Heute gibt es, weil ja schließlich das Wochenende just bereits angefangen hat (und ich noch zu viel würde vorbereiten müssen) mal wieder nur eine Comic-Kritik, doch die hat es mit über 400 Seiten wortwörtlich in sich! Euch einen guten Start in die Freizeit, genießt es und macht das Beste draus, die nächste Woche kommt bestimmt!
Talon:
Der Geheimbund von Gotham
Talon #0-17 & Detective Comics #19, Birds of Prey #21, USA 2012-2014, 404 Seiten
© Panini
Scott Snyder (#0-7)
James Tynion IV (#0-14, Detective Comics #19)
Marguerite Bennett (#15)
Tim Seeley (#16-17)
Christy Marx (Birds of Prey #21)
Guillem March (#0-1, #3-7)
Juan Jose Ryp (#2)
Miguel Angel Sepulveda (#8-10)
Graham Nolan (#9)
Szymon Kudranski (#10-11)
Emanuel Simeoni (#12-14)
Jorge Lucas (#15-17)
Mikel Janin (Detective Comics #19)
Romano Molenaar (Birds of Prey #21)
Scott McDaniel (Birds of Prey #21)
Panini Verlag
978-3-862-01928-1
Action | Drama | Mystery | Thriller
Inhalt:
Die Zeiten, in denen der Entfesselungskünstler Calvin Rose, den der Rat der Eulen in jungen Jahren in Halys Zirkus entdeckt hat, als Talon für die Geheimloge tätig war, sind längst vorbei, denn noch vor Beendigung seiner Ausbildung und somit bevor er zu einer untoten Tötungsmaschine gemacht werden konnte, bekam er den Auftrag eine junge Frau namens Casey Washington und ihre kleine Tochter zu ermorden. Von Gewissensbissen und Skrupeln geplagt entschied er sich stattdessen dafür, die Frau und ihr Kind zu retten und mit ihnen gemeinsam zu fliehen.
© Panini
Jahre sind seitdem vergangen und Calvin und Casey gingen getrennte Wege, denn nur so konnte er ihre Sicherheit gewährleisten, doch der Rat der Eulen scheint ihn nach all der Zeit aufgespürt zu haben und nur knapp entgeht er einem Anschlag auf sein Leben. Da kontaktiert ihn ein dubioser Mann, der Calvin in Aussicht stellt, gemeinsam dem Geheimbund entgegenzutreten und ihn endgültig zu vernichten, zumal er nach den Taten Batmans nun entscheidend geschwächt zu sein scheint. Calvin ahnt nicht, auf welch perfides Spiel er sich einlässt und welche Opfer er wird bringen müssen.
Rezension:
Nachdem ich bereits in der neuen Comic-Serie Batman die Bekanntschaft mit dem Rat der Eulen machen durfte, war ich begeistert als ich sah, dass die unsterblichen Schergen der Geheimloge mit Talon eine eigene Comic-Reihe spendiert bekommen haben, die es nun dank Panini auch hierzulande zu kaufen gibt. Der Umfang des vorliegenden Megabandes ist wirklich beachtlich und mit über 400 Seiten war ich gewiss, einige vergnügliche Stunden mit Talon haben zu können und wurde nicht enttäuscht. Einziger Wermutstropfen war in dem Zusammenhang die Gewissheit, dass es bei genau diesem einen Band bleiben würde, denn die Serie wurde längst von DC gekappt und eingestellt, so dass hier sämtliche 17 Ausgaben, auf die es die ungewöhnliche Reihe gebracht hat, enthalten sind.
