Review: Before Watchmen: Dr. Manhattan (Graphic Novel)

So, dann wollen wir doch nun schließlich und schlussendlich die reguläre Blogtätigkeit wieder aufnehmen. Schön vor allem, dass ich beileibe nicht untätig war und so die Artikel für die nächsten Tage bereits gesichert sind. Später melde ich mich aber auch noch einmal mit einem kleinen persönlichen Highlight zurück ;-)

Before Watchmen:
Dr. Manhattan

Before Watchmen: Dr. Manhattan, USA 2012/2013, 114 Seiten

Before Watchmen: Dr. Manhattan | © Panini
© Panini

Autor:
J. Michael Straczynski
Zeichner:
Adam Hughes

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01485-9

Genre:
Action | Drama | Science-Fiction

 

Inhalt:

Nachdem der Physiker Jon Osterman in der intrinsischen Kammer vergangen ist und dem omnipotenten Wesen weichen musste, das bald unter dem Namen Dr. Manhattan Bekanntheit erlangen wird, reist dieser in seiner Raum und Zeit beherrschenden Allmacht durch die verschiedenen Realitäten des Universums und macht die erschreckende Entdeckung, dass jede mögliche Zukunft mit der nuklearen Vernichtung der Menschheit endet. Dr. Manhattan beschließt, etwas gänzlich Neues zu probieren und reist bis in die Zeit vor seiner Entstehung zurück, macht dabei allerdings die erstaunliche Entdeckung, dass Jon Osterman nie zu Dr. Manhattan geworden ist.

Ausschnitt aus Before Watchmen: Dr. Manhattan | © Panini
© Panini

Unterschiedliche Entscheidungen ziehen unterschiedliche, anders verlaufende Realitäten nach sich und langsam aber sicher realisiert der allmächtige Beobachter, dass jede seiner Taten, jede seiner Beeinflussungen die Realität und folglich auch die Zukunft verändert, schlussendlich also die Vernichtung der Menschheit nach sich ziehen wird. Er beschließt, die Vergangenheit zu korrigieren und jede andere mögliche Realität auszuschalten, um die Welt zu retten, doch am Ende muss er erkennen, dass das allein nicht genügen wird und die Ursache für die Vernichtung in ihm selbst liegen könnte.

Rezension:

Wenngleich diesem Band noch als Abschluss die Geschichte vom Crimcon Corsair nachfolgen wird, ist Before Watchmen: Dr. Manhattan der eigentliche Abschluss und gleichzeitig Höhepunkt der Reihe, denn hier gelingt es noch am besten – neben der Storyline um Ozymandias – die Geschehnisse mit denen aus dem eigentlichen Watchmen zu verknüpfen und dem Geist der Vorlage zu entsprechen. Autor J. Michael Straczynski punktet hierbei mit einer ungewöhnlichen wie erfrischenden Herangehensweise und hat mit Zeichner-Veteran Adam Hughes genau den richtigen Mann an der Hand, um seine Einfälle adäquat und überzeugend umzusetzen.

Ausschnitt aus Before Watchmen: Dr. Manhattan | © Panini

Für die Vorgeschichte zu Dr. Manhattan alias Jon Osterman bedient sich Straczynski nämlich ausgiebig an der Idee des Gedankenexperiments zu Schrödingers Katze, die besagt, dass ein Teilchen stets abhängig ist von dem Beobachter und beispielsweise die namensgebende Katze so lange, wie sie sich in der Kiste befindet und somit vom Beobachter nicht erblickt werden kann, laut Quantenphysik sowohl tot als auch lebendig ist und erst mit dem Öffnen der Kiste zwei Quantenmöglichkeiten zu einer Realität werden. Dieser Ansatz zieht sich auf mehr als eine Art durch die gesamte Erzählung und erklärt schlussendlich auch die Entstehung von Dr. Manhattan, während in anderen Realitäten Jon Osterman die Testkammer im Institut für intrinsische Feldforschung verlassen konnte und folglich das Überwesen nicht entstanden ist.

Für Dr. Manhattan beginnt eine mehrdimensionale Reise zu seinen Ursprüngen und darüber hinaus, um die Möglichkeit alternativer Realitäten auszulöschen und sein eigenes Sein zu sichern. Dabei laufen auf manchen Seiten mehrere mögliche Realitäten simultan nebeneinander her, während sich gegen Ende ein interessanter Perspektivwechsel ergibt, als Dr. Manhattan sich als Quantenbeobachter zu erkennen beginnt und beschließt, keine eigenen Entscheidungen mehr treffen zu können, um die fragile Realität nicht zu gefährden und unwillentlich das Sein erneut zu beeinflussen.

Ausschnitt aus Before Watchmen: Dr. Manhattan | © Panini
© Panini

Das hört sich nicht nur spannend an, sondern ist auch kongenial umgesetzt worden und gegen Ende knüpft Before Watchmen: Dr. Manhattan sogar ganz konkret an die Geschehnisse in Watchmen an und schließt den Kreis. Zwar ist diese Vorgeschichte sicherlich nicht annähernd so ein Meilenstein wie die damalige Vorlage, doch kommt sie im Kontext des geschaffenen Kosmos meiner Meinung verdammt nahe daran und hat mich in wirklich allen Aspekten überzeugen und richtiggehend mitreißen können, so dass ich den Band regelrecht verschlungen habe und meinen Spaß daran hatte, innerhalb der Erzählung zu blättern, um weitere Querverweise, Verknüpfungen, Überlappungen und Übereinstimmungen zu finden. Erstaunlich, wie gut es Straczynski gelungen ist, ein Wesen zu interpretieren und darzustellen, für das Zeit wie auch Raum kein Hindernis darstellen. Nach Höhen wie auch Tiefen sollte dieser Abschlussband auch Fans der ursprünglichen Watchmen versöhnen, die von der Prequel-Reihe nichts halten wollten.

Fazit & Wertung:

Mit Before Watchmen: Dr. Manhattan ist J. Michael Straczynski und Adam Hughes ein beeindruckender wie faszinierender Band gelungen, der eine der faszinierendsten Gestalten der Comic-Szene kongenial in Szene setzt. In meinen Augen ein Muss für jeden Comic-Fan.

9,5 von 10 Quantenmöglichkeiten

Before Watchmen: Dr. Manhattan

  • Quantenmöglichkeiten - 9.5/10
    9.5/10

Fazit & Wertung:

Mit Before Watchmen: Dr. Manhattan ist J. Michael Straczynski und Adam Hughes ein beeindruckender wie faszinierender Band gelungen, der eine der faszinierendsten Gestalten der Comic-Szene kongenial in Szene setzt. In meinen Augen ein Muss für jeden Comic-Fan.

9.5/10
Leser-Wertung 9/10 (1 Stimmen)
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Filmherum: 5/5 Punkte
Tofu Nerdpunk: 8,2/10 Punkte

Before Watchmen: Dr. Manhattan ist am 19.11.13 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!


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