Kinovorschau: The Guard – Ein Ire sieht schwarz (22.09.11/KW38)

Auch der zweite Teil diese Woche ist – mehr noch als der erste – ein eher kleiner Film, der aber – da bin ich mir sicher – sein Publikum finden und über kurz oder lang auch einen gewissen Underground-Kultstatus erlangen wird.

The Guard
Ein Ire sieht schwarz

The Guard, IE 2011, 96 Min. (in der IMDb)

The Guard
Quelle: IMPawards.com

Regisseur:
John Michael McDonagh

Main-Cast:
Brendan Gleeson (Sergeant Gerry Boyle)
Don Cheadle (FBI-Agent Wendell Everett)

Genre:
Komödie | Krimi | Thriller

Trailer:

 

Info & Prognose:

Gerry Boyle ist Cop im westirischen Galway. Galway indes ist karges, ödes Land ohne Chance auf Zerstreuung oder so etwas wie Action oder Kultur. Da ist es für Boyle fast selbstverständlich, sein Leben mit Guinness, heißen Escort-Damen aus Dublin und hin und wieder ein paar beschlagnahmten Drogen zu bereichern. Dementsprechend passt es ihm überhaupt nicht, als der FBI-Agent Wendell Everett im verschlafenen Galway Rabatz schlägt und die führenden Köpfe eines Drogendealer-Rings in dem Nest vermutet.

The Guard, ein Film der sich voll und ganz seinem Hauptdarsteller – in diesem Fall Brendan Gleeson – widmet, zudem der irischen Provinz und der Verschrobenheit ihrer Einwohner huldigt und das Ganze mit einem augenzwinkernd dargebrachtem Krimiüberbau serviert, der mehr Alibi denn Grund zu sein scheint, die grundverschiedenen Arme des Gesetzes im abseitigen Galway zusammenzubringen. Der Trailer kommt behäbig, ja fast gemütlich daher, vermittelt aber nichtsdestotrotz einen Eindruck von äußerst trockenem, lohnenswerten Humor, eingebettet in eine angenehm unspektakuläre, sich wohltuend von den gängigen Hochglanzproduktionen abhebenden Szenerie.

Brendan Gleeson hat bereits in einer Vielzahl von Filmen mitgepsielt, aber aufmerksamen Lesern des Medienjournals ist er zumindest schon einmal – ebenso wie Jodie Whittaker bei Perrier’s Bounty über den Weg gelaufen. Ich bin ja generell ein großer Fan britischer Gangsterkomödien, wobei sich The Guard noch einmal wohltuend von vielen festgefahrenen Klischees löst und wirklich vielversprechend scheint. Dass es sich bei Regisseur John Michael McDonagh um den Bruder von Martin McDonagh handelt, der wiederum bei Brügge sehen… und sterben? Regie geführt hat, lässt ebenfalls die Vermutung zu, dass The Guard ein intelligent und mit viel Gespür für Timing inszenierter Film besonderer Güte werden dürfte.

Ich prognostiziere also mal

8-9 von 10 Punkten

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