Kinovorschau: Michael Kohlhaas (12.09.13/KW37)

Nachdem wir exotisch angefangen haben, kommt nun ein historisches Drama auf Basis von Heinrich von Kleist.

Michael Kohlhaas

Michael Kohlhaas, DE/FR 2013, 122 Min. (in der IMDb)

Michael Kohlhaas | © Polyband
© Polyband

Regisseur:
Arnaud des Pallières
Autoren:
Christelle Berthevas (Drehbuch)
Arnaud des Pallières (Drehbuch)
Heinrich von Kleist (Buch-Vorlage)

Main-Cast:
Mads Mikkelsen (Michael Kohlhaas)

Genre:
Drama | Historie

Trailer:

 

Inhalt & Prognose:

Pferdehändler Michael Kohlhaas führt ein beschauliches, einfaches, doch glückliches Leben mit seiner Frau Judith und der gemeinsamen Tochter Lisbeth, doch eines Tages wird er auf dem Weg zum Markt von den Schergen eines neuen Barons in der Gegend bedrängt, zwei seiner Pferde zu pfänden, da er neuerdings benötigten Papiere nicht vorweisen kann. Kohlhaas lässt seinen Knecht zur Bewachung der Pferde zurück, doch nach seiner Rückkehr vom Markt findet er Knecht wie auch Pferde als Opfer der Willkür schwer misshandelt und verletzt. Kohlhaas pocht auf einen Prozess, doch wird sein Reden im Keim erstickt. Seine Frau Judith redet ihm gut zu, ist zuversichtlich, bei der Obrigkeit in Form der Prinzessin auf ein offenes Ohr zu stoßen, doch wird stattdessen mit dem Tod entlohnt. Michael Kohlhaas sieht seine Existenz zerbrechen und beschließt, mit Waffengewalt selbst für die Gerechtigkeit einzutreten, ganz gleich, wie viel Blut vergossen werden muss.

Es mag heutzutage beinahe eigentümlich erscheinen, sich um die Adaption eines alten und vermeintlich verstaubten Klassikers wie Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas zu bemühen, doch Arnaud des Pallières‘ Interpretation des Stoffes sieht nicht zuletzt gut aus, weil er sich den charismatischen Mads Mikkelsen ins Boot geholt hat, der mir erst kürzlich mit Die Jagd bewiesen hat, einen Film spielend alleine schultern zu können und dabei seinen Charakter mit der auch bei Michael Kohlhaas notwendigen Ambivalenz auszustatten weiß, sondern auch, weil Themen wie in von Kleists Erzählung zeitlos sind und jeder das Gefühl der himmelschreienden Ungerechtigkeit nachvollziehen kann, die dem Protagonisten hier widerfährt, wenn man über dessen Reaktion darauf wiederum sicherlich streiten darf, was nun einmal aber auch den Kern der Erzählung ausmacht. Letztlich bin ich also nur gespannt, wie gut der Film am Ende wird, denn dass er gut wird steht meines Erachtens außerfrage, dafür hört sich das Werk einfach zu vielversprechend an.

Ich prognostiziere also mal

7-9 von 10 Punkten

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