Review: Buffy The Vampire Slayer Chroniken 1: Der erste Stich (Graphic Novel)

Buffy & Angel - Das Buffyverse

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Wie ihr vielleicht bemerkt haben werdet, habe ich mir vergangene Woche eine kleine Auszeit gegönnt, Urlaub sozusagen, was profanerweise daran liegt, dass ich Urlaub hatte und dem guten Wetter den Vorzug gebend den Blog einfach mal Blog habe sein lassen. Im Hintergrund habe ich aber natürlich trotzdem gewerkelt und auch viel Zeit für einige Comics und Bücher gefunden (Filme eher weniger, das passt dann doch nicht so gut mit dem Wetter zusammen) und weil das so ist, komme ich heute auch mal wieder mit einer Review außer der Reihe daher, weil das sonntags immer so schön passt, wie man ja an meinen Star Wars-Rezensionen und den ab und erscheinenden Portraits sehen kann. Und nachher geht dann natürlich selbstverständlich noch pünktlich der 210. Media Monday online.

Buffy The Vampire Slayer
Chroniken 1: Der erste Stich

Buffy The Vampire Slayer: The Origin #1-3,
Buffy The Vampire Slayer #51-54,
USA 1999/2002/2003, 168 Seiten

Buffy The Vampire Slayer Chroniken 1: Der erste Stich | © Panini
© Panini

Autoren:
Dan Bereton (Wie alles begann)
Christopher Golden (Wie alles begann)
Joss Whedon (Wie alles begann; Drehbuch)
Scott Lobdell (Viva Las Buffy)
Fabian Nicieza (Viva Las Buffy)
Zeichner:
Joe Bennett (Wie alles begann)
Cliff Richards (Viva Las Buffy)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-866-07082-0

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror

 

Inhalt:

Wie alles begann

Ausschnitt aus Buffy The Vampire Slayer Chroniken 1: Der erste Stich | © Panini
© Panini

Geraume Zeit, bevor es Buffy und ihre Mutter nach Sunnydale zog, ahnte die damals Fünfzehnjährige noch nichts von ihrer Bestimmung, lebte das Leben eines ganz normalen Teenagers, vielleicht einmal abgesehen von den Träumen, in denen sie Frauen unterschiedlichster Epochen verkörpert und sich grausamer Monster erwehren muss. Als sie eines Tages ein Mann vor der Schule abpasst und sich als Merrick, ihr Wächter, vorstellt, weiß die junge Buffy dennoch kaum, wie ihr geschieht, doch Merrick weiß von ihren Träumen und versucht ihr begreiflich zu machen, dass sie die Jägerin, die Auserwählte ist, bestimmt, sich den Dämonen und Vampiren dieser Welt entgegenzustellen. Dummerweise hätte Buffy längst ausgebildet werden sollen und so erweist sich Lothos, den es jüngst in diese Gegend verschlagen zu haben scheint, als weitaus größere Gefahr, als es gut für die junge Jägerin wäre…

Viva Las Buffy

Nach der Tragödie an ihrer alten Schule sucht Buffy, unter dem Vorwand, ihrer Bestimmung folgen zu müssen, gemeinsam mit ihrem Freund Pike das Weite und reist mit ihm nach Nevada, genauer Las Vegas, um herauszufinden, ob es sich bei der Glitzermetropole tatsächlich um so etwas wie eine Vampirfabrik handelt. Buffy ahnt nicht, dass ein Mann namens Angelus jeden ihrer Schritte verfolgt, während in England der Rat der Wächter zusammenkommt, um einen neuen Wächter für die Jägerin zu finden, die ohne Anleitung und Ausbildung Las Vegas aufzumischen beginnt und sich dabei merklich übernommen zu haben scheint.

