Mh, langsam könnte ich mich auch mal an die Beantwortung der Fragen begeben.
Media Monday #38
1. Der beste Film mit Charlton Heston ist für mich Planet of the Apes, auch in Ermangelung allzu vieler Alternativen; was aber nicht heißen soll, dass ich ihn nicht toll finde (den Film, NICHT die Person)!
2. Jim Jarmusch hat mit Dead Man seine beste Regiearbeit abgelegt, weil der Film eine ihm ganz eigene Stimmung transportiert und mich trotz seiner eigensinnigen Inszenierung zu fesseln wusste.
3. Der beste Film mit Judi Dench ist für mich The Chronicles of Riddick, auch wenn wir da schon in Richtung “Guilty Pleasures” gehen. Werde ich aber dereinst The Best Exotic Marigold Hotel oder auch My Week with Marilyn gesehen haben, bin ich mir sicher werde ich mein Urteil noch einmal revidieren.
4. Es gibt ja so manches Genre, was im Grunde so gut wie ausgestorben ist, seien es Piratenfilme oder auch klassische Western, auch wenn es (erfolgreiche) Ausnahmen von der Regel gibt (Pirates of the Carribean, True Grit). Könnt ihr euch erklären, warum diese von der Bildfläche verschwunden sind?
Ich habe ja schon so einige Lösungsansätze gelesen und den meisten davon kann ich mich auch nur anschließen. Ich denke auch, dass es immer wieder bestimmte Hypes gibt und Trendwellen, aber auch, dass diese nun einmal irgendwann abebben und man dann letztlich nur noch im B-Movie-Sektor fündig wird, eben wie es lange Zeit auch keine anspruchsvolle Fantasy gab oder taugliche Vampirfilme. Was aber tatsächlich Piraten- wie auch Western-Filme eint, ist ihr begrenztes Erzählspektrum, was nach einem Gros mehr oder minder erfolgreicher Filme fürs Erste schlicht ausgereizt war und damit der Markt übersättigt. Irgendwann einmal kommt aber garantiert ein neuer Trend – und ebenso wie in der Mode könnte es sich durchaus auch um ein vermeintlich weithin bekanntes Thema handeln.
5. Ist es euch schon einmal passiert, dass ihr erst aufgrund der Verfilmung von einem Buch erfahren hattet, welches ihr daraufhin gelesen habt und wie hat das gegebenenfalls eure Sichtweise auf den Film verändert?
Ich könnte jetzt natürlich die bekannte Geschichte abspulen, wie mich die Trickfilmfassung des Herrn der Ringe im zarten Alter von etwa dreizehn Jahren überhaupt der Welt der Bücher nähergebracht hat, stattdessen führe ich aber Fight Club als Beispiel an, denn Chuck Palahniuk hatte ich bis dato überhaupt nicht auf dem Schirm und mir war auch ursprünglich nicht klar, dass es sich um eine Literatur-Verfilmung handelt. Nicht nur, dass Buch wie auch Film gleichermaßen sehr weit oben in meiner Hall of Fame rangieren, hat sich Palahniuk über die Jahre zu einem meiner liebsten Autoren gemausert, Seite an Seite mit Gestalten wie Bret Easton Ellis oder Hunter S. Thompson, bei denen ich aber samt und sonders die Bücher kannte, bevor ich deren Verfilmungen begutachten konnte.
6. Mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten Serien zu schauen, ob auf DVD, im Internet, Pay- oder Free-TV, aber am ehesten bevorzuge ich doch die gute alte DVD und wenn verfügbar auch gerne BluRay. Serien im TV schaue ich schon lange nicht mehr, dafür haben mich die Sender auch schon zu oft enttäuscht. Auch laufen viele meiner Lieblingsserien nur gekürzt im TV oder zu völlig unmöglichen Zeiten. Da lobe ich mir doch meine stetig wachsende Sammlung an Staffelboxen, mit dem guten Gefühl im Bauch, sich jederzeit eine Folge der aktuellen Lieblingsserie ansehen zu können, noch dazu in der Sprachfassung, nach der einem gerade ist.
7. Mein zuletzt gesehener Film war derselbe wie schon letzte Woche, wie ich gerade erstaunt und mit leichtem Schrecken feststelle und der war __________ , weil __________ .
