Review: Before Watchmen: Comedian (Graphic Novel)

Okay, gemessen an den Besucherzahlen sitzen die wenigsten von euch heute vorm PC und ich kann das bei dem Wetter auch durchaus nachvollziehen, weshalb ich mich auch nur kurz melde, um den neuesten Beitrag rauszuhauen, so von wegen Engagement und so, dann habt ihr eben für morgen was zu lesen. Also natürlich nur wenn ihr wollt. Jetzt erst einmal einen guten Start ins Wochenende!

Before Watchmen:
Comedian

Before Watchmen: Comedian, USA 2012, 148 Seiten

Before Watchmen: Comedian | © Panini
© Panini

Autor:
Brian Azzarello
Zeichner:
J. G. Jones

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01481-1

Genre:
Action | Drama | Science-Fiction

 

Inhalt:

Trotz seines Ausschlusses bei den Minutemen schwingt sich der Comedian alias Edward Blake zu einem zwar fragwürdigen, doch dennoch weithin bekannten Helden auf und übernimmt ein ums andere Mal Aufträge für die Regierung. Diese führen ihn unweigerlich auch in den Krieg, doch obwohl es scheint, als könne den Mann, für den alles kaum mehr als ein Witz ist, nichts erschüttern, ist er doch auch ein Opfer der Zeiten in denen er lebt und droht, an seinem ihm eigenen Zynismus zugrunde zu gehen. Vom Oval Office bis in den Vietnamkrieg treibt es den Comedian und am Ende wird auch ihm das Lachen vergangen sein.

Rezension:

Nach Before Watchmen: Rorschach ist mittlerweile nun mit Before Watchmen: Comedian der dritte Band der Before Watchmen-Reihe erhältlich und erneut zeichnet Brian Azzarello als Autor verantwortlich. Zweifelsohne ist der Comedian eine der spannendsten Figuren aus dem Watchmen-Kosmos und insbesondere im Hinblick auf die Zeitspanne und die Geschehnisse zwischen Minutemen und den ursprünglichen Watchmen hätte Azzarello hier Großartiges leisten können. Diese Chance vergibt er beinahe, so viel muss man zugeben, doch hat mir der vorliegende Band aus dramaturgischer Sicht deutlich besser gefallen als seine erste Storyline zu Rorschach, einfach, weil er sich darauf konzentriert, den Lebensweg seiner Figur zu skizzieren und sich nicht lediglich mit einer Momentaufnahme abgibt.

Ausschnitt aus Before Watchmen: Comedian | © Panini
© Panini

Optisch kommt der von J. G. Jones gezeichnete Band zwar nicht annähernd an Lee Bermejos Kunstwerke heran, vermittelt aber ein stimmiges Bild und ist angenehm dreckig und düster gehalten, ganz so, wie man es von einer Geschichte um den Comedian erwarten würde. Schwieriger zu beurteilen sind die alsbald auftretenden ständigen Zeitsprünge, die dazu geführt haben, dass ich den Band mehrmals in die Hand nehmen musste, beziehungsweise des Öfteren mit Vor- und Zurückblättern beschäftigt war, um zu erfassen, was genau aus welchen Gründen gerade vor sich geht. Macht man sich diese Mühe allerdings wird man doch mit einer durchaus stimmigen, teils tragischen Geschichte belohnt, die nicht nur mit einigen starken Zeichnungen und kernigen One-Linern punktet, sondern auch ansonsten eine gute Figur macht.

Allerdings, das muss man auch zugeben, wäre hier noch deutlich mehr Tiefe möglich gewesen und gerade die steten Zeitsprünge würgen oftmals die spannendsten Momente ab. Im Grunde wirkt die Story, insbesondere im Hinblick auf den zynischen, immer geradeheraus und ohne Hemmungen agierenden Comedian schlichtweg zu verkopft, um nachhaltig überzeugen zu können. So vieles wird angedeutet und unterstellt, so weniges hingegen wird aber wirklich in aller Deutlichkeit thematisiert. Da entschädigt dann auch der letzthin eingefügte Schlenker zu den Watchmen nicht gänzlich.

Ausschnitt aus Before Watchmen: Comedian | © Panini
© Panini

Nichtsdestotrotz, Brian Azzarello versteht es, Moores Figuren adäquat in Szene zu setzen und bleibt erneut dem Geist der Vorlage treu, auch wenn man hier ebenso ehrlich sein muss, festzuhalten, dass dieser Band nicht nötig gewesen wäre, um die Watchmen geschichtlich zu untermauern. Dennoch handelt es sich natürlich unverkennbar um gute Unterhaltung und kleine, großartige Ideen sind es, die Before Watchmen: Comedian davor bewahren, deutlich schlechtere Wertungen einzufahren, wie etwa die Auftritt der (optisch unglaublich gut getroffenen) damaligen Präsidenten und die des Öfteren eingestreuten Songs beziehungsweise deren Texte, die so manche Szene beinahe filmreif wirken lassen, einfach auch, weil man die entsprechende Melodie unweigerlich im Kopf haben wird.

Fazit & Wertung:

Sprach ich schon bei Rorschach von einem ambivalenten Lesevergnügen, ist dieses Gefühl nun bei Before Watchmen: Comedian noch gewachsen und obwohl in vielen Punkten durchaus überzeugend fehlt auch dieser Geschichte letztlich die wirkliche Relevanz, der bahnbrechende Aspekt, der Funke, der ihn zu etwas besonderem hätte machen können. Letztlich mag das Jammern auf hohem Niveau sein, aber wo Watchmen draufsteht, legt man (oder zumindest ich) unweigerlich höhere Maßstäbe an als bei einem x-beliebigen Comic-Band.

7 von 10 zynischen Kommentaren

Before Watchmen: Comedian

  • Zynische Kommentare - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Sprach ich schon bei Rorschach von einem ambivalenten Lesevergnügen, ist dieses Gefühl nun bei Before Watchmen: Comedian noch gewachsen und obwohl in vielen Punkten durchaus überzeugend fehlt auch dieser Geschichte letztlich die wirkliche Relevanz, der bahnbrechende Aspekt, der Funke, der ihn zu etwas besonderem hätte machen können. Letztlich mag das Jammern auf hohem Niveau sein, aber wo Watchmen draufsteht, legt man (oder zumindest ich) unweigerlich höhere Maßstäbe an als bei einem x-beliebigen Comic-Band.

7.0/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Filmherum: 3/5 Punkte

Before Watchmen: Comedian ist am 15.07.13 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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