Rezension:

Wie man bereits hat ahnen können, hatte die von mir in den letzten Monaten forcierte Wiederholungssichtung der Whedonschen Serien Buffy – Im Bann der Dämonen und Angel – Jäger der Finsternis neben den reinen Schauwerten auch noch andere Gründe, denn wie vielleicht einige von euch wissen, wurden beide Serien nach ihrer Beendigung in Comic-Form fortgeführt, was – umso beachtlicher, wenn man bedenkt, seit wie vielen Jahren Whedons Frühwerk bereits von den (damals noch) Mattscheiben verschwunden sind – bis zum heutigen Tage fortdauert, weshalb ich mir bereits früh vorgenommen hatte, auch die gezeichneten Staffeln im Anschluss an die Serien-Staffeln einer Sichtung zu unterziehen. Nun macht es aber natürlich wenig Sinn, damit zu beginnen, bevor ich nicht die im TV realisierten Staffeln beendet habe, weshalb es mich nun schlussendlich zu den Buffy The Vampire Slayer Chroniken gezogen hat, die Geschichten erzählen, die sich während der TV-Ausstrahlung oder – wie im Falle von Band 1 Der erste Stich – sogar noch vor den Ereignissen in der Serie abspielen.

Ausschnitt aus Buffy The Vampire Slayer Chroniken 1: Der erste Stich | © Panini
© Panini

Vor langer, langer Zeit – Buffy lief noch bei Pro7 im Abendprogramm – erschienen die Comics noch als Einzelhefte im Carlsen Verlag und ich erinnere mich gut, dass ich sie zwar gelesen und gesammelt habe, aber auch immer wieder enttäuscht war über die Profanität der dargebotenen Geschichten und der oft nur mäßig überzeugenden grafischen Aufbereitung, doch dank Recherche im Vorfeld war mir zumindest klar, dass ich die beiden in diesem Band der Buffy The Vampire Slayer Chroniken enthaltenen Geschichten definitiv noch nicht kannte, derer da einerseits ein erstes echtes Highlight – Wie alles begann – wäre, da es sich sozusagen um die Origin von Buffy handelt, entstanden nach dem Originaldrehbuch von Joss Whedon, das auch die Vorlage für den unsäglichen 1992er-Trash-Streifen Buffy, der Vampirkiller war, hier aber natürlich dem Kanon der Serie angepasst worden ist und wirkliches Serien-Feeling verströmt, was ich mir in der Form nie hätte träumen lassen, andererseits die sich beinahe minutiös anschließende Geschichte Viva Las Buffy, die ebenfalls vor ihrer Zeit in Sunnydale spielt und eine Rückkehr des für die Comics eingeführten Charakters Pike darbietet, den man in Wie alles begann bereits kennnenlernte, so dass sich fernab der Serien-Kontinuität hier ein eigener Kosmos entspinnt, der jedoch eng mit den Geschehnissen der Serie verknüpft ist.

Festmachen lässt sich dies beispielsweise auch dadurch, dass man in Viva Las Buffy auch Angel, Giles und sogar Wesley das erste Mal begegnet, wenn sich deren Abenteuer auch losgelöst von Buffys Anstrengungen in Las Vegas abspielen, was ja auch zu erwarten war, lernen sich die Charaktere schließlich bekanntermaßen erst in Das Zentrum des Bösen (1.01), beziehungsweise im Falle von Wesley gar erst in Der neue Wächter (3.14) kennen, doch war dies dennoch ein geschickter Schachzug, um die Chroniken enger mit der TV-Serie zu verknüpfen, wenn es auch nicht jedem gefallen mag, dass ebenso Dawn mit von der Partie ist, die ja erst in Buffy vs. Dracula (5.01) hinzustößt, wobei man sich jetzt drüber streiten können mag, ob es Sinn macht, derlei nachträgliche Veränderungen der Kontinuität des Serien-Kosmos – ob wohlbegründet oder nicht – zu berücksichtigen oder nicht, gestört hat es mich aber nicht wirklich und macht im Kontext des Blickwinkels einer Rückblende, einer späteren Nacherzählung durchaus Sinn, wobei dann die Parts mit Angel und Giles wieder skeptisch zu betrachten wären. Sei es wie es will, machen sowohl Wie alles begann als auch Viva Las Buffy eine überaus gute Figur und vor allem Lust auf weitere Bände der Buffy The Vampire Slayer Chroniken, zumal der Habitus jeder einzelnen Figur bis hin zu den Dialogen wirklich gut getroffen ist und man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hat, einer billigen Imitation oder einem lieblosen Franchise-Produkt entgegenzublicken.

