Review: Star Wars: Crimson Reign – Die scharlachrote Königin (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Mein Zeitmanagement war definitiv schon einmal besser, aber immerhin einem Star-Wars-Sammelband habe ich mich dann auch mal wieder widmen können.

Crimson Reign

Star Wars:
Die scharlachrote Königin

Star Wars: Crimson Reign #1-5, USA 2022, 136 Seiten

Star Wars: Crimson Reign - Die scharlachrote Königin | © Panini
© Panini

Autor:
Charles Soule
Zeichner:
Steven Cummings

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-63041-5

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Die Pläne von Crimson Dawn – jüngst fulminant auf die Bildfläche zurückgekehrt – nehmen langsam Gestalt an, denn Anführerin Qi’ra plant nichts weniger als den Sturz des Imperators Palpatine, wobei es ihr hier weniger um die Vernichtung des Imperiums an sich geht, sondern vielmehr die Auslöschung der Sith. Zu diesem Zweck unterwandert und infiltriert Crimson Dawn das Imperium allerorten und dank ihres weitverzweigten Netzwerks stehlen sich Anhänger und Verbündete bis in die höchsten Positionen, während Qi’ra sich mit den Rittern von Ren verbündet und die Archivarin Sava Sun entsendet, niemand Geringeren als Yoda ausfindig zu machen, von dem Qi’ra glaubt, dass er die Klonkriege überlebt haben muss. Doch auch wenn Palpatine und Vader noch nichts von den ambitionierten Plänen der ehemaligen Straßendiebin ahnen, sind sie doch alles andere als wehrlos gegenüber der Bedrohung aus den Schatten…

Rezension:

Nach dem Spiel ist bekanntermaßen vor dem Spiel und im vorliegenden Fall ist eben nach dem Crossover-Event vor dem Crossover-Event, wobei ich mit Crimson Reign – Die scharlachrote Königin direkt mitten hinein gestolpert bin in die nächste, titelgebende Miniserie, die dem Leitthema Struktur verleiht. Die erzählerische Herangehensweise ist allerdings diesmal eine andere und gibt sich weit offener als noch der vorangegangene Krieg der Kopfgeldjäger, denn hier bekommen wir es im Grunde mit einer Anzahl One-Shots zu tun, die lose dadurch miteinander verbunden sind, dass allerorten die Pläne von Qi’ra zur Umsetzung gelangen und die Geschehnisse von einer Frau geschildert werden, die sich selbst die Archivarin nennt. So kann man einerseits der Miniserie durchaus ankreiden, keine wirklich zusammenhängende, dramaturgisch anspruchsvolle Geschichte zu erzählen, andererseits eröffnet sich dadurch die Chance, dass die jeweiligen Heftserien diesmal deutlich mehr Freiheiten besitzen, sich innerhalb des Event-Charakters des Crossovers auszutoben, denn meistens sind ikonische Charaktere nur in wenigen Schlüsselmomenten (oder gar nicht) zugegen.

Insofern fällt es leicht, sich darauf einzulassen und den Schilderungen der Archivarin zu folgen, die in die Geschichte hinein und hindurchführt. Insbesondere zu Beginn von Die Waisen, dem ersten der Quasi-One-Shots, wirkt das Ganze dann auch stellenweise wie eine Art Märchenerzählung, zumal die Archivarin es schildert, als habe sich dies alles vor langer Zeit zugetragen. Dabei dient die erste Story tatsächlich weitestgehend als Aufhänger und hilft, die einzelnen Parteien und Personen zu verorten, die hier ihre Aufträge erteilt bekommen, die dann wiederum Thema der sich anschließenden Storys sein werden. Während also Die Waisen im Grunde noch als Intro betrachtet werden kann, geht es bereits in Die Attentäter ordentlich zur Sache und wir begegnen einigen bekannten Gesichtern, die bereits in einzelnen Heftserien ein wenig an Profil und Bedeutung gewonnen haben, ob es sich nun um Cadeliah, Deathstick oder Ochi von Bestoon handelt. Im Anschluss dann widmen wir uns der Erzählerin in Die Archivarin und erfahren, wie es ihr auf der Suche nach Yoda ergangen ist. Hier ist einerseits die Einbindung des alten Jedi-Meisters durchaus gelungen, andererseits aber auch wenig notwendig, denn – oh Wunder – er schließt sich natürlich nicht den Reihen von Crimson Dawn an und so läuft die Geschichte eben auch ein Stück weit ins Leere.

