Review: Game of Thrones: Im Gedenken (Buch)

Heute gibt es eine Buch-Rezension der etwas anderen Art, dafür zu einem meiner liebsten Themen, immerhin. Ich hoffe das Wetter ist bei euch nicht so erbärmlich mies wie hier im Ruhrgebiet, aber wenn doch, dann macht es wie ich und verzeiht euch gefälligst fix auf die Couch, so nicht schon geschehen. Angenehmen Abend euch und vermutlich bis morgen!

Game of Thrones
Im Gedenken

Game of Thrones: In Memoriam, USA 2015, 112 Seiten

Game of Thrones: Im Gedenken | © Panini
© Panini


Verlag (D):
Panini Books
ISBN:
978-3-833-23167-4

Genre:
Fantasy | Bildband | Sachbuch

 

Inhalt:

Valar Morghulis. Alle Männer müssen sterben. Und weil dieser aus dem Hoch-Valyrischen stammende Ausdruck nirgends so wahr ist wie in den sieben Königslanden von Westeros, widmet sich Game of Thrones: Im Gedenken all jenen Charakteren, die während der ersten vier Staffeln der HBO-Serie bereits ihr Leben lassen mussten und präsentiert diese auf je eine Doppelseite mit Porträt, Wappen, Zitat und Begleittext.

Rezension:

Wie sicherlich bekannt sein dürfte, bin ich ja ein wahnsinniger Fan von Game of Thrones (auch wenn ich mit meinen Serien-Reviews merklich hinterherhinke) sowie auch der zugrundeliegenden Buchreihe Das Lied von Eis und Feuer und winke vieles im Eifer der Euphorie mit Bestnoten durch, schlicht, weil ich mich für das Franchise in seiner Gänze so dermaßen begeistern kann, dass es mir schwer fällt, mal ein Haar in der Suppe zu finden. So wusste mich beispielsweise auch der ebenfalls bei Panini erschienene Hinter den Kulissen-Band zu begeistern, der neben massig ansprechendem Bildmaterial auch eine Fülle an ergänzenden Informationen bereithielt. Anders verhält es sich da leider beim jüngst erschienenen Game of Thrones: Im Gedenken, der mir das erste Mal wie ein hastig produziertes Franchise-Produkt zur reinen Geldmacherei zu sein scheint, denn auch wenn die Idee hinter dem Projekt, die zahllosen mittlerweile verstorbenen Figuren zu würdigen, durchaus gelungen ist, kann man das von der Umsetzung leider weniger behaupten.

Natürlich handelt es sich natürlich zuvorderst um einen Bildband, doch täuscht das eben nicht darüber hinweg, dass man das durchaus edel aufgemachte Hardcover in rund zwanzig Minuten durchlesen kann, denn während sich auf der linken Seite jeweils ein Porträt der fraglichen Figur findet, erschöpfen sich die Informationen in Textform auf der rechten Seite meist in wenigen Sätzen, wie man auch hier im Artikel am Beispiel Eddard Starks sehen kann. Zwar ist es begrüßenswert, dass auch jeweils das Wappen des Hauses mit abgebildet wird, doch hätte man den zur Verfügung stehenden Platz sicherlich sinnvoller nutzen können, zumal selbst die Umstände des Ablebens oft nur angedeutet oder unnötig verklausuliert werden, was man hinsichtlich Spoiler-Freiheit begründen könnte, doch steht dem entgegen, dass das Abbild der Figur allein schon einen Spoiler darstellt und niemand sich das Büchlein vornehmen sollte, der nicht die ersten vier Staffeln der Serie gesehen hat, womit wir auch schon beim zweiten Ärgernis wären, denn obwohl selbst das amerikanische Original Game of Thrones: In Memoriam erst 2015 erschienen ist, sind die enthaltenen Informationen durch die fünfte Staffel und die ungebrochen hohe Sterbequote – insbesondere aber das für viele schockierende Staffelfinale – natürlich längst veraltet.

Ausschnitt aus Game of Thrones: Im Gedenken | © Panini
© Panini

Vielleicht am ärgerlichsten dürfte aber sein, dass einem in den wenigen, großformatig abgedruckten Sätzen gleich mehrere Rechtschreibfehler begegnen, die ein nur halbwegs fähiges Korrektorat spielend hätte sehen und ausmerzen können, so dass sich der Eindruck, es handele sich um ein schnell und lieblos auf den Markt geworfenes Produkt, noch verstärkt, wenngleich die Aufmachung an sich keine Wünsche offen lässt und durchaus wertig daherkommt, was sich auch in der Qualität der Bilder widerspiegelt. Dennoch, ein Mehrwert ist nicht wirklich erkennbar und auch als Geschenk eignet sich Game of Thrones: Im Gedenken nur bedingt, weil es zwar nett ist und zum Blättern und Stöbern einlädt, letztlich aber schnell im Schrank oder Regal verstauben dürfte, gerade angesichts der Tatsache, dass mit jedem weiteren Serientod das Büchlein weiter an Aktualität einbüßen wird und die spärlichen Textpassagen es kaum lohnen, mehr als einmal überflogen zu werden, wohingegen es unter Gesichtspunkten eines Bildbandes recht einseitig daherkommt, weil es sich eben samt und sonders nur um Charakterporträts handelt, während Beric Dondarrion aus naheliegenden Gründen gleich mehrfach vertreten ist, allerdings mit stets demselben Foto, was man auch glücklicher hätte lösen können.

Fazit & Wertung:

So schön die Idee hinter Game of Thrones: Im Gedenken auch sein mag und so liebevoll die Umsetzung bei flüchtiger Betrachtung auch wirkt, fehlt dem Büchlein einerseits der Mehr- und Unterhaltungswert, andererseits offenbaren sich bei den mehr als spärlichen Texten gleich eine Handvoll Fehler, die man bei angemessener Sorgfalt hätte vermeiden können. Leider nur ein bedingt empfehlenswerter Franchise-Wurf.

5 von 10 Schattenwölfen von Winterfell

Game of Thrones: Im Gedenken

  • Schattenwölfe von Winterfell - 5/10
    5/10

Fazit & Wertung:

So schön die Idee hinter Game of Thrones: Im Gedenken auch sein mag und so liebevoll die Umsetzung bei flüchtiger Betrachtung auch wirkt, fehlt dem Büchlein einerseits der Mehr- und Unterhaltungswert, andererseits offenbaren sich bei den mehr als spärlichen Texten gleich eine Handvoll Fehler, die man bei angemessener Sorgfalt hätte vermeiden können. Leider nur ein bedingt empfehlenswerter Franchise-Wurf.

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Game of Thrones: Im Gedenken ist am 22.07.15 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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Kommentare (2)

  1. filmexe 16. September 2015
    • Wulf | Medienjournal 16. September 2015

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