Ausschnitt aus Buffy The Vampire Slayer Chroniken 1: Der erste Stich | © Panini
© Panini

Einzig – und da trübte meine Erinnerung mich leider nicht – sind die Zeichnungen sowohl von Joe Bennett als auch Cliff Richards gewöhnungsbedürftig, wobei Letztgenannter zumindest dynamischere und stimmigere Posen generiert. Die Zeichnungen sind derweil nicht wirklich schlecht, aber gerade wenn man sich andere vergleichbare Veröffentlichungen betrachtet, fallen sie doch in punkto Detailreichtum und liebevoller Szenenausgestaltung immer mal wieder ab, wobei gerade im Origin-Band Wie alles begann ausgerechnet die Vampire irritieren, die hier teils wie wandelnde Riesenfledermäuse anmuten, was man natürlich aus der Serie überhaupt nicht kennt, weshalb ich zuerst auch dachte, Buffy würde von irgendeiner Art Gremlin-ähnlichem Monster attackiert, bis ich begriff, dass es sich hierbei um einen Vampir handeln solle. Dennoch liefern beide ansonsten einen soliden Job ab und die Figuren sind überwiegend gut getroffen, doch war das für mich schon durchaus ein kleiner Makel in dem ansonsten rundherum überzeugenden Auftaktband der Buffy The Vampire Slayer Chroniken.

Fazit & Wertung:

Wenn die Buffy The Vampire Slayer Chroniken 1: Der erste Stich auch zeichnerisch nicht auf höchstem Niveau agieren, punkten sie geschichtlich mit einer spannenden Origin für die wohl berühmteste Vampirjägerin der Welt und liefern eine nicht minder packende zweite Story gleich mit, die Buffys Zeit vor Sunnydale weiter beleuchtet und wie nebenbei auch noch viele weitere bekannte Figuren ihren ersten Auftritt erleben lässt, spürbar den Geist der TV-Serie atmet und eine sinnvolle wie lohnenswerte Ergänzung zum Seriengeschehen darstellt. In meinen Augen ist zumindest dieser erste Band für Fans des Buffyverse ein ziemliches Muss.

8,5 von 10 gepfählten Vampiren

Buffy The Vampire Slayer Chroniken 1: Der erste Stich

  • Gepfählte Vampire - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Wenn die Buffy The Vampire Slayer Chroniken 1: Der erste Stich auch zeichnerisch nicht auf höchstem Niveau agieren, punkten sie geschichtlich mit einer spannenden Origin für die wohl berühmteste Vampirjägerin der Welt und liefern eine nicht minder packende zweite Story gleich mit, die Buffys Zeit vor Sunnydale weiter beleuchtet und wie nebenbei auch noch viele weitere bekannte Figuren ihren ersten Auftritt erleben lässt, spürbar den Geist der TV-Serie atmet und eine sinnvolle wie lohnenswerte Ergänzung zum Seriengeschehen darstellt. In meinen Augen ist zumindest dieser erste Band für Fans des Buffyverse ein ziemliches Muss.

8.5/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 5/10 Punkte (Wie alles begann), 8/10 Punkte (Viva Las Buffy)

Buffy The Vampire Slayer Chroniken 1: Der erste Stich ist am 17.07.09 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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Kommentare (3)

  1. bullion 6. Juli 2015
      • bullion 10. Juli 2015

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