Review: Star Wars: Han Solo (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

Das Star Wars Universum

Diese Graphic Novel ist Teil des Star Wars Universum. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.

 

Okay, komm, einer geht noch, denn schließlich ist dieser Band auch schon vor rund einem Jahr veröffentlicht worden und ich hatte mir fest vorgenommen, den im Vorfeld zum fast gleichnamigen Film besprochen zu haben. Nun, so viel dazu.

Star Wars
Han Solo

Star Wars: Han Solo #1-5, USA 2016, 128 Seiten

Star Wars: Han Solo | © Panini
© Panini

Autorin:
Marjorie Liu
Zeichner:
Mark Brooks
Dexter Vines

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-60267-2

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Ausschnitt aus Star Wars: Han Solo | © Panini
© Panini

Nach dem jüngsten Sieg gegen das Imperium durch die Zerstörung des Todessterns seilt sich Han Solo von den Rebellen ab und will wieder seinem eigentlichen Geschäft – der Schmuggelei – nachgehen. Doch irgendwie scheint der sonst so draufgängerische Pilot aus dem Tritt geraten zu sein und wittert überall Fallen und Unwägbarkeiten, die ihn Job um Job ablehnen lassen. Da kommt es fast gelegen, als Leia ihn kontaktiert, um ihn für eine prekäre Rebellenmission zu gewinnen, die es mit sich bringt, dass er mit dem Millennium Falken am berühmt-berüchtigten Drachenloch-Rennen teilnehmen muss. Die Gelegenheit, sich mit den besten Piloten der Galaxis zu messen, lässt sich Han selbstredend nicht entgehen, auch wenn er dem Auftrag ansonsten nur sehr widerwillig zustimmt. Vielleicht aber lassen sich Mission und Rennen so miteinander vereinbaren, dass er nicht nur Leias Kontakte rettet, sondern auch den Wettkampf für sich entscheidet. Dann allerdings beginnt das Imperium sich einzumischen…

Rezension:

Zumindest was Comics angeht bin ich im Moment ja in einem ziemlichen Star Wars-Fieber und nach den Ausflügen zu den Schurken der Galaxis und in die Zeit der Klonkriege war es schon von der ersten Seite an schön, sich in Star Wars: Han Solo einmal wieder zu Zeiten der klassischen Saga zu bewegen und insbesondere Han und Chewie erneut zu begegnen, die sich in diesem fünfteiligen Stand-Alone-Werk auf ein weiteres, aberwitziges Abenteuer begeben, in dem erwartungsgemäß natürlich auch der Falke eine nicht unmaßgebliche Rolle spielt. Einstieg und Ausgestaltung der Story sind dabei hervorragend gelungen und allein der zweifelnde, grüblerische Han zu Beginn könnte die Lektüre des Bandes lohnen, zumal auch die unweigerliche Auseinandersetzung mit Leia eins zu eins dem filmischen Gebaren der Figuren entspricht. Hinzu kommt in diesem Fall, dass auch die Zeichnungen von Mark Brooks und Dexter Vines zu gefallen und überzeugen wissen, auch wenn sie qualitativ nicht an meine derzeitigen Lieblinge Marco Checchetto und Phil Noto heranreichen, was man ja aber auch schwerlich erwarten könnte.

Ausschnitt aus Star Wars: Han Solo | © Panini
© Panini

Dafür finden Brooks und Vines ihren ganz eigenen Stil und wissen sowohl die bekannten Figuren stimmig in Szene zu setzen als auch mit neuen, spannenden Rassen zu begeistern, allen voran die weltmeisterliche Pilotin Loo Re Anno, die auch charakterlich zu überzeugen weiß und dem stetig wachsenden Kosmos eine weitere spannende Facette hinzufügt. Ein Großteil der an dem Rennen beteiligten Piloten derweil bleibt eher gesichtslos, doch sind die meisten von ihnen auch nicht lang genug im Rennen, um ihnen Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen, so dass Autorin Marjorie Liu sich lieber auf den harten Kern der Favoriten konzentriert, zumal das Rennen im Kontext der anstehenden Rebellenmission ohnehin nicht allein im Vordergrund steht. Überraschend war für mich auch, wie abwechslungsreich die Geschichte doch gestaltet worden ist, denn mit Beginn des Rennens fürchtete ich schon, mich durch ganzseitige Panels voller Renn-Impressionen quälen zu müssen, während der eigentliche Plot hintenansteht, doch hält sich beides gekonnt die Waage und nicht nur die Zwistigkeiten der Piloten untereinander, sondern auch die Begegnungen am Wegesrand und die sich zuspitzende Einmischung durch das Imperium sorgen für gehörig Kurzweil, Spannung, Action und Humor.