Aber gut, dass Crimson Dawn schlussendlich wohl nicht erfolgreich sein wird, die Sith zu vernichten, spoilert uns ja nun bereits Die Rückkehr der Jedi-Ritter und insofern muss auch hier gelten, dass der Weg das Ziel ist, was auch klargeht, wenn die Qualität bleibt, wie sie ist. Hier braucht sich nämlich auch Crimson Reign – Die scharlachrote Königin nichts vorwerfen lassen und das Konzept, von Charles Soule gleich eine ganze Comic-Crossover-Trilogie ersinnen zu lassen, geht bislang definitiv auf, wenn man auch hinsichtlich Mehrwert für die einzelnen Heftserien geteilter Meinung sein darf. Hier sehe ich aber wie erwähnt auch diesmal deutlich mehr Potential, eigene Wege zu gehen und eben nicht alles auf Biegen und Brechen an einem Ort kulminieren zu lassen, insofern bleibe ich da optimistisch. Ein gutes Beispiel für die erzählerische Eigenständigkeit dürfte wohl auch Die Ritter sein, denn wenn sich die Ritter von Ren aufmachen, in Vaders Festung auf Mustafar einzudringen, braucht es nicht viel Fantasie, um zu erraten, in welcher Heftreihe das sicherlich noch aus einer anderen Perspektive beleuchtet werden wird.

Schließlich laufen die einzelnen Handlungsstränge dann im finalen Kapitel Die scharlachrote Königin zusammen, wobei ich hier schon sagen muss, dass man merkt, dass wir uns im Mittelteil einer Trilogie befinden. So wird nichts wirklich aufgelöst und das, was ein mitreißendes Finale hätte werden sollen, ist eben am Ende nicht mehr als das Anlauf nehmen vor dem eigentlichen, dem "echten" Finale, wobei man sich dem dummerweise natürlich erst widmen wird, wenn man die ganzen Beiträge der Heftserien durchgeackert hat (zumindest wird es mir so gehen). Da kann jetzt aber der Band als solches nicht allzu viel für und weniger lesenswert macht es ihn auch nicht, so dass diese Tatsache eine allgemeine Beobachtung bleibt, die man zwar im Hinterkopf behalten darf, die aber auch nicht großartig störend ins Gewicht fallen dürfte. Ansonsten nämlich macht der Band alles richtig, überzeugt inhaltlich wie optisch und lädt ein, die Geschichte von unterschiedlichen Seiten zu betrachten und – so man denn will – mit anderen Schwerpunkten auch noch einmal neu zu erleben.

Fazit & Wertung:

Charles Soule überzeugt auch mit Star Wars: Crimson Reign – Die scharlachrote Königin wieder auf ganzer Linie, auch wenn er diesmal einen gänzlich anderen Ansatz wählt und quasi eine Handvoll One-Shots kredenzt. Die wissen allesamt zu gefallen und machen durchaus neugierig, was sich in den einzelnen Heftserien parallel zum Event ereignen wird.

8 von 10 Infiltrationspläne von Crimson Dawn

Star Wars: Crimson Reign - Die scharlachrote Königin

  • Infiltrationspläne von Crimson Dawn - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Charles Soule überzeugt auch mit Star Wars: Crimson Reign - Die scharlachrote Königin wieder auf ganzer Linie, auch wenn er diesmal einen gänzlich anderen Ansatz wählt und quasi eine Handvoll One-Shots kredenzt. Die wissen allesamt zu gefallen und machen durchaus neugierig, was sich in den einzelnen Heftserien parallel zum Event ereignen wird.

8.0/10
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Star Wars: Crimson Reign – Die scharlachrote Königin ist am 27.09.22 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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