Review: Batman 1: Der Rat der Eulen (Graphic Novel)

Ist zwar schon wieder spät geworden, aber es wird doch wieder Zeit für ein neues Comic-Album und da Batman ja momentan sowieso wieder in aller Munde ist passt das ja richtig gut. Schönen Restabend noch allerseits!

Batman 1:
Der Rat der Eulen

Batman #1-7, USA 2012, 180 Seiten

Batman 1: Der Rat der Eulen | © Panini
© Panini

Autor:
Scott Snyder
Zeichner:
Greg Capullo

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01584-9

Genre:
Action | Drama | Mystery | Thriller

 

Inhalt:

Fragt man dieser Tage die Einwohner von Gotham, wie sie ihre Stadt beschreiben würden, fallen Begriffe wie verloren, verflucht, verrückt, mörderisch, ja gar ohne Hoffnung. Doch Batman ist nicht bereit, die Stadt den Schurken zu überlassen und vor der überbordenden Macht des Verbrechens klein beizugeben. Und so kämpft er unermüdlich, einerseits als dunkler Ritter, andererseits auch als Bruce Wayne für die Stadt, die seine Heimat ist. Doch nicht nur Wayne, sondern auch der Bürgermeisterkandidat Lincoln March setzt sich für die Rettung der Stadt ein. Immerhin ist der Joker unlängst spurlos verschwunden und die Abwesenheit eines der größten Schurken Gothams bedeutet eine vermeintliche Verschnaufpause für Waynes Alter Ego.

Dann jedoch wird Batman von Harvey kontaktiert, der ihn zu einer Leiche führt, die von antiken Wurfpfeilen übersät ist. Da entdeckt Batman, dass mit Farbverdünner eine Botschaft an die Wand geschrieben wurde: Bruce Wayne wird morgen sterben. Damit allerdings nehmen die Geheimnisse, Gefahren und Mysterien erst ihren Anfang und während Bruce noch seine engsten Vertrauten in Verdacht hat, ihn zu hintergehen, zeichnet sich immer deutlicher ab, dass jemand der Legende vom Rat der Eulen nacheifert, einer die Stadt überspannenden und uralten Schattengesellschaft, an deren Existenz zu glauben Bruce sich weigert.

Rezension:

Schon öfter habe ich mich dem dunklen Ritter gewidmet, doch immer nur in Sonderbänden wie etwa dem großartigen Batman: Noël, doch nun veröffentlicht Panini auch die gesammelten Ausgaben der neuen Heftreihe im Rahmen des DC-Relaunches und dieser Umstand schien mir günstig, mich endlich auch einmal wieder einer auf lange Sicht ausgerichteten Story mit einem der Helden meiner Kindheit beziehungsweise Jugend zu widmen. Der Umstand, dass der als Autor verpflichtete Scott Snyder durchaus kein unbeschriebenes Blatt in der Comic-Szene ist, war dabei lediglich das Zünglein an der Waage.

Ausschnitt aus Batman 1: Der Rat der Eulen | © Panini
© Panini

Neben Snyder als Autor wurde Greg Capullo mit den Zeichnungen betraut und dieser wiederum war mir noch von der Serie Spawn in bester Erinnerung. Dementsprechend wussten mich auch die Zeichnungen im vorliegenden Band Der Rat der Eulen in ihren Bann zu schlagen und setzen den Hüter von Gotham City gekonnt in Szene. Der Relaunch übrigens beginnt erfreulicherweise nicht bei Null, sondern begnügt sich damit, den Background zu bereinigen und so Möglichkeiten und Wege zu schaffen, neue und spannende Geschichten zu erzählen, die losgelöst von dem über die Jahrzehnte angewachsenen Ballast zu existieren vermögen. Die Story selbst nimmt auch umgehend an Fahrt auf und beginnt mit einem Paukenschlag, der die früheren Schurken Batmans noch einmal kurz Revue passieren lässt. Man hält sich aber auch nicht lange mit einer Exposition der Figuren auf, die im Grunde dann vorgestellt werden, wenn sie auftauchen und das ist gut so, denn es schadet nicht, dass sich einem der neue Batman-Kosmos ganz allmählich erschließt, wobei die Veränderungen wirklich marginal zu nennen sind.

So verzichtet man hier zunächst größtenteils auf einen klassischen Schurken, derer es ja fraglos viele gab und führt stattdessen den mysteriösen Rat der Eulen als übergeordneten Antagonisten ein, der durchaus das Potential besitzt, Batman noch zahlreiche schlaflose Nächte zu bereiten. Interessant ist auch die Überheblichkeit, mit der Wayne zunächst die Existenz des Rates leugnet, nur um ihnen letztlich zum Opfer zu fallen. Dabei spielt vor allem auch der psychologische Aspekt eine große Rolle wie schon oft in früheren Batman-Stories der Fall und insbesondere die Szenen, in denen Batmans Geist zerrüttet zu werden droht, gehören zu den mitunter am eindrucksvollsten gestalteten und erdachten Comic-Seiten, die ich in letzter Zeit begutachten durfte.

Ausschnitt aus Batman 1: Der Rat der Eulen | © Panini
© Panini

Batman: Der Rat der Eulen ist daher in meinen Augen – wie ihr euch sicher schon denken könnt – ein rundherum gelungener und in weiten Teilen überdurchschnittlich überzeugender Reboot geworden, dem ich gerne über Jahre die Treue zu halten bereit bin, insbesondere wenn sie bitte auch weiterhin von dem Dreamteam Snyder und Capullo betreut wird, denn deren Interpretation des dunklen Ritters zählt nicht zu Unrecht weithin als Highlight des DC-Relaunches.

Fazit & Wertung:

Batman: Der Rat der Eulen ist ein mehr als gelungener Einstand zum Neustart einer der ältesten und langlebigsten DC-Serien, bläst frischen Wind durch die gewohnt düsteren Straßen Gothams und lässt Batman in zeitgemäßem Look erstrahlen, ohne indes seine Wurzeln zu verleugnen oder mit liebgewordenen Charakteristika zu brechen.

9 von 10 Anschlägen des Rates der Eulen

Batman 1: Der Rat der Eulen

  • Anschläge des Rates der Eulen - 9/10
    9/10

Fazit & Wertung:

Batman: Der Rat der Eulen ist ein mehr als gelungener Einstand zum Neustart einer der ältesten und langlebigsten DC-Serien, bläst frischen Wind durch die gewohnt düsteren Straßen Gothams und lässt Batman in zeitgemäßem Look erstrahlen, ohne indes seine Wurzeln zu verleugnen oder mit liebgewordenen Charakteristika zu brechen.

9.0/10
Leser-Wertung 7.88/10 (8 Stimmen)
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Batman 1: Der Rat der Eulen ist am 15.07.13 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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