© Panini
Die Einstellung ist insofern für mich nicht nachvollziehbar, als dass Scott Snyder, der eben auch schon für Batman verantwortlich zeichnete, mit Calvin Rose als abtrünnigen Talon einen nicht nur neuen, frischen und unverbrauchten, sondern auch zutiefst tragischen Helden geschaffen hat, der durchaus das Potential gehabt hätte, die Reihe über Jahre zu tragen. Der Thematik um den Rat der Eulen bin ich ja generell sehr zugetan und halte die Prämisse noch immer für eine der stärksten des DC-Universums, zumal man im vorliegenden Band viel über die Hintergründe und die wahre Macht der Eulen erfährt. Doch auch Batman, die Birds of Prey, Bane und noch weitere Figuren geben sich in Talon die Ehre und ergänzen die Geschichte, so dass sich zu den 17 Teilen der Heftreihe noch je eine Ausgabe Detective Comics sowie Birds of Prey gesellen dürfen.
Doch es hat halt nicht sollen sein mit Talon und dies merkt man auch im Verlauf der Geschichte, denn nachdem alles vielversprechend mit der Co-Autorenschaft von Scott Snyder und James Tynion IV beginnt, verlässt ersterer die Reihe nach dem siebten Band gemeinsam mit dem bis dahin tätigen Stammzeichner Guillem March, der mehr als nur überzeugende Arbeit abzuliefern wusste. Was folgt ist ein wildes Zeichner-Hopping und die otische Kohärenz geht mehr und mehr verloren, bis die Geschichte nach der 14. Ausgabe ihren vermeintlichen Abschluss findet. Es folgen ein überzeugender One-Shot von Marguerite Bennett sowie ein nur noch leidlich packender Zweiteiler aus der Feder von Tim Seeley, allesamt gezeichnet von Jorge Lucas, dessen Stil mir in seiner Gesamtheit eher weniger zusagen wollte.
© Panini
Trotz des vergleichsweise offenen Endes und der Gewissheit, keine weiteren Abenteuer mit dem Talon Calvin Rose zu erleben ist der Band aber dennoch unumwunden empfehlenswert, denn speziell die Storyline bis Ende des 14. Heftes ist überaus packend und wendungsreich geraten und es bleibt ja zumindest die Hoffnung, Rose in anderen DC-Serien in Form von Gastauftritten erneut zu begegnen. Nicht zuletzt deshalb, weil die Geschichte so eng verzahnt ist mit den umgebenden Geschehnissen der anderen, in Gotham City beheimateten Helden und ihren dazugehörigen Comic-Reihen, ist dieser Megaband auf alle Fälle einen Blick wert, gerade auch dann, wenn man darauf brennt, mehr über die Hintergründe und den Ursprung des Rates der Eulen zu erfahren.
Talon: Der Geheimbund von Gotham
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Anschläge auf den Rat der Eulen - 7.5/10
7.5/10
Fazit & Wertung:
Der über 400 Seiten umfassende Megaband Talon umfasst die gesamte, leider viel zu früh eingestellte Serie von DC Comics, die sich Calvin Rose, einem abtrünnigen Talon widmet, der sich dem Rat der Eulen entgegenstellt. Inhaltlich überwiegend auch optisch eine gelungene wie lohnenswerte Story zu einem gänzlich unverbrauchten, neuen Helden in Gotham City.
Talon: Der Geheimbund von Gotham ist am 16.09.14 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!
Klingt sehr interessant, ich kenne Talon und den Rat der Eulen bis jetzt nur aus den Batman Detective Comcis, aber offensichtlich gibt’s da noch einiges mehr zu wissen. Habe den Schinken mal auf meine Amazon Wunschliste gepackt. Sollte ich irgendwann mein Backlog der Marvel Buecher durch haben, wird Talon sicherlich auch seinen Weg in mein Regal finden.. ^^
Ein Schinken ists wirklich, aber eben nett gemacht, zumal ich diesen ganzen Rat der Eulen halt doch auch ziemlich cool fand von der Idee und die wird hier eben weitergesponnen. Wie gesagt schade, dass die Reihe eingestellt worden ist, aber immerhin bringt sie den ersten größeren Story-Arc auch ordentlich zu Ende.