Leider hält der Band das Niveau nicht ganz bis zum Schluss und insbesondere das Ende wirkt überhastet, derweil neben dem Rennen, der Mission, den Einmischungen des Imperiums und dem Konkurrenzkampf der Piloten auch noch ein Verräter-Plot in die Geschichte gebettet ist, was die Story dann doch ein wenig überfrachtet wirken lässt, zumal die Auflösung nicht nur profan ist, sondern eine Seite weiter schon kaum mehr zu interessieren scheint. Hier vergibt der Band definitiv Möglichkeiten, zumal nicht ersichtlich war, wofür es dieses "Verräter-Rätsel" überhaupt geben musste, aber davon einmal abgesehen macht der Band in weiten Teilen eine gute Figur. Auch hier wieder wird nicht unbedingt eine epische oder ungemein wichtige Geschichte zum Besten gegeben und Han Solo könnte ebenso gut mit bestem Gewissen übergangen werden, doch wer mal wieder Lust auf ein temporeiches Abenteuer mit dem Draufgänger und seinem pelzigen Kumpel hat kommt hier meines Erachtens definitiv auf seine Kosten, zumal die Geschichte um Loo Re Anno noch mit einem schönen Twist aufwartet, der mir weit besser gefallen hat als andere Teile des Finales und zudem noch Hans charakterliche Entwicklung unterstreicht.

Ausschnitt aus Star Wars: Han Solo | © Panini
© Panini

Ansonsten findet sich die obligatorische Cover-Galerie auch hier und rundet den Band stimmig ab, auch wenn die jeweiligen Cover meinen Geschmack so überhaupt nicht zu treffen musste. Zuletzt vielleicht ein kurzes Wort zu der Unsitte, mittlerweile gefühlt alles und jedes nach der jeweiligen Hauptfigur zu betiteln. Es erschließt sich mir zwar, dass bekannte Namen Zugkraft besitzen, aber wieso hätte diese Geschichte nicht beispielsweise schlicht Das Drachenloch-Rennen betitelt werden? Und was macht man bei der nächsten Story, in der Han im Mittelpunkt stehen soll? Hier wünsche ich mir sowohl bei den amerikanischen Verlagen als auch bei Panini langfristig wieder etwas mehr Mut und Einfallsreichtum, damit ich nicht dereinst Dutzende, durchnummerierte Han-Geschichten im Schrank habe, die abgesehen von ihrem Protagonisten aber nichts miteinander zu tun haben.

Fazit & Wertung:

Autorin Marjorie Liu liefert mit Star Wars: Han Solo ein gelungenes Abenteuer um den gutherzigen Schurken ab, das zwar zum Ende hin zu schwächeln beginnt, in weiten Teilen aber mit Tempo, Action und markigen Sprüchen zu unterhalten versteht. Mitnichten eine wirklich bedeutsame Story, aber eine, die auf unbeschwerte Art gehörig Spaß macht und dank der Zeichner Mark Brooks und Dexter Vines auch noch richtig gut aussieht.

7 von 10 gefährlichen Etappen beim Drachenloch-Rennen

Star Wars: Han Solo

  • Gefährliche Etappen beim Drachenloch-Rennen - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Autorin Marjorie Liu liefert mit Star Wars: Han Solo ein gelungenes Abenteuer um den gutherzigen Schurken ab, das zwar zum Ende hin zu schwächeln beginnt, in weiten Teilen aber mit Tempo, Action und markigen Sprüchen zu unterhalten versteht. Mitnichten eine wirklich bedeutsame Story, aber eine, die auf unbeschwerte Art gehörig Spaß macht und dank der Zeichner Mark Brooks und Dexter Vines auch noch richtig gut aussieht.

7.0/10
Leser-Wertung 0/10 (0 Stimmen)
Sende

Star Wars: Han Solo ist am 27.06.17 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

Sharing is Caring:

Eine Reaktion

  1. Der Kinogänger 9. Juli 2018

Hinterlasse einen Kommentar