagat zwischen schlüssiger sowie abgeschlossener Handlung und einer ersten Andeutung der noch zu erzählenden Geschichten. Leider ist das etwas viel für eine nur auf fünf Teile angelegte Geschichte und die Macher haben sich ein wenig verhoben, aber wir stehen ja schließlich gerade erst am Beginn und das moderne Rotkäppchen macht doch zumindest Lust, auch in den zweiten Band reinzuschnuppern.

6.5/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Filmherum: 3,5/5 Punkte

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Eine Reaktion

  1. Dos Corazones 23. März 2012

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