Ich habe ja nicht einmal eine gute Ausrede parat, nur einen Film zwischen den letzten beiden Media Mondays geschaut zu haben. Obwohl doch: Ich war ja auf einem Konzert – öhm ja, das entschuldigt zumindest einen Tag :D
Macht euch nichts draus, ich habe letzte Woche auch bloß einen kompletten Film gesehen und musste schon scharf überlegen, bis er mir eingefallen ist (weil er mir quasi aufgezwängt wurde). Ein bisschen erschreckend, ja, aber manchmal lässt es sich eben nicht ändern. Ich bin ja nur froh, dass es nicht nur mir so geht ;)
Oha, eine Woche lang keinen Film gesehen. Und ich dachte schon mein Filmkonsum wäre verschwindend gering. Aber dafür weiß ich jetzt schon, dass ich in den kommenden 4 Wochen – Ostern einmal ausgenommen – aufgrund Wochenendverpflichtungen wohl kaum zum Filme schauen kommen werde.
Ansonsten auch wieder Antworten, die ich alle absolut nachvollziehen kann. Selbst Riddick… ;)
Ach klar, passiert immer wieder mal, kann auch nicht behaupten keinen Stress zu haben. Am Freitag zieht dann noch unsere Firma um, da ist natürlich auch viel zu tun und abends um 23:30 noch nen Film anfangen ist halt auch Mist. Gott sei Dank habe ich noch ein wenig was zu rezensieren…
@bullion: Pssst, als nächstes kommt nämlich tatsächlich endlich “Kill the Boss” – da siehst du mal, wie weit ich hinterher bin ;-)
Dagegen, daß Western einen beschränkten Horizont böten, muß ich ein deutliches Veto einlegen. Western sind mehr als ein Genre und beschreiben eher Geschichten in einem zeitlich und räumlich eingegrenzten Raum, in dem eine Handlung mit in der Regel immer wiederkehrenden Elementen stattfindet. Was darüber hinaus kommt, kann stets Parabel zum aktuellen Zeitgeschehen und der Politik sein. Es können sich im Western Dramen ereignen, Liebesschnulzen, Gialli/Thriller, Komödien, Detektivgeschichten oder Film Noirs. Es gab Adaptionen von Kurosawafilmen und Shakespearevorlagen. Sogar Crossover mit Eastern sind mehrfach verfilmt worden. In vielen späten Sequels amerikanischer Filme wird auf ein Westernsetting zurückgegriffen, oft um ein Prequel darzustellen. Hierbei gibt es auch Verfilmungen phantastischer Stoffe. Übrigens fiel mir hintendrein noch ein, daß es ja auch jüngst noch Serien wie Deadwood gibt.
Hier einfach ins Blaue mal ein paar unterschiedliche Tips:
http://www.ofdb.de/film/3675,12-Uhr-mittags
http://www.ofdb.de/film/1029,Django
http://www.ofdb.de/film/33963,Das-Geheimnis-der-Indianerin
http://www.ofdb.de/film/5763,Sacramento
http://www.ofdb.de/film/1660,Spiel-mir-das-Lied-vom-Tod
http://www.ofdb.de/film/47888,Der-Weite-Ritt
http://www.ofdb.de/film/9028,Abgerechnet-wird-zum-Schluss
http://www.ofdb.de/film/8255,Die-Cowboys
http://www.ofdb.de/film/9336,El-Dorado
http://www.ofdb.de/film/2702,F%C3%BCr-eine-Handvoll-Dollar
http://www.ofdb.de/film/881,F%C3%BCr-ein-paar-Dollar-mehr
http://www.ofdb.de/film/1516,Leichen-pflastern-seinen-Weg
http://www.ofdb.de/film/3547,Topo-El
http://www.ofdb.de/film/14135,Deadlock
http://www.ofdb.de/film/31436,Open-Range—Weites-Land
http://www.ofdb.de/film/8778,Panik-am-roten-Flu%C3%9F
http://www.ofdb.de/film/1518,Rio-Bravo
http://www.ofdb.de/film/1517,Der-Shootist
http://www.ofdb.de/film/9137,Weites-Land
http://www.ofdb.de/film/512,The-Wild-Bunch—Sie-kannten-kein-Gesetz
http://www.ofdb.de/film/815,Zwei-glorreiche-Halunken
http://www.ofdb.de/film/30191,und-Santana-t%C3%B6tet-sie-alle
http://www.ofdb.de/film/6564,Auch-ein-Sheriff-braucht-mal-Hilfe
http://www.ofdb.de/film/8646,Betrogen
http://www.ofdb.de/film/9330,Chisum
http://www.ofdb.de/film/2882,Dead-Man
http://www.ofdb.de/film/35148,Django—Die-Totengr%C3%A4ber-warten-schon
http://www.ofdb.de/film/21296,Eine-Farm-in-Montana
http://www.ofdb.de/film/27406,Goldfieber-in-Alaska
http://www.ofdb.de/film/9970,Gwangis-Rache
http://www.ofdb.de/film/1142,H%C3%A4ngt-ihn-h%C3%B6her
http://www.ofdb.de/film/5778,H%C3%B6llenfahrt-nach-Santa-F%C3%A9
http://www.ofdb.de/film/730,Keoma—Das-Lied-des-Todes
http://www.ofdb.de/film/6577,Kopfgeld-Ein-Dollar
http://www.ofdb.de/film/21926,Der-Mann-mit-der-Kugelpeitsche
http://www.ofdb.de/film/5445,Mein-Name-ist-Nobody
http://www.ofdb.de/film/19831,Nackte-Gewalt
http://www.ofdb.de/film/21151,Rache-f%C3%BCr-Jesse-James
http://www.ofdb.de/film/7744,Rio-Lobo
http://www.ofdb.de/film/23562,Sartana—Noch-warm-und-schon-Sand-drauf
http://www.ofdb.de/film/1519,Der-Schwarze-Falke
http://www.ofdb.de/film/33683,Tag-der-Gesetzlosen
http://www.ofdb.de/film/19109,%C3%9Cber-den-Todespass
http://www.ofdb.de/film/43815,Unterwegs-nach-Cold-Mountain
http://www.ofdb.de/film/19372,Vierzig-Gewehre
Alles dasselbe?! Und das sind jetzt nur Filme, die ich zu meinen Lieblingen zähle, noch exkl. Stummfilmära, Karl May, Defa-Western usw. usf.
Okay, ich muss einräumen, dass ich tatsächlich nicht der große Western-Kenner bin. Deiner Argumentation kann ich mich tatsächlich nur beugen. Du schriebst ”
zeitlich und räumlich eingegrenzten Raum, in dem eine Handlung mit in der Regel immer wiederkehrenden Elementen stattfindet ” So war auch mein “begrenztes Erzählspektrum” gemeint, was – wie ich zugeben muss – ziemlich schwammig und mehrdeutig formuliert war. Dass es in jedem Genre wiederkehrende Prämissen gibt, diese aber nicht darüber hinwegtäuschen sollten, dass darüber hinaus freilich noch vieles mehr in einem Film enthalten sein kann, was diesen ebenso freilich einzigartig macht, darüber besteht bei uns Einigkeit. Allerdings ist eben gerade dem Western zueigen, wie du so trefflich formuliert hast, dass er schon zeitlich und räumlich begrenzt ist, diese Parameter finden sich bei den Sammelbegriffen wie “Komödie” oder “Horror” eben nicht.
Auch, dass ein Western als Film Noir, als Drama, als Komödie etc. pp. angelegt sein kann und auch funktioniert steht außer Frage, nichtsdestotrotz – und das ist das einzige, was ich mit meiner Äußerung kundtun wollte – denke ich, dass sich zu einem bestimmten Zeitpunkt beim Publikum ein Überdruss eingestellt hat, schlicht aus der Tatsache der “in der Regel immer wiederkehrenden Elemente” heraus, so dass es mit zurückgehender Nachfrage für die Filmemacher irgendwann nicht mehr lohnenswert schien, einen wie auch immer gearteten Western zu veröffentlichen, so dass sie mehr und mehr auf andere, von der breiten Masse eher akzeptierte und gefühlt frischere Settings zurückgegriffen haben, um ihre Geschichten darin einzubetten.
Wobei sich hier eben wirklich die Frage stellt, ob es ein reines Problem der Fiktion ist, in der kein Western stattfindet, oder allem voran noch die Gesellschaft steht, die sich, entgegen z.B. den 60er/70ern, in den Rollenbildern nicht ausreichend wiederfindet. Gibt es also gesellschaftliche Parallelen unterschiedlicher Zeiten mit dem typischen Western? Das finde ich durchaus interessant und